Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

zwölftes Capitel.
den eine besondere Beschwerde oder
Nachtheiligkeit darüber zuzuziehen/
diejenigen/ sage ich/ vertheilen wol-
len/ würde so vergeblich/ als unge-
räumt heraus kommen. Dergleichen
seind nun das Sonnen-Licht/ und de-
ren Wärme/ das vorbey flüssende
Wasser/ und was von solcher Art
mehr ist. Auch wird die offenbare
See/ so zwischen denen grossen Welt-
Theilen inne stehet/ ihren von Ufer
entlegensten Cörper nach/ hierunter
gerechnet/ indem derselbe nicht allein
zu männliches Gebrauche zulanget/
sondern auch dessen Beschütz- und
Bewohnung einem einzigen Volcke
gantz ohnmöglich fället. Welche
Sache nun aber also beschaffen ist/
daß man andere von deren Gebrau-
che auf keinerley Weise abhalten
kan/ derselben Vertheilung/ oder
eigenthümliche Anmassung würde
nicht allein gantz vergeblich seyn/ son-

dern
N 3

zwoͤlftes Capitel.
den eine beſondere Beſchwerde oder
Nachtheiligkeit daruͤber zuzuziehen/
diejenigen/ ſage ich/ vertheilen wol-
len/ wuͤrde ſo vergeblich/ als unge-
raͤumt heraus kommen. Dergleichen
ſeind nun das Sonnen-Licht/ und de-
ren Waͤrme/ das vorbey fluͤſſende
Waſſer/ und was von ſolcher Art
mehr iſt. Auch wird die offenbare
See/ ſo zwiſchen denen groſſen Welt-
Theilen inne ſtehet/ ihren von Ufer
entlegenſten Coͤrper nach/ hierunter
gerechnet/ indem derſelbe nicht allein
zu maͤnnliches Gebrauche zulanget/
ſondern auch deſſen Beſchuͤtz- und
Bewohnung einem einzigen Volcke
gantz ohnmoͤglich faͤllet. Welche
Sache nun aber alſo beſchaffen iſt/
daß man andere von deren Gebrau-
che auf keinerley Weiſe abhalten
kan/ derſelben Vertheilung/ oder
eigenthuͤmliche Anmaſſung wuͤrde
nicht allein gantz vergeblich ſeyn/ ſon-

dern
N 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0345" n="281"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">zwo&#x0364;lftes Capitel.</hi></fw><lb/>
den eine be&#x017F;ondere Be&#x017F;chwerde oder<lb/>
Nachtheiligkeit daru&#x0364;ber zuzuziehen/<lb/>
diejenigen/ &#x017F;age ich/ vertheilen wol-<lb/>
len/ wu&#x0364;rde &#x017F;o vergeblich/ als unge-<lb/>
ra&#x0364;umt heraus kommen. Dergleichen<lb/>
&#x017F;eind nun das Sonnen-Licht/ und de-<lb/>
ren Wa&#x0364;rme/ das vorbey flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ende<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er/ und was von &#x017F;olcher Art<lb/>
mehr i&#x017F;t. Auch wird die offenbare<lb/>
See/ &#x017F;o zwi&#x017F;chen denen gro&#x017F;&#x017F;en Welt-<lb/>
Theilen inne &#x017F;tehet/ ihren von Ufer<lb/>
entlegen&#x017F;ten Co&#x0364;rper nach/ hierunter<lb/>
gerechnet/ indem der&#x017F;elbe nicht allein<lb/>
zu ma&#x0364;nnliches Gebrauche zulanget/<lb/>
&#x017F;ondern auch de&#x017F;&#x017F;en Be&#x017F;chu&#x0364;tz- und<lb/>
Bewohnung einem einzigen Volcke<lb/>
gantz ohnmo&#x0364;glich fa&#x0364;llet. Welche<lb/>
Sache nun aber al&#x017F;o be&#x017F;chaffen i&#x017F;t/<lb/>
daß man andere von deren Gebrau-<lb/>
che auf keinerley Wei&#x017F;e abhalten<lb/>
kan/ der&#x017F;elben Vertheilung/ oder<lb/>
eigenthu&#x0364;mliche Anma&#x017F;&#x017F;ung wu&#x0364;rde<lb/>
nicht allein gantz vergeblich &#x017F;eyn/ &#x017F;on-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N 3</fw><fw place="bottom" type="catch">dern</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[281/0345] zwoͤlftes Capitel. den eine beſondere Beſchwerde oder Nachtheiligkeit daruͤber zuzuziehen/ diejenigen/ ſage ich/ vertheilen wol- len/ wuͤrde ſo vergeblich/ als unge- raͤumt heraus kommen. Dergleichen ſeind nun das Sonnen-Licht/ und de- ren Waͤrme/ das vorbey fluͤſſende Waſſer/ und was von ſolcher Art mehr iſt. Auch wird die offenbare See/ ſo zwiſchen denen groſſen Welt- Theilen inne ſtehet/ ihren von Ufer entlegenſten Coͤrper nach/ hierunter gerechnet/ indem derſelbe nicht allein zu maͤnnliches Gebrauche zulanget/ ſondern auch deſſen Beſchuͤtz- und Bewohnung einem einzigen Volcke gantz ohnmoͤglich faͤllet. Welche Sache nun aber alſo beſchaffen iſt/ daß man andere von deren Gebrau- che auf keinerley Weiſe abhalten kan/ derſelben Vertheilung/ oder eigenthuͤmliche Anmaſſung wuͤrde nicht allein gantz vergeblich ſeyn/ ſon- dern N 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/345
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/345>, abgerufen am 23.12.2024.