Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

Bild:
<< vorherige Seite

Des ersten Buchs
tet/ was gleichsam durch eine Natür-
liche Nothwendigkeit aus einer ein-
mal beschehenen Verletzung entste-
het.

§. 7.

Es kan aber einer den an-
dern Schaden thun/ nicht allein
unmittelbar/ und vor sich selbst/
sondern auch durch andere. Auch
kan ein unmittelbar von iemand
angerichteter Schaden einen an-
dern zugerechnet
werden/ wenn er
zu solchen unbefugten Beginnen ent-
weder thätlich etwas mit beygetra-
gen/ oder/ wenn er unterlassen/ was
er allerdinges thun sollen. Zuweilen
wird unter ihrer vielen/ die ein Un-
glück zusammen angestifftet/ einer
vor den Principal, der andere nur
vor den Gehülffen geachtet; biß-
weilen ist einer so gut/ als der an-
dere.
Wobey denn dieses anzumer-
cken/ daß diejenigen/ die würcklich
Ursache an einen Schaden worden/

und

Des erſten Buchs
tet/ was gleichſam durch eine Natuͤr-
liche Nothwendigkeit aus einer ein-
mal beſchehenen Verletzung entſte-
het.

§. 7.

Es kan aber einer den an-
dern Schaden thun/ nicht allein
unmittelbar/ und vor ſich ſelbſt/
ſondern auch durch andere. Auch
kan ein unmittelbar von iemand
angerichteter Schaden einen an-
dern zugerechnet
werden/ wenn er
zu ſolchen unbefugten Beginnen ent-
weder thaͤtlich etwas mit beygetra-
gen/ oder/ wenn er unterlaſſen/ was
er allerdinges thun ſollen. Zuweilen
wird unter ihrer vielen/ die ein Un-
gluͤck zuſammen angeſtifftet/ einer
vor den Principal, der andere nur
vor den Gehuͤlffen geachtet; biß-
weilen iſt einer ſo gut/ als der an-
dere.
Wobey denn dieſes anzumer-
cken/ daß diejenigen/ die wuͤrcklich
Urſache an einen Schaden worden/

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0242" n="178"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des er&#x017F;ten Buchs</hi></fw><lb/>
tet/ was gleich&#x017F;am durch eine Natu&#x0364;r-<lb/>
liche Nothwendigkeit aus einer ein-<lb/>
mal be&#x017F;chehenen Verletzung ent&#x017F;te-<lb/>
het.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 7.</head>
            <p>Es kan aber einer den an-<lb/>
dern <hi rendition="#fr">Schaden thun/</hi> nicht allein<lb/><hi rendition="#fr">unmittelbar/</hi> und <hi rendition="#fr">vor &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t/</hi><lb/>
&#x017F;ondern auch <hi rendition="#fr">durch andere.</hi> Auch<lb/>
kan ein unmittelbar von iemand<lb/>
angerichteter Schaden einen <hi rendition="#fr">an-<lb/>
dern zugerechnet</hi> werden/ wenn er<lb/>
zu &#x017F;olchen unbefugten Beginnen ent-<lb/>
weder tha&#x0364;tlich etwas mit beygetra-<lb/>
gen/ oder/ wenn er unterla&#x017F;&#x017F;en/ was<lb/>
er allerdinges thun &#x017F;ollen. Zuweilen<lb/>
wird unter ihrer vielen/ die ein Un-<lb/>
glu&#x0364;ck zu&#x017F;ammen ange&#x017F;tifftet/ einer<lb/>
vor <hi rendition="#fr">den</hi> <hi rendition="#aq">Principal,</hi> der andere nur<lb/>
vor <hi rendition="#fr">den Gehu&#x0364;lffen</hi> geachtet; biß-<lb/>
weilen i&#x017F;t <hi rendition="#fr">einer &#x017F;o gut/</hi> als <hi rendition="#fr">der an-<lb/>
dere.</hi> Wobey denn die&#x017F;es anzumer-<lb/>
cken/ daß diejenigen/ die wu&#x0364;rcklich<lb/>
Ur&#x017F;ache an einen Schaden worden/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[178/0242] Des erſten Buchs tet/ was gleichſam durch eine Natuͤr- liche Nothwendigkeit aus einer ein- mal beſchehenen Verletzung entſte- het. §. 7. Es kan aber einer den an- dern Schaden thun/ nicht allein unmittelbar/ und vor ſich ſelbſt/ ſondern auch durch andere. Auch kan ein unmittelbar von iemand angerichteter Schaden einen an- dern zugerechnet werden/ wenn er zu ſolchen unbefugten Beginnen ent- weder thaͤtlich etwas mit beygetra- gen/ oder/ wenn er unterlaſſen/ was er allerdinges thun ſollen. Zuweilen wird unter ihrer vielen/ die ein Un- gluͤck zuſammen angeſtifftet/ einer vor den Principal, der andere nur vor den Gehuͤlffen geachtet; biß- weilen iſt einer ſo gut/ als der an- dere. Wobey denn dieſes anzumer- cken/ daß diejenigen/ die wuͤrcklich Urſache an einen Schaden worden/ und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/242
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/242>, abgerufen am 22.12.2024.