Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

Bild:
<< vorherige Seite

funfzehendes Capitel.
nach der Zeit eine sonder derer Con-
trabenten
Schuld entstehende und
etwa aus derer Mängel Heimlig-
keit/ oder Jrrthume des Werths
herrührende Ineqvalität zu Tage
kömmet/ dieselbige verbessern/ und
denenjenigen/ der zu viel hat/ etwas
abnehmen/ dem andern hingegen/
der den Schaden leidet/ solches zu-
legen müsse. Wiewohl die bürgerli-
chen Gesetze zu Vermeidung des
gar zu vielen Klagens dißfalls fast
nur denen allzuunmässigen Verle-
tzungen abhelffen/ im übrigen aber
einen jedweden seiner Sachen best-
möglichst wahrzunehmen anbefeh-
len.

§. 5.

Derer vortheilhaffti-
gen
Contracte giebet es sonderlich
dreye/ nemlich das Mandat oder Ge-
walt/ das Verborgen/ und Nie-
derlage vertraueten Guthes. Ein
Mandat ist/ wenn einer des andern

sei-
P 4

funfzehendes Capitel.
nach der Zeit eine ſonder derer Con-
trabenten
Schuld entſtehende und
etwa aus derer Maͤngel Heimlig-
keit/ oder Jrꝛthume des Werths
herruͤhrende Ineqvalität zu Tage
koͤmmet/ dieſelbige verbeſſern/ und
denenjenigen/ der zu viel hat/ etwas
abnehmen/ dem andern hingegen/
der den Schaden leidet/ ſolches zu-
legen muͤſſe. Wiewohl die buͤrgerli-
chen Geſetze zu Vermeidung des
gar zu vielen Klagens dißfalls faſt
nur denen allzuunmaͤſſigen Verle-
tzungen abhelffen/ im uͤbrigen aber
einen jedweden ſeiner Sachen beſt-
moͤglichſt wahrzunehmen anbefeh-
len.

§. 5.

Derer vortheilhaffti-
gen
Contracte giebet es ſonderlich
dreye/ nemlich das Mandat oder Ge-
walt/ das Verborgen/ und Nie-
derlage vertraueten Guthes. Ein
Mandat iſt/ wenn einer des andern

ſei-
P 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0395" n="331"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">funfzehendes Capitel.</hi></fw><lb/>
nach der Zeit eine &#x017F;onder derer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Con-<lb/>
trabenten</hi></hi> Schuld ent&#x017F;tehende und<lb/>
etwa aus derer Ma&#x0364;ngel Heimlig-<lb/>
keit/ oder Jr&#xA75B;thume des Werths<lb/>
herru&#x0364;hrende <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ineqvalität</hi></hi> zu Tage<lb/>
ko&#x0364;mmet/ die&#x017F;elbige verbe&#x017F;&#x017F;ern/ und<lb/>
denenjenigen/ der zu viel hat/ etwas<lb/>
abnehmen/ dem andern hingegen/<lb/>
der den Schaden leidet/ &#x017F;olches zu-<lb/>
legen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e. Wiewohl die bu&#x0364;rgerli-<lb/>
chen Ge&#x017F;etze zu Vermeidung des<lb/>
gar zu vielen Klagens dißfalls fa&#x017F;t<lb/>
nur denen allzuunma&#x0364;&#x017F;&#x017F;igen <hi rendition="#g">Verle</hi>-<lb/>
tzungen abhelffen/ im u&#x0364;brigen aber<lb/>
einen jedweden &#x017F;einer Sachen be&#x017F;t-<lb/>
mo&#x0364;glich&#x017F;t wahrzunehmen anbefeh-<lb/>
len.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 5.</head>
            <p><hi rendition="#fr">Derer vortheilhaffti-<lb/>
gen</hi><hi rendition="#aq">Contracte</hi> giebet es &#x017F;onderlich<lb/>
dreye/ nemlich das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mandat</hi></hi> oder Ge-<lb/>
walt/ das Verborgen/ und Nie-<lb/>
derlage vertraueten Guthes. <hi rendition="#fr">Ein</hi><lb/><hi rendition="#aq">Mandat</hi> i&#x017F;t/ wenn einer des andern<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">P 4</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ei-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[331/0395] funfzehendes Capitel. nach der Zeit eine ſonder derer Con- trabenten Schuld entſtehende und etwa aus derer Maͤngel Heimlig- keit/ oder Jrꝛthume des Werths herruͤhrende Ineqvalität zu Tage koͤmmet/ dieſelbige verbeſſern/ und denenjenigen/ der zu viel hat/ etwas abnehmen/ dem andern hingegen/ der den Schaden leidet/ ſolches zu- legen muͤſſe. Wiewohl die buͤrgerli- chen Geſetze zu Vermeidung des gar zu vielen Klagens dißfalls faſt nur denen allzuunmaͤſſigen Verle- tzungen abhelffen/ im uͤbrigen aber einen jedweden ſeiner Sachen beſt- moͤglichſt wahrzunehmen anbefeh- len. §. 5. Derer vortheilhaffti- gen Contracte giebet es ſonderlich dreye/ nemlich das Mandat oder Ge- walt/ das Verborgen/ und Nie- derlage vertraueten Guthes. Ein Mandat iſt/ wenn einer des andern ſei- P 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/395
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/395>, abgerufen am 22.12.2024.