Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das II. Capitel Söhne: dem ältisten Garsiae ließ er Na-varra und Biscaja, Ferdinando Castilien/ Gonsalvo Suprarbe und Ripagorsa, Rami- ro dem unechten Aragonien, alle mit Titel von Königen/ welche aber/ weil jeder dem Vater an Gewalt gleich seyn wolte/ und in enge Grentzen eingeschlossen zu seyn vermeinete/ bald einander in die Haare geriethen. Denn als Garsias eine Wallfart nach Rom that/ trachtete Ramirus sich unterdessen Meister von Navarra zu ma- chen. Aber da jener wiederkahm/ jagte er diesen aus Aragonien. Es entstund auch ein Streit zwischen Ferdinand von Casti- lien/ und seinem Schwager Veremundo von Leon/ da dieser in der Schlacht blieb/ und Ferdinand sich Meister von Leon machte/ dazu er ohne dem ein Recht hat- te/ Ao. 1038. Dieser nahm auch den Mau- rern ein groß Stück von Portugal ab. Nach dem aber der dritte Bruder Gon- salvus gestorben war/ bemächtigte sich sei- nes Parts Ramirus, und schlug sich umb das verlohrne Aragonien mit dem von Navarra herumb/ Ao. 1045. Nachgehends entstund zwischen Ferdinand von Castili- en/ und Garsia von Navarra ein Krieg we- gen eines Stück Landes; darin Garsias in der Schlacht blieb/ Ao. 1053. Dessen Todt Ramiro Gelegenheit gab Aragonien wie- der
Das II. Capitel Soͤhne: dem aͤltiſten Garſiæ ließ er Na-varra und Biſcaja, Ferdinando Caſtilien/ Gonſalvo Suprarbe und Ripagorſa, Rami- ro dem unechten Aragonien, alle mit Titel von Koͤnigen/ welche aber/ weil jeder dem Vater an Gewalt gleich ſeyn wolte/ und in enge Grentzen eingeſchloſſen zu ſeyn vermeinete/ bald einander in die Haare geriethen. Denn als Garſias eine Wallfart nach Rom that/ trachtete Ramirus ſich unterdeſſen Meiſter von Navarra zu ma- chen. Aber da jener wiederkahm/ jagte er dieſen aus Aragonien. Es entſtund auch ein Streit zwiſchen Ferdinand von Caſti- lien/ und ſeinem Schwager Veremundo von Leon/ da dieſer in der Schlacht blieb/ und Ferdinand ſich Meiſter von Leon machte/ dazu er ohne dem ein Recht hat- te/ Ao. 1038. Dieſer nahm auch den Mau- rern ein groß Stuͤck von Portugal ab. Nach dem aber der dritte Bruder Gon- ſalvus geſtorben war/ bemaͤchtigte ſich ſei- nes Parts Ramirus, und ſchlug ſich umb das verlohrne Aragonien mit dem von Navarra herumb/ Ao. 1045. Nachgehends entſtund zwiſchen Ferdinand von Caſtili- en/ und Garſia von Navarra ein Krieg we- gen eines Stuͤck Landes; darin Garſias in der Schlacht blieb/ Ao. 1053. Deſſen Todt Ramiro Gelegenheit gab Aragonien wie- der
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Das II. Capitel
Soͤhne: dem aͤltiſten Garſiæ ließ er Na-
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Gonſalvo Suprarbe und Ripagorſa, Rami-
ro dem unechten Aragonien, alle mit Titel
von Koͤnigen/ welche aber/ weil jeder dem
Vater an Gewalt gleich ſeyn wolte/ und
in enge Grentzen eingeſchloſſen zu ſeyn
vermeinete/ bald einander in die Haare
geriethen. Denn als Garſias eine Wallfart
nach Rom that/ trachtete Ramirus ſich
unterdeſſen Meiſter von Navarra zu ma-
chen. Aber da jener wiederkahm/ jagte er
dieſen aus Aragonien. Es entſtund auch
ein Streit zwiſchen Ferdinand von Caſti-
lien/ und ſeinem Schwager Veremundo
von Leon/ da dieſer in der Schlacht blieb/
und Ferdinand ſich Meiſter von Leon
machte/ dazu er ohne dem ein Recht hat-
te/ Ao. 1038. Dieſer nahm auch den Mau-
rern ein groß Stuͤck von Portugal ab.
Nach dem aber der dritte Bruder Gon-
ſalvus geſtorben war/ bemaͤchtigte ſich ſei-
nes Parts Ramirus, und ſchlug ſich umb
das verlohrne Aragonien mit dem von
Navarra herumb/ Ao. 1045. Nachgehends
entſtund zwiſchen Ferdinand von Caſtili-
en/ und Garſia von Navarra ein Krieg we-
gen eines Stuͤck Landes; darin Garſias in
der Schlacht blieb/ Ao. 1053. Deſſen Todt
Ramiro Gelegenheit gab Aragonien wie-
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