Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des andern Buchs wan ihrer wenige/ sondern vielmehreine grosse Anzahl von Leuten zu- sammen treten/ um dadurch ihren Feinden die Stange zu halten/ wel- che sonst auch wohl durch eine geringe Verstärckung einen mercklichen Vortheil zur Victorie gewinnen mö- gen. §. 3. Diese zusammen tretende einig
Des andern Buchs wan ihrer wenige/ ſondern vielmehreine groſſe Anzahl von Leuten zu- ſammen treten/ um dadurch ihren Feinden die Stange zu halten/ wel- che ſonſt auch wohl durch eine geringe Verſtaͤrckung einen mercklichen Vortheil zur Victorie gewinnen moͤ- gen. §. 3. Dieſe zuſammen tretende einig
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Des andern Buchs
wan ihrer wenige/ ſondern vielmehr
eine groſſe Anzahl von Leuten zu-
ſammen treten/ um dadurch ihren
Feinden die Stange zu halten/ wel-
che ſonſt auch wohl durch eine geringe
Verſtaͤrckung einen mercklichen
Vortheil zur Victorie gewinnen moͤ-
gen.
§. 3. Dieſe zuſammen tretende
Menſchen muſten zufoͤrderſt einig
und des Sinnes ſeyn/ alle zu ſol-
chem Zweck/ und zum Beſtande
dieſer Geſellſchafft gereichende
Mittel eyfferigſt mit einander
anzuwenden/ und ſich denenſelben
zu unterwerffen. Denn wenn ſonſt
der Hauffen noch ſo groß waͤre/ und
aber einer da/ der andere dort hinaus
wollte/ ſo wuͤrden ſie dennoch nim-
mermehr was heylſames außrichten.
Wenn ſie auch ſchon/ aus Antrieb ei-
nes ſonderbahren Affects, oder Ge-
muͤths-Regung/ auff eine Zeitlang
einig
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Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/522>, abgerufen am 16.07.2024. |