Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.Des wahrhafftigen fahren wie damit umbgegangen wer-den müsse. Und wäre wohl billich daß ein jeder die Anatomi verstünde/ ohn welche man die Natur-Form Zusammen- fügung und alle Umbstände der Beiner nicht recht verstehen noch wissen kan. Am besten lernet man solches aus den zerlegten getruckneten und wieder zusammen gefüg- ten Beinen der Menschl: Cörper/ wie hier- von Galenus ein sonderliches Tractätlein geschrieben/ denn wo er sich unterstehet et- was so er nicht weiß/ so versichre ich ihn/ er wird nichts als Schimpff/ Schande und ein böses Gewissen darvon tragen. Einige Unterscheide kan man nochma- Die Kennzeichen aber eines Bruches ches
Des wahrhafftigen fahren wie damit umbgegangen wer-den muͤſſe. Und waͤre wohl billich daß ein jeder die Anatomi verſtuͤnde/ ohn welche man die Natur-Form Zuſammen- fuͤgung und alle Umbſtaͤnde der Beiner nicht recht verſtehen noch wiſſen kan. Am beſten lernet man ſolches aus den zerlegten getꝛuckneten und wieder zuſammen gefuͤg- ten Beinen der Menſchl: Coͤrper/ wie hier- von Galenus ein ſonderliches Tractätlein geſchrieben/ denn wo er ſich unterſtehet et- was ſo er nicht weiß/ ſo verſichre ich ihn/ er wird nichts als Schimpff/ Schande und ein boͤſes Gewiſſen darvon tragen. Einige Unterſcheide kan man nochma- Die Kennzeichen aber eines Bruches ches
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0150" n="110"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des wahrhafftigen</hi></fw><lb/> fahren wie damit umbgegangen wer-<lb/> den muͤſſe. <hi rendition="#fr">U</hi>nd waͤre wohl billich<lb/> daß ein jeder die <hi rendition="#aq">Anatomi</hi> verſtuͤnde/ ohn<lb/> welche man die Natur-Form Zuſammen-<lb/> fuͤgung und alle <hi rendition="#fr">U</hi>mbſtaͤnde der Beiner<lb/> nicht recht verſtehen noch wiſſen kan. Am<lb/> beſten lernet man ſolches aus den zerlegten<lb/> getꝛuckneten und wieder zuſammen gefuͤg-<lb/> ten Beinen der Menſchl: Coͤrper/ wie hier-<lb/> von <hi rendition="#aq">Galenus</hi> ein ſonderliches <hi rendition="#aq">Tractät</hi>lein<lb/> geſchrieben/ denn wo er ſich unterſtehet et-<lb/> was ſo er nicht weiß/ ſo verſichre ich ihn/ er<lb/> wird nichts als Schimpff/ Schande und<lb/> ein boͤſes Gewiſſen darvon tragen.</p><lb/> <p>Einige Unterſcheide kan man nochma-<lb/> chen/ von dem Orte/ wo der Bruch geſche-<lb/> hen: Als Armen/ Beinen/ Fingern/ Rip-<lb/> pen und dergleichen.</p><lb/> <p>Die Kennzeichen aber eines Bruches<lb/> ſind unterſchiedlich/ und dahero die <hi rendition="#aq">Auto-<lb/> res</hi> gar nicht einig/ <hi rendition="#aq">Aquapendens</hi> ſagt von<lb/> 5. <hi rendition="#aq">Paræus</hi> von 3. und <hi rendition="#aq">Vigo</hi> von 4 Dem ſey<lb/> wie ihm wolle/ ſo nimb folgende Zeichen<lb/> in Acht/ welche di<hi rendition="#fr">ch</hi> eines gewiſſes Bru-<lb/><hi rendition="#fr">ch</hi>es/ unfehlbar verſichern koͤnnen. 1. Weñ<lb/> du das Bein hin und her biegen kanſt/ wel-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ches</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0150]
Des wahrhafftigen
fahren wie damit umbgegangen wer-
den muͤſſe. Und waͤre wohl billich
daß ein jeder die Anatomi verſtuͤnde/ ohn
welche man die Natur-Form Zuſammen-
fuͤgung und alle Umbſtaͤnde der Beiner
nicht recht verſtehen noch wiſſen kan. Am
beſten lernet man ſolches aus den zerlegten
getꝛuckneten und wieder zuſammen gefuͤg-
ten Beinen der Menſchl: Coͤrper/ wie hier-
von Galenus ein ſonderliches Tractätlein
geſchrieben/ denn wo er ſich unterſtehet et-
was ſo er nicht weiß/ ſo verſichre ich ihn/ er
wird nichts als Schimpff/ Schande und
ein boͤſes Gewiſſen darvon tragen.
Einige Unterſcheide kan man nochma-
chen/ von dem Orte/ wo der Bruch geſche-
hen: Als Armen/ Beinen/ Fingern/ Rip-
pen und dergleichen.
Die Kennzeichen aber eines Bruches
ſind unterſchiedlich/ und dahero die Auto-
res gar nicht einig/ Aquapendens ſagt von
5. Paræus von 3. und Vigo von 4 Dem ſey
wie ihm wolle/ ſo nimb folgende Zeichen
in Acht/ welche dich eines gewiſſes Bru-
ches/ unfehlbar verſichern koͤnnen. 1. Weñ
du das Bein hin und her biegen kanſt/ wel-
ches
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |