Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.Des wahrhafftigen durch unleidliche grosse Gewalt/ wegenihrer Härte brechen und zerspalten müssen/ denn sage ich heist es recht ein Bruch/ und dieses sind die vornehmsten Ursachen: Den Unterscheid macht man ins gemein aller-
Des wahrhafftigen durch unleidliche groſſe Gewalt/ wegenihrer Haͤrte brechen und zeꝛſpalten muͤſſen/ denn ſage ich heiſt es recht ein Bruch/ und dieſes ſind die vornehmſten Urſachen: Den Unteꝛſcheid macht man ins gemein aller-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0148" n="108"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des wahrhafftigen</hi></fw><lb/> durch unleidliche groſſe Gewalt/ wegen<lb/> ihrer Haͤrte brechen und zeꝛſpalten muͤſſen/<lb/> denn ſage ich heiſt es recht ein Bruch/ und<lb/> dieſes ſind die vornehmſten Urſachen:</p><lb/> <p>Den <hi rendition="#fr">U</hi>nteꝛſcheid macht man ins gemein<lb/> mit folgenden 4. Orten. 1. Wenn ein Arm<lb/> oder Bein uͤberzwerch durch entzwey ge-<lb/> brochen/ alſo daß man die Roͤhre hin und<lb/> her bewegen und buͤgen kan/ ſo heiſt es <hi rendition="#aq">Fra-<lb/> ctura</hi> ein recht vollkomner Bruch. 2. Weñ<lb/> die Beiner ſo zerſchmettert und viel kleine<lb/> Schieffer abgehen/ als wenn es mit einem<lb/> Ham̃er auff dem Amboß zerſchlagen wor-<lb/> den/ ſo wird es <hi rendition="#aq">Comminutio</hi> genennet. 3.<lb/> Wenn daß Bein in Gelencken entzwey ge-<lb/> brochen/ daß Schieffer heraußgehen/ und<lb/> daß Gelencke nicht leicht wieder zu voriger<lb/> Bewegung gebracht werden kan/ ſo kan es<lb/> wohl <hi rendition="#aq">pertusſio</hi> oder ein zweyfacher Bruch<lb/> heiſſen. Die 4. iſt weñ das Bein nach der<lb/> Laͤnge gleichſam geſpalten/ und dabey/ wie<lb/> wol geſchehen kan/ eingebogen/ ſo iſt es <hi rendition="#aq">Fis-<lb/> ſura</hi> ein Klack- und Schlitz-Bruch/ die er-<lb/> ſte/ dritte und vierdte Art kan ohne groſſe<lb/> Verletzung des Fleiſches wol geſchehen/ die<lb/> andre aber nicht/ und dahero iſt ſolche am<lb/> <fw place="bottom" type="catch">aller-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [108/0148]
Des wahrhafftigen
durch unleidliche groſſe Gewalt/ wegen
ihrer Haͤrte brechen und zeꝛſpalten muͤſſen/
denn ſage ich heiſt es recht ein Bruch/ und
dieſes ſind die vornehmſten Urſachen:
Den Unteꝛſcheid macht man ins gemein
mit folgenden 4. Orten. 1. Wenn ein Arm
oder Bein uͤberzwerch durch entzwey ge-
brochen/ alſo daß man die Roͤhre hin und
her bewegen und buͤgen kan/ ſo heiſt es Fra-
ctura ein recht vollkomner Bruch. 2. Weñ
die Beiner ſo zerſchmettert und viel kleine
Schieffer abgehen/ als wenn es mit einem
Ham̃er auff dem Amboß zerſchlagen wor-
den/ ſo wird es Comminutio genennet. 3.
Wenn daß Bein in Gelencken entzwey ge-
brochen/ daß Schieffer heraußgehen/ und
daß Gelencke nicht leicht wieder zu voriger
Bewegung gebracht werden kan/ ſo kan es
wohl pertusſio oder ein zweyfacher Bruch
heiſſen. Die 4. iſt weñ das Bein nach der
Laͤnge gleichſam geſpalten/ und dabey/ wie
wol geſchehen kan/ eingebogen/ ſo iſt es Fis-
ſura ein Klack- und Schlitz-Bruch/ die er-
ſte/ dritte und vierdte Art kan ohne groſſe
Verletzung des Fleiſches wol geſchehen/ die
andre aber nicht/ und dahero iſt ſolche am
aller-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |