Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.

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vom Pabst.

nigkeit willen ihr interesse wider den ge-
meinen Feind nicht versäumen/ und si-
cherlich glauben/ daß der Pabst es gleich
gut mit ihnen meynet/ sie mögen es
mit Luthero oder Calvino halten. Was
aber die kleinen Secten/ als Socinia-
ner/ Wiedertäuffer/ und dergleichen be-
trifft/ so ist dieses klar/ daß solche mit
unser Religion schlechter dings inconci-
liabel sind; weil jene aus der Christlichen
Religion nichts anders als eine nette
Philosophiam Moralem machen; diese a-
ber selbst nicht wissen/ wo sie zu Hause ge-
hören. Jnmassen auch über dieses die
letztere ich weiß nicht was für neue Po-
liceyen im Kopff haben/ und also dem
Staat/ wo sie solten überhand nehmen/
sehr gefährlich sind. Ob aber jene auch
dergleichen in diesem Stücke im Schilde
führen/ kan ich so eygentlich nicht urthei-
len/ weil sie noch nirgends an einem Or-
te so sehr überhand genommen/ daß sie
dem Staat einig mouvement hätten
geben können.

ENDE.

vom Pabſt.

nigkeit willen ihr intereſſe wider den ge-
meinen Feind nicht verſaͤumen/ und ſi-
cherlich glauben/ daß der Pabſt es gleich
gut mit ihnen meynet/ ſie moͤgen es
mit Luthero oder Calvino halten. Was
aber die kleinen Secten/ als Socinia-
ner/ Wiedertaͤuffer/ und dergleichen be-
trifft/ ſo iſt dieſes klar/ daß ſolche mit
unſer Religion ſchlechter dings inconci-
liabel ſind; weil jene aus der Chriſtlichen
Religion nichts anders als eine nette
Philoſophiam Moralem machen; dieſe a-
ber ſelbſt nicht wiſſen/ wo ſie zu Hauſe ge-
hoͤren. Jnmaſſen auch uͤber dieſes die
letztere ich weiß nicht was fuͤr neue Po-
liceyen im Kopff haben/ und alſo dem
Staat/ wo ſie ſolten uͤberhand nehmen/
ſehr gefaͤhrlich ſind. Ob aber jene auch
dergleichen in dieſem Stuͤcke im Schilde
fuͤhren/ kan ich ſo eygentlich nicht urthei-
len/ weil ſie noch nirgends an einem Or-
te ſo ſehr uͤberhand genommen/ daß ſie
dem Staat einig mouvement haͤtten
geben koͤnnen.

ENDE.

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[895/0925] vom Pabſt. nigkeit willen ihr intereſſe wider den ge- meinen Feind nicht verſaͤumen/ und ſi- cherlich glauben/ daß der Pabſt es gleich gut mit ihnen meynet/ ſie moͤgen es mit Luthero oder Calvino halten. Was aber die kleinen Secten/ als Socinia- ner/ Wiedertaͤuffer/ und dergleichen be- trifft/ ſo iſt dieſes klar/ daß ſolche mit unſer Religion ſchlechter dings inconci- liabel ſind; weil jene aus der Chriſtlichen Religion nichts anders als eine nette Philoſophiam Moralem machen; dieſe a- ber ſelbſt nicht wiſſen/ wo ſie zu Hauſe ge- hoͤren. Jnmaſſen auch uͤber dieſes die letztere ich weiß nicht was fuͤr neue Po- liceyen im Kopff haben/ und alſo dem Staat/ wo ſie ſolten uͤberhand nehmen/ ſehr gefaͤhrlich ſind. Ob aber jene auch dergleichen in dieſem Stuͤcke im Schilde fuͤhren/ kan ich ſo eygentlich nicht urthei- len/ weil ſie noch nirgends an einem Or- te ſo ſehr uͤberhand genommen/ daß ſie dem Staat einig mouvement haͤtten geben koͤnnen. ENDE.

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Zitationshilfe:	Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 895. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/925>, abgerufen am 25.11.2024.

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