Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

Bild:
<< vorherige Seite

Feldschers. Cap. X.
sen so uns allzuschwer und unmöglich zu
verrichten/ und dieses ist die gewöhnlichste
so den Feldschern unter Handen kompt.
Die 2. und innerliche Ursache ist eine grosse
und überflüssige Feuchtigkeit/ welche sich in
die gleichen und Gewerbe setzet/ und die Li-
gamenta
schlüpffrig machet/ die 3. und erb-
liche aber/ werden uns von den Eltern
gleichsam in der Geburt angeerbet/ da ich
offt gesehen/ daß die Pfannnen/ worinnen
die Gewerbbeiner gehen gantz flach gewe-
sen/ und die gleichen unmöglich darinnen
ihre Bewegung verrichten können es pflegt
aber selten zugeschehen/ die andern 2. aber
geschehen offter/ und bringt derselben Ver-
renckung allezeit eine hefftige Außdehnung
Schlüpffrigkeit und Nachlassung der Säh-
nen und Bänder/ womit die Gelencke an-
einander gehenckt/ mit sich.

Die Kennzeichen einer Verrenckung
sind gemeiniglich alsofort nach der That ge-
genwärtig/ als Geschwulst/ ungewöhnli-
che Tieffen/ wegen der außeinander gewich-
nen Beiner/ der Kopff erzeiget sich mit ei-
nem grossen Hügel an dem Orthe wo es
noch niemahls gewesen/ ist die Außdeh-

nung

Feldſchers. Cap. X.
ſen ſo uns allzuſchwer und unmoͤglich zu
verrichten/ und dieſes iſt die gewoͤhnlichſte
ſo den Feldſchern unter Handen kompt.
Die 2. und innerliche Urſache iſt eine groſſe
und uͤberfluͤſſige Feuchtigkeit/ welche ſich in
die gleichen und Gewerbe ſetzet/ und die Li-
gamenta
ſchluͤpffrig machet/ die 3. und erb-
liche aber/ werden uns von den Eltern
gleichſam in der Geburt angeerbet/ da ich
offt geſehen/ daß die Pfannnen/ worinnen
die Gewerbbeiner gehen gantz flach gewe-
ſen/ und die gleichen unmoͤglich darinnen
ihre Bewegung verrichten koͤnnen es pflegt
aber ſelten zugeſchehen/ die andern 2. aber
geſchehen offter/ und bringt derſelben Ver-
renckung allezeit eine hefftige Außdehnung
Schluͤpffrigkeit und Nachlaſſung der Saͤh-
nen und Baͤnder/ womit die Gelencke an-
einander gehenckt/ mit ſich.

Die Kennzeichen einer Verrenckung
ſind gemeiniglich alſofort nach der That ge-
genwaͤrtig/ als Geſchwulſt/ ungewoͤhnli-
che Tieffen/ wegen der außeinander gewich-
nen Beiner/ der Kopff erzeiget ſich mit ei-
nem groſſen Huͤgel an dem Orthe wo es
noch niemahls geweſen/ iſt die Außdeh-

nung
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0175" n="135"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Feld&#x017F;chers.</hi><hi rendition="#aq">Cap. X.</hi></fw><lb/>
&#x017F;en &#x017F;o uns allzu&#x017F;chwer und unmo&#x0364;glich zu<lb/>
verrichten/ und die&#x017F;es i&#x017F;t die gewo&#x0364;hnlich&#x017F;te<lb/>
&#x017F;o den Feld&#x017F;chern unter Handen kompt.<lb/>
Die 2. und innerliche <hi rendition="#fr">U</hi>r&#x017F;ache i&#x017F;t eine gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
und u&#x0364;berflu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ige Feuchtigkeit/ welche &#x017F;ich in<lb/>
die gleichen und Gewerbe &#x017F;etzet/ und die <hi rendition="#aq">Li-<lb/>
gamenta</hi> &#x017F;chlu&#x0364;pffrig machet/ die 3. und erb-<lb/>
liche aber/ werden uns von den Eltern<lb/>
gleich&#x017F;am in der Geburt angeerbet/ da ich<lb/>
offt ge&#x017F;ehen/ daß die Pfannnen/ worinnen<lb/>
die Gewerbbeiner gehen gantz flach gewe-<lb/>
&#x017F;en/ und die gleichen unmo&#x0364;glich darinnen<lb/>
ihre Bewegung verrichten ko&#x0364;nnen es pflegt<lb/>
aber &#x017F;elten zuge&#x017F;chehen/ die andern 2. aber<lb/>
ge&#x017F;chehen offter/ und bringt der&#x017F;elben Ver-<lb/>
renckung allezeit eine hefftige Außdehnung<lb/>
Schlu&#x0364;pffrigkeit und Nachla&#x017F;&#x017F;ung der Sa&#x0364;h-<lb/>
nen und Ba&#x0364;nder/ womit die Gelencke an-<lb/>
einander gehenckt/ mit &#x017F;ich.</p><lb/>
          <p>Die Kennzeichen einer Verrenckung<lb/>
&#x017F;ind gemeiniglich al&#x017F;ofort nach der That ge-<lb/>
genwa&#x0364;rtig/ als Ge&#x017F;chwul&#x017F;t/ ungewo&#x0364;hnli-<lb/>
che Tieffen/ wegen der außeinander gewich-<lb/>
nen Beiner/ der Kopff erzeiget &#x017F;ich mit ei-<lb/>
nem gro&#x017F;&#x017F;en Hu&#x0364;gel an dem Orthe wo es<lb/>
noch niemahls gewe&#x017F;en/ i&#x017F;t die Außdeh-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nung</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[135/0175] Feldſchers. Cap. X. ſen ſo uns allzuſchwer und unmoͤglich zu verrichten/ und dieſes iſt die gewoͤhnlichſte ſo den Feldſchern unter Handen kompt. Die 2. und innerliche Urſache iſt eine groſſe und uͤberfluͤſſige Feuchtigkeit/ welche ſich in die gleichen und Gewerbe ſetzet/ und die Li- gamenta ſchluͤpffrig machet/ die 3. und erb- liche aber/ werden uns von den Eltern gleichſam in der Geburt angeerbet/ da ich offt geſehen/ daß die Pfannnen/ worinnen die Gewerbbeiner gehen gantz flach gewe- ſen/ und die gleichen unmoͤglich darinnen ihre Bewegung verrichten koͤnnen es pflegt aber ſelten zugeſchehen/ die andern 2. aber geſchehen offter/ und bringt derſelben Ver- renckung allezeit eine hefftige Außdehnung Schluͤpffrigkeit und Nachlaſſung der Saͤh- nen und Baͤnder/ womit die Gelencke an- einander gehenckt/ mit ſich. Die Kennzeichen einer Verrenckung ſind gemeiniglich alſofort nach der That ge- genwaͤrtig/ als Geſchwulſt/ ungewoͤhnli- che Tieffen/ wegen der außeinander gewich- nen Beiner/ der Kopff erzeiget ſich mit ei- nem groſſen Huͤgel an dem Orthe wo es noch niemahls geweſen/ iſt die Außdeh- nung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/175
Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/175>, abgerufen am 29.11.2024.