Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

Bild:
<< vorherige Seite

Des ersten Buchs
Spiele/ da bey ma um einen gewissen
Preis kämpffet. Je mehres Nach-
sinnen/ Geschickligkeit/ Fleiß oder
Stärcke dieselbigen nun erfordern/
ie weniger beruhen sie auf dem Glü-
cke; Jn etlichen hat das Nachsinnen
und Glücke gleiches Recht und glei-
che Würckung/ in etlichen aber füh-
ret das letzte die Ober-Hand. Wie-
wohl es denen Regenten einer jeden
Republiqve zustehet/ ein gebühren-
des Einsetzen zu haben/ wie fern es
den gemeinen Wesen und ihren
Bürgern zuträglich sey/ dergleichen
Contracte zugestatten. Hieher ge-
höret auch/ wenn ihrer viele um eine
Sache/ so sie erstlich durch ein zusam-
men gelegtes Geld erhandelt haben/
losen/ welcher sie unter ihnen allein
haben solle. Jngleichen der so ge-
nante Glücks-Topf/ da man durch
Erlegung eines Stück Geldes eine
gewisse Anzahl derer in einem Topfe

lie-

Des erſten Buchs
Spiele/ da bey mã um einẽ gewiſſen
Preis kaͤmpffet. Je mehres Nach-
ſinnen/ Geſchickligkeit/ Fleiß oder
Staͤrcke dieſelbigen nun erfordern/
ie weniger beruhen ſie auf dem Gluͤ-
cke; Jn etlichen hat das Nachſinnen
und Gluͤcke gleiches Recht und glei-
che Wuͤrckung/ in etlichen aber fuͤh-
ret das letzte die Ober-Hand. Wie-
wohl es denen Regenten einer jeden
Republiqve zuſtehet/ ein gebuͤhren-
des Einſetzen zu haben/ wie fern es
den gemeinen Weſen und ihren
Buͤrgern zutraͤglich ſey/ dergleichen
Contracte zugeſtatten. Hieher ge-
hoͤret auch/ wenn ihrer viele um eine
Sache/ ſo ſie erſtlich durch ein zuſam-
men gelegtes Geld erhandelt haben/
loſen/ welcher ſie unter ihnen allein
haben ſolle. Jngleichen der ſo ge-
nante Gluͤcks-Topf/ da man durch
Erlegung eines Stuͤck Geldes eine
gewiſſe Anzahl derer in einem Topfe

lie-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0416" n="352"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des er&#x017F;ten Buchs</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Spiele/</hi> da bey mã um ein&#x1EBD; gewi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Preis ka&#x0364;mpffet. Je mehres Nach-<lb/>
&#x017F;innen/ Ge&#x017F;chickligkeit/ Fleiß oder<lb/>
Sta&#x0364;rcke die&#x017F;elbigen nun erfordern/<lb/>
ie weniger beruhen &#x017F;ie auf dem Glu&#x0364;-<lb/>
cke; Jn etlichen hat das Nach&#x017F;innen<lb/>
und Glu&#x0364;cke gleiches Recht und glei-<lb/>
che Wu&#x0364;rckung/ in etlichen aber fu&#x0364;h-<lb/>
ret das letzte die Ober-Hand. Wie-<lb/>
wohl es denen Regenten einer jeden<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Republiqve</hi></hi> zu&#x017F;tehet/ ein gebu&#x0364;hren-<lb/>
des Ein&#x017F;etzen zu haben/ wie fern es<lb/>
den gemeinen We&#x017F;en und ihren<lb/>
Bu&#x0364;rgern zutra&#x0364;glich &#x017F;ey/ dergleichen<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Contracte</hi></hi> zuge&#x017F;tatten. Hieher ge-<lb/>
ho&#x0364;ret auch/ wenn ihrer viele um eine<lb/>
Sache/ &#x017F;o &#x017F;ie er&#x017F;tlich durch ein zu&#x017F;am-<lb/>
men gelegtes Geld erhandelt haben/<lb/><hi rendition="#fr">lo&#x017F;en/</hi> welcher &#x017F;ie unter ihnen allein<lb/>
haben &#x017F;olle. Jngleichen der &#x017F;o ge-<lb/>
nante <hi rendition="#fr">Glu&#x0364;cks-Topf/</hi> da man durch<lb/>
Erlegung eines Stu&#x0364;ck Geldes eine<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;e Anzahl derer in einem Topfe<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">lie-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[352/0416] Des erſten Buchs Spiele/ da bey mã um einẽ gewiſſen Preis kaͤmpffet. Je mehres Nach- ſinnen/ Geſchickligkeit/ Fleiß oder Staͤrcke dieſelbigen nun erfordern/ ie weniger beruhen ſie auf dem Gluͤ- cke; Jn etlichen hat das Nachſinnen und Gluͤcke gleiches Recht und glei- che Wuͤrckung/ in etlichen aber fuͤh- ret das letzte die Ober-Hand. Wie- wohl es denen Regenten einer jeden Republiqve zuſtehet/ ein gebuͤhren- des Einſetzen zu haben/ wie fern es den gemeinen Weſen und ihren Buͤrgern zutraͤglich ſey/ dergleichen Contracte zugeſtatten. Hieher ge- hoͤret auch/ wenn ihrer viele um eine Sache/ ſo ſie erſtlich durch ein zuſam- men gelegtes Geld erhandelt haben/ loſen/ welcher ſie unter ihnen allein haben ſolle. Jngleichen der ſo ge- nante Gluͤcks-Topf/ da man durch Erlegung eines Stuͤck Geldes eine gewiſſe Anzahl derer in einem Topfe lie-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/416
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/416>, abgerufen am 22.12.2024.