Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.Des wahrhafftigen lezeit einen Tag das Fieber/ den andern Tagfrey/ und den 3. der Paroxism 9 wiederkompt/ und gleichsam ein guter und schlimmer Tag sich allezeit mit einander abwechseln. Bey Anfang dieses Frostes findet sich ins- gemein und sonderlich bey gallhafften Per- sohnen ein groß Erbrechen des Magens/ wornach grosse Hitze/ (so aus dem starcken schlagen des Pulses und äuserlichem an- rühren abzunehmen) und unleidlicher Durst zu folgen pfleget/ dabey sind grosse Schmertzen des Haupts und Rückens die nähesten Geferten/ der Urin wird entwe- der hoch Saffran gelbe oder Blutroth/ die Nägel blau/ und der Athem ist schnell und starck/ der Schlaff aber ist in wehren- der Zeit gantz geringe und nur eine schlum- merende Phantasie, welcher doch nicht eher kompt/ als bis der Paroxismus meist zu Ende/ und alsdenn erzeiget sich bey den meisten ein kalter Schweiß; und dieses sind die besten und nöthigsten Kennzeichen. Ehe wir zu der Cur schreiten ist noch zu- nig
Des wahrhafftigen lezeit einen Tag das Fiebeꝛ/ den andern Tagfrey/ uñ den 3. der Paroxiſm 9 wiederkompt/ und gleichſam ein guter und ſchlimmer Tag ſich allezeit mit einander abwechſeln. Bey Anfang dieſes Froſtes findet ſich ins- gemein und ſonderlich bey gallhafften Per- ſohnen ein groß Erbrechen des Magens/ wornach groſſe Hitze/ (ſo aus dem ſtarcken ſchlagen des Pulſes und aͤuſerlichem an- ruͤhren abzunehmen) und unleidlicher Durſt zu folgen pfleget/ dabey ſind groſſe Schmertzen des Haupts und Ruͤckens die naͤheſten Geferten/ der Urin wird entwe- der hoch Saffran gelbe oder Blutroth/ die Naͤgel blau/ und der Athem iſt ſchnell und ſtarck/ der Schlaff aber iſt in wehren- der Zeit gantz geringe und nur eine ſchlum- merende Phantaſie, welcher doch nicht eher kompt/ als bis der Paroxismus meiſt zu Ende/ und alsdenn erzeiget ſich bey den meiſten ein kalter Schweiß; und dieſes ſind die beſten und noͤthigſten Kennzeichen. Ehe wir zu der Cur ſchreiten iſt noch zu- nig
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Des wahrhafftigen
lezeit einen Tag das Fiebeꝛ/ den andern Tag
frey/ uñ den 3. der Paroxiſm 9 wiederkompt/
und gleichſam ein guter und ſchlimmer
Tag ſich allezeit mit einander abwechſeln.
Bey Anfang dieſes Froſtes findet ſich ins-
gemein und ſonderlich bey gallhafften Per-
ſohnen ein groß Erbrechen des Magens/
wornach groſſe Hitze/ (ſo aus dem ſtarcken
ſchlagen des Pulſes und aͤuſerlichem an-
ruͤhren abzunehmen) und unleidlicher
Durſt zu folgen pfleget/ dabey ſind groſſe
Schmertzen des Haupts und Ruͤckens die
naͤheſten Geferten/ der Urin wird entwe-
der hoch Saffran gelbe oder Blutroth/
die Naͤgel blau/ und der Athem iſt ſchnell
und ſtarck/ der Schlaff aber iſt in wehren-
der Zeit gantz geringe und nur eine ſchlum-
merende Phantaſie, welcher doch nicht eher
kompt/ als bis der Paroxismus meiſt zu
Ende/ und alsdenn erzeiget ſich bey den
meiſten ein kalter Schweiß; und dieſes ſind
die beſten und noͤthigſten Kennzeichen.
Ehe wir zu der Cur ſchreiten iſt noch zu-
erinnern daß in dergleichen Fiebern/ wenn
der Patient ſich nur ein wenig in Acht
nimbt/ und keine andre Zufaͤlle mehr dar-
bey/ man das Fiebeꝛ wol anfaͤnglich ein we-
nig
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