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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Des wahrhafftigen
und mit den andern Fingern fasse daß
Kinne fest an/ und schiebe also den Kieffer
erst unter sich/ denn etwas hinter sich/ und
letzlich nach der Seiten zu über sich/ und
laß es also eine virtel Stunde stille halten/
ziehe die Finger herauß/ so wird der Kief-
fer wieder in seiner statt seyn/ und dieses
verrichte auch also/ wenn er nach der an-
dern Seiten außgewichen; Jst es aber hin-
ter sich geschehen/ wie zu ersehen wenn die
un[t]ersten Zähne viel tieffer eingebogen als
die obersten/ so drücke den Kieffer mit der
rechten Hand etwas hinterwerts/ denn
vor sich gezogen/ und letzlich schiebe ihn
wieder über sich an seinen Ort/ solte er
aber vor sich außgewichen seyn/ wie aus
den Kennzeichen der untersten Zähne ab-
zunehmen/ so mustu im Gegentheilden
Kieffer erst unter sich/ denn hinterwerts
und letzlich über sich drücken/ ist er aber
auff beyden Seiten außgewichen/ so
bleibt nicht allein der Mund gantz offen
sondern es thut sich auch derselbe gantz
und gar mit dem Kinne hinab nach der
Brust/ und dieses wegen der gewalti-
gen Außdehnung der Musculorum Tem-

pora-

Des wahrhafftigen
und mit den andern Fingern faſſe daß
Kinne feſt an/ und ſchiebe alſo den Kieffer
erſt unter ſich/ denn etwas hinter ſich/ und
letzlich nach der Seiten zu uͤber ſich/ und
laß es alſo eine virtel Stunde ſtille halten/
ziehe die Finger herauß/ ſo wird der Kief-
fer wieder in ſeiner ſtatt ſeyn/ und dieſes
verrichte auch alſo/ wenn er nach der an-
dern Seiten außgewichen; Jſt es aber hin-
ter ſich geſchehen/ wie zu erſehen wenn die
un[t]erſten Zaͤhne viel tieffer eingebogen als
die oberſten/ ſo druͤcke den Kieffer mit der
rechten Hand etwas hinterwerts/ denn
vor ſich gezogen/ und letzlich ſchiebe ihn
wieder uͤber ſich an ſeinen Ort/ ſolte er
aber vor ſich außgewichen ſeyn/ wie aus
den Kennzeichen der unterſten Zaͤhne ab-
zunehmen/ ſo muſtu im Gegentheilden
Kieffer erſt unter ſich/ denn hinterwerts
und letzlich uͤber ſich druͤcken/ iſt er aber
auff beyden Seiten außgewichen/ ſo
bleibt nicht allein der Mund gantz offen
ſondern es thut ſich auch derſelbe gantz
und gar mit dem Kinne hinab nach der
Bruſt/ und dieſes wegen der gewalti-
gen Außdehnung der Muſculorum Tem-

pora-
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[138/0178] Des wahrhafftigen und mit den andern Fingern faſſe daß Kinne feſt an/ und ſchiebe alſo den Kieffer erſt unter ſich/ denn etwas hinter ſich/ und letzlich nach der Seiten zu uͤber ſich/ und laß es alſo eine virtel Stunde ſtille halten/ ziehe die Finger herauß/ ſo wird der Kief- fer wieder in ſeiner ſtatt ſeyn/ und dieſes verrichte auch alſo/ wenn er nach der an- dern Seiten außgewichen; Jſt es aber hin- ter ſich geſchehen/ wie zu erſehen wenn die unterſten Zaͤhne viel tieffer eingebogen als die oberſten/ ſo druͤcke den Kieffer mit der rechten Hand etwas hinterwerts/ denn vor ſich gezogen/ und letzlich ſchiebe ihn wieder uͤber ſich an ſeinen Ort/ ſolte er aber vor ſich außgewichen ſeyn/ wie aus den Kennzeichen der unterſten Zaͤhne ab- zunehmen/ ſo muſtu im Gegentheilden Kieffer erſt unter ſich/ denn hinterwerts und letzlich uͤber ſich druͤcken/ iſt er aber auff beyden Seiten außgewichen/ ſo bleibt nicht allein der Mund gantz offen ſondern es thut ſich auch derſelbe gantz und gar mit dem Kinne hinab nach der Bruſt/ und dieſes wegen der gewalti- gen Außdehnung der Muſculorum Tem- pora-

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/178>, abgerufen am 29.11.2024.