Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das V. Capitel Osman selbst war. Und versuchtenzwar die Türcken das Polnische Läger mit Sturm einzunehmen/ wurden aber allzeit mit grossem Verlust zurück ge- trieben. Wiewohl die Polen auch grosse Noth wegen Mangel von Muni- tion und Victualien/ Kranckheiten/ Sterben der Pferde/ und dergleichen litten. Endlich gaben die Türcken den Polen einen reputirlichen Frieden/ nach- dem sie über sechzig tausend Mann in Bestürmung des Polnischen Lagers/ noch mehr aber auf der Rück-Reyse verlohren. Mitlerweil fiel König Gu- stavus in Liefland ein/ und gewann die Stadt Riga ohne grossen Widerstand/ Anno 1621. der Rest von Liefland biß auf Düneburg ward Anno 1625. von den Schweden eingenommen. A. 1626. fiel König Gustavus in Preußen ein/ und bemächtigte sich der Stadt Elbing/ Marienburg/ und anderer Plätze: und ward der Krieg ohne sonderbahre Haupt-Actiones fortgeführet/ biß An- no 1629. Allwo Hans VVrangel den Polen bey Gorzno ziemlich Abbruch that. Worauf der Keyser dem Polen etliche tausend Mann zu Hülffe schickte/ die gegen König Gustav bey Stum foch- ten/
Das V. Capitel Oſman ſelbſt war. Und verſuchtenzwar die Tuͤrcken das Polniſche Laͤger mit Sturm einzunehmen/ wurden aber allzeit mit groſſem Verluſt zuruͤck ge- trieben. Wiewohl die Polen auch groſſe Noth wegen Mangel von Muni- tion und Victualien/ Kranckheiten/ Sterben der Pferde/ und dergleichen litten. Endlich gaben die Tuͤrcken den Polen einen reputirlichen Frieden/ nach- dem ſie uͤber ſechzig tauſend Mann in Beſtuͤrmung des Polniſchen Lagers/ noch mehr aber auf der Ruͤck-Reyſe verlohren. Mitlerweil fiel Koͤnig Gu- ſtavus in Liefland ein/ und gewann die Stadt Riga ohne groſſen Widerſtand/ Anno 1621. der Reſt von Liefland biß auf Duͤneburg ward Anno 1625. von den Schweden eingenommen. A. 1626. fiel Koͤnig Guſtavus in Preußen ein/ und bemaͤchtigte ſich der Stadt Elbing/ Marienburg/ und anderer Plaͤtze: und ward der Krieg ohne ſonderbahre Haupt-Actiones fortgefuͤhret/ biß An- no 1629. Allwo Hans VVrangel den Polen bey Gorzno ziemlich Abbruch that. Worauf der Keyſer dem Polen etliche tauſend Mann zu Huͤlffe ſchickte/ die gegen Koͤnig Guſtav bey Stum foch- ten/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0716" n="686"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">V.</hi> Capitel</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Oſman</hi> ſelbſt war. Und verſuchten<lb/> zwar die Tuͤrcken das Polniſche Laͤger<lb/> mit Sturm einzunehmen/ wurden aber<lb/> allzeit mit groſſem Verluſt zuruͤck ge-<lb/> trieben. Wiewohl die Polen auch<lb/> groſſe Noth wegen Mangel von <hi rendition="#aq">Muni-<lb/> tion</hi> und <hi rendition="#aq">Victualien/</hi> Kranckheiten/<lb/> Sterben der Pferde/ und dergleichen<lb/> litten. Endlich gaben die Tuͤrcken den<lb/> Polen einen <hi rendition="#aq">reputirli</hi>chen Frieden/ nach-<lb/> dem ſie uͤber ſechzig tauſend Mann in<lb/> Beſtuͤrmung des Polniſchen Lagers/<lb/> noch mehr aber auf der Ruͤck-Reyſe<lb/> verlohren. Mitlerweil fiel Koͤnig <hi rendition="#aq">Gu-<lb/> ſtavus</hi> in Liefland ein/ und gewann die<lb/> Stadt Riga ohne groſſen Widerſtand/<lb/> Anno 1621. der Reſt von Liefland biß<lb/> auf Duͤneburg ward Anno 1625. von<lb/> den Schweden eingenommen. A. 1626.<lb/> fiel Koͤnig <hi rendition="#aq">Guſtavus</hi> in Preußen ein/<lb/> und bemaͤchtigte ſich der Stadt Elbing/<lb/> Marienburg/ und anderer Plaͤtze:<lb/> und ward der Krieg ohne ſonderbahre<lb/> Haupt-<hi rendition="#aq">Actiones</hi> fortgefuͤhret/ biß An-<lb/> no 1629. Allwo <hi rendition="#aq">Hans VVrangel</hi> den<lb/> Polen bey <hi rendition="#aq">Gorzno</hi> ziemlich Abbruch<lb/> that. Worauf der Keyſer dem Polen<lb/> etliche tauſend Mann zu Huͤlffe ſchickte/<lb/> die gegen Koͤnig <hi rendition="#aq">Guſtav</hi> bey Stum foch-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ten/</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [686/0716]
Das V. Capitel
Oſman ſelbſt war. Und verſuchten
zwar die Tuͤrcken das Polniſche Laͤger
mit Sturm einzunehmen/ wurden aber
allzeit mit groſſem Verluſt zuruͤck ge-
trieben. Wiewohl die Polen auch
groſſe Noth wegen Mangel von Muni-
tion und Victualien/ Kranckheiten/
Sterben der Pferde/ und dergleichen
litten. Endlich gaben die Tuͤrcken den
Polen einen reputirlichen Frieden/ nach-
dem ſie uͤber ſechzig tauſend Mann in
Beſtuͤrmung des Polniſchen Lagers/
noch mehr aber auf der Ruͤck-Reyſe
verlohren. Mitlerweil fiel Koͤnig Gu-
ſtavus in Liefland ein/ und gewann die
Stadt Riga ohne groſſen Widerſtand/
Anno 1621. der Reſt von Liefland biß
auf Duͤneburg ward Anno 1625. von
den Schweden eingenommen. A. 1626.
fiel Koͤnig Guſtavus in Preußen ein/
und bemaͤchtigte ſich der Stadt Elbing/
Marienburg/ und anderer Plaͤtze:
und ward der Krieg ohne ſonderbahre
Haupt-Actiones fortgefuͤhret/ biß An-
no 1629. Allwo Hans VVrangel den
Polen bey Gorzno ziemlich Abbruch
that. Worauf der Keyſer dem Polen
etliche tauſend Mann zu Huͤlffe ſchickte/
die gegen Koͤnig Guſtav bey Stum foch-
ten/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |