Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Das IX. Capitel

einen Vertrag mit König Albert von
Schweden/ darinnen ihme Gotland und
viel andere Schweden zugehörige Oer-
ter eingeräumet worden. Jm übrigen
hatte er mit den Hanse-Städten viel zu
thun/ und starb Anno 1375. Nach ihm
Olaus VI.regierte sein Enckel Olaus VI. von dessen
Tochter Ma gareta und Hacquino König
in Norwegen geboren; bey dessen Min-
derjährigkeit die Mutter das Reich un-
terdessen verwaltete. Ward auch nach sei-
nes Vaters Hacquini Todt Anno 1380.
zugleich König in Norwegen. Erklär-
te sich ferners auch einen Erben des Kö-
nigreichs Schweden/ weil sein Vater Kö-
nigs Magni Smeeck Sohn war. Starb
aber gar jung Anno 1387. An dessen
Stelle die Dänen und Norweger seine
Margare-
ta.Mutter Margaretam zur Königin an-
nahmen/ welche sich ihrer Schwester Toch-
ter Sohn Ericum Pomeranum zum Mit-
genossen des Reichs zufügete/ welche bald
mit König Alberto von Schweden in
Krieg geriethe. Aber weil die Schwe-
den mit ihrem Könige gar nicht zu frieden
waren/ fielen die meisten von ihm ab/ und
erkenneten Margaretam für ihre Köni-
gin/ und als es Albertus auf eine Schlacht
ankommen ließ/ ward er geschlagen/ und
sammt seinem Sohn gefangen; den Mar-
gareta erst nach sieben Jahren loß ließ/

mit

Das IX. Capitel

einen Vertrag mit Koͤnig Albert von
Schweden/ darinnen ihme Gotland und
viel andere Schweden zugehoͤrige Oer-
ter eingeraͤumet worden. Jm uͤbrigen
hatte er mit den Hanſe-Staͤdten viel zu
thun/ und ſtarb Anno 1375. Nach ihm
Olaus VI.regierte ſein Enckel Olaus VI. von deſſen
Tochter Ma gareta und Hacquino Koͤnig
in Norwegen geboren; bey deſſen Min-
derjaͤhrigkeit die Mutter das Reich un-
terdeſſen verwaltete. Ward auch nach ſei-
nes Vaters Hacquini Todt Anno 1380.
zugleich Koͤnig in Norwegen. Erklaͤr-
te ſich ferners auch einen Erben des Koͤ-
nigreichs Schweden/ weil ſein Vater Koͤ-
nigs Magni Smeeck Sohn war. Starb
aber gar jung Anno 1387. An deſſen
Stelle die Daͤnen und Norweger ſeine
Margare-
ta.Mutter Margaretam zur Koͤnigin an-
nahmẽ/ welche ſich ihꝛer Schweſter Toch-
ter Sohn Ericum Pomeranum zum Mit-
genoſſen des Reichs zufuͤgete/ welche bald
mit Koͤnig Alberto von Schweden in
Krieg geriethe. Aber weil die Schwe-
den mit ihrem Koͤnige gar nicht zu frieden
waren/ fielen die meiſten von ihm ab/ und
erkenneten Margaretam fuͤr ihre Koͤni-
gin/ und als es Albertus auf eine Schlacht
ankommen ließ/ ward er geſchlagen/ und
ſammt ſeinem Sohn gefangen; den Mar-
gareta erſt nach ſieben Jahren loß ließ/

mit

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0666" n="636"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">IX.</hi> Capitel</hi></fw><lb/>
einen Vertrag mit Ko&#x0364;nig Albert von<lb/>
Schweden/ darinnen ihme Gotland und<lb/>
viel andere Schweden zugeho&#x0364;rige Oer-<lb/>
ter eingera&#x0364;umet worden. Jm u&#x0364;brigen<lb/>
hatte er mit den Han&#x017F;e-Sta&#x0364;dten viel zu<lb/>
thun/ und &#x017F;tarb Anno 1375. Nach ihm<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Olaus VI.</hi></note>regierte &#x017F;ein Enckel <hi rendition="#aq">Olaus VI.</hi> von de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Tochter <hi rendition="#aq">Ma gareta</hi> und <hi rendition="#aq">Hacquino</hi> Ko&#x0364;nig<lb/>
in Norwegen geboren; bey de&#x017F;&#x017F;en Min-<lb/>
derja&#x0364;hrigkeit die Mutter das Reich un-<lb/>
terde&#x017F;&#x017F;en verwaltete. Ward auch nach &#x017F;ei-<lb/>
nes Vaters <hi rendition="#aq">Hacquini</hi> Todt Anno 1380.<lb/>
zugleich Ko&#x0364;nig in Norwegen. Erkla&#x0364;r-<lb/>
te &#x017F;ich ferners auch einen Erben des Ko&#x0364;-<lb/>
nigreichs Schweden/ weil &#x017F;ein Vater Ko&#x0364;-<lb/>
nigs <hi rendition="#aq">Magni</hi> Smeeck Sohn war. Starb<lb/>
aber gar jung Anno 1387. An de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Stelle die Da&#x0364;nen und Norweger &#x017F;eine<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Margare-<lb/>
ta.</hi></note>Mutter <hi rendition="#aq">Margaretam</hi> zur Ko&#x0364;nigin an-<lb/>
nahme&#x0303;/ welche &#x017F;ich ih&#xA75B;er Schwe&#x017F;ter Toch-<lb/>
ter Sohn <hi rendition="#aq">Ericum Pomeranum</hi> zum Mit-<lb/>
geno&#x017F;&#x017F;en des Reichs zufu&#x0364;gete/ welche bald<lb/>
mit Ko&#x0364;nig <hi rendition="#aq">Alberto</hi> von Schweden in<lb/>
Krieg geriethe. Aber weil die Schwe-<lb/>
den mit ihrem Ko&#x0364;nige gar nicht zu frieden<lb/>
waren/ fielen die mei&#x017F;ten von ihm ab/ und<lb/>
erkenneten <hi rendition="#aq">Margaretam</hi> fu&#x0364;r ihre Ko&#x0364;ni-<lb/>
gin/ und als es <hi rendition="#aq">Albertus</hi> auf eine Schlacht<lb/>
ankommen ließ/ ward er ge&#x017F;chlagen/ und<lb/>
&#x017F;ammt &#x017F;einem Sohn gefangen; den <hi rendition="#aq">Mar-<lb/>
gareta</hi> er&#x017F;t nach &#x017F;ieben Jahren loß ließ/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[636/0666] Das IX. Capitel einen Vertrag mit Koͤnig Albert von Schweden/ darinnen ihme Gotland und viel andere Schweden zugehoͤrige Oer- ter eingeraͤumet worden. Jm uͤbrigen hatte er mit den Hanſe-Staͤdten viel zu thun/ und ſtarb Anno 1375. Nach ihm regierte ſein Enckel Olaus VI. von deſſen Tochter Ma gareta und Hacquino Koͤnig in Norwegen geboren; bey deſſen Min- derjaͤhrigkeit die Mutter das Reich un- terdeſſen verwaltete. Ward auch nach ſei- nes Vaters Hacquini Todt Anno 1380. zugleich Koͤnig in Norwegen. Erklaͤr- te ſich ferners auch einen Erben des Koͤ- nigreichs Schweden/ weil ſein Vater Koͤ- nigs Magni Smeeck Sohn war. Starb aber gar jung Anno 1387. An deſſen Stelle die Daͤnen und Norweger ſeine Mutter Margaretam zur Koͤnigin an- nahmẽ/ welche ſich ihꝛer Schweſter Toch- ter Sohn Ericum Pomeranum zum Mit- genoſſen des Reichs zufuͤgete/ welche bald mit Koͤnig Alberto von Schweden in Krieg geriethe. Aber weil die Schwe- den mit ihrem Koͤnige gar nicht zu frieden waren/ fielen die meiſten von ihm ab/ und erkenneten Margaretam fuͤr ihre Koͤni- gin/ und als es Albertus auf eine Schlacht ankommen ließ/ ward er geſchlagen/ und ſammt ſeinem Sohn gefangen; den Mar- gareta erſt nach ſieben Jahren loß ließ/ mit Olaus VI. Margare- ta.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/666
Zitationshilfe:	Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 636. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/666>, abgerufen am 22.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.