Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.Des wahrhafftigen ribus Antimonii von v. biß vij. gr. auf vor-hergehende Weise oder in i. unc: Rosen- zucker vermischt eingegeben/ es wird den Uberfluß des Magens und der Gallen nicht wenig hinweg nehmen. Gleiches ver- richtet auch ein gutes Sal Vitrioli welches ich offters bis auf ein halben Drach. gleich- fals in Wein vorher infundiret mit grossem Nutzen und gewüntschter Operation ein- gegeben! daß Taback Wasser welches man im Felde leicht haben kan/ und vieler Feld- scher Zuflucht ist/ zwinget auch etwas zum Brechen/ greifft aber die Natur sehr an/ und muß ohne Vorsicht und über zwey Löffel voll nicht gebraucht werden/ so bald dieses geschehen/ kan nach dem Paroxismo ein abführendes und eröffnendes Clistier appliciret/ und des Morgends früh an Ru- hetage bey Blutreichen eine Aderläß auf ei- nem Arme vorgenommen werden/ denn wenn der Magen und Unterleib vorher gereiniget worden/ so können die andern Medicamenta zu gäntzlicher Außtreibung des Fiebers desto besser operiren. Ein köstlich Pulver in diesen Fiebern ist gege-
Des wahrhafftigen ribus Antimonii von v. biß vij. gr. auf vor-hergehende Weiſe oder in i. unc: Roſen- zucker vermiſcht eingegeben/ es wird den Uberfluß des Magens und der Gallen nicht wenig hinweg nehmen. Gleiches ver- richtet auch ein gutes Sal Vitrioli welches ich offters bis auf ein halben Drach. gleich- fals in Wein vorher infundiret mit groſſem Nutzen und gewuͤntſchter Operation ein- gegeben! daß Taback Waſſer welches man im Felde leicht haben kan/ und vieler Feld- ſcher Zuflucht iſt/ zwinget auch etwas zum Brechen/ greifft aber die Natur ſehr an/ und muß ohne Vorſicht und uͤber zwey Loͤffel voll nicht gebraucht werden/ ſo bald dieſes geſchehen/ kan nach dem Paroxismo ein abfuͤhrendes und eroͤffnendes Cliſtier appliciret/ und des Morgends fruͤh an Ru- hetage bey Blutreichen eine Aderlaͤß auf ei- nem Arme vorgenommen werden/ denn wenn der Magen und Unterleib vorher gereiniget worden/ ſo koͤnnen die andern Medicamenta zu gaͤntzlicher Außtreibung des Fiebers deſto beſſer operiren. Ein koͤſtlich Pulver in dieſen Fiebern iſt gege-
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Des wahrhafftigen
ribus Antimonii von v. biß vij. gr. auf vor-
hergehende Weiſe oder in i. unc: Roſen-
zucker vermiſcht eingegeben/ es wird den
Uberfluß des Magens und der Gallen
nicht wenig hinweg nehmen. Gleiches ver-
richtet auch ein gutes Sal Vitrioli welches
ich offters bis auf ein halben Drach. gleich-
fals in Wein vorher infundiret mit groſſem
Nutzen und gewuͤntſchter Operation ein-
gegeben! daß Taback Waſſer welches man
im Felde leicht haben kan/ und vieler Feld-
ſcher Zuflucht iſt/ zwinget auch etwas zum
Brechen/ greifft aber die Natur ſehr an/
und muß ohne Vorſicht und uͤber zwey
Loͤffel voll nicht gebraucht werden/ ſo bald
dieſes geſchehen/ kan nach dem Paroxismo
ein abfuͤhrendes und eroͤffnendes Cliſtier
appliciret/ und des Morgends fruͤh an Ru-
hetage bey Blutreichen eine Aderlaͤß auf ei-
nem Arme vorgenommen werden/ denn
wenn der Magen und Unterleib vorher
gereiniget worden/ ſo koͤnnen die andern
Medicamenta zu gaͤntzlicher Außtreibung
des Fiebers deſto beſſer operiren.
Ein koͤſtlich Pulver in dieſen Fiebern iſt
folgendes/ welches mir niemahls ſonder
Nutzen abgegangẽ/ es muß aber eher nicht
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