sind die glimmerartigen Blätter des Antimonnickel von Andreasberg, bleicher mit mehr Gelb und Grau der Kupfernickel. Das Roth im Buntkupfererz ist schon so gelbgrau, daß man es tombakbraun nennen kann. Das schönste
Tombakbraun kommt halbmetallisch bei verwitterten Glimmern (Katzengold) vor, es ist die Farbe der Messinglegirung mit viel Kupfer und wenig Zink, wobei also neben Graugelb immer noch ein Stich ins Roth bleibt. Der Sternbergit soll nach Zippe ausgezeichnet tombakbraun sein. Der Magnetkies hat zwar schon viel Gelb, aber doch immer noch einen solchen Stich ins Roth, daß man ihn noch zum Tombakbraun stellen darf. Blende, Hauerit etc. haben zwar auch viel Roth, sind aber kaum halbmetallisch.
2. Gelb. Speisgelb, Gelb mit Grau, ausgezeichnet beim Schwe- felkies; der Binarkies scheint schon etwas lichter. Messinggelb, die ausgezeichnete Farbe des Kupferkieses, hat gegen Schwefelkies gehalten einen entschiedenen Stich ins Grün. Goldgelb ist das reinste metallische Gelb, in seiner intensivsten Farbe erinnert es mehr an Ocher- als Zitro- nengelb. Da dünne Goldblättchen grün durchscheinen, so mag daraus zum Theil die messinggelbe Farbe der Siebenbürgischen Goldblättchen sich erklären. Durch Legirung mit Silber folgen dann alle Stufen der Ver- blassung.
3. Weiß. Silberweiß, die Farbe des Silbers auf frischem Strich, hat einen entschiedenen Stich ins Gelb. Der Arsenikkies steht ihm zwar nahe, hat aber mehr Grau statt Gelb. Wismuth und Glanz- kobald von Tunaberg sind dagegen röthlichsilberweiß; Zinnweiß hat einen Stich ins Blau, Quecksilber, Antimon, Speiskobalt.
4. Grau hält die Mitte zwischen Weiß und Schwarz, und die Grän- zen sind unsicher, so nennen Einige das Platin noch Weiß, Andere schon Grau. Das normale Grau ist
Bleigrau, die Farbe des frischen Bleies, sie ist bei den Erzen so verbreitet und selbst in ihren feinern Abstufungen so wichtig, daß man es nicht unterlassen muß, die Hauptabänderung zur Vergleichung sich zu- sammen zu stellen:
Weißlichbleigrau ist das gediegene Arsenik auf frischer Bruchfläche.
Gemeinbleigrau ist das Grauspießglanz, es hat einen Stich ins Blau, und unterscheidet sich dadurch von Stahlgrau.
Frischbleigrau, die brennende Farbe des Bleiglanzes, zeigt einen entschiedenen Stich ins Roth, noch rother ist Molybdän.
Schwärzlichbleigrau ist das gemeine Bleigrau mit viel Schwarz, Glaserz, Kupferglas.
Stahlgrau ein fahles Grau ohne Blau: Zinckenit, Schrifterz, Wismuthglanz, die lichten Fahlerze.
5. Schwarz. Eisenschwarz mit viel Grau, Magneteisen, Ei- senglanz.
Das entschiedene Blau und Grün fehlt also, beide treten aber häufig beim Anlaufen der Metallfarben auf.
Farbenzeichnung. Die Farben sind nicht immer im Minerale gleichmäßig vertheilt. Ausdrücke wie punktirt, gefleckt, gewolkt, geflammt,
Optiſche Eigenſchaften: Metallfarben.
ſind die glimmerartigen Blätter des Antimonnickel von Andreasberg, bleicher mit mehr Gelb und Grau der Kupfernickel. Das Roth im Buntkupfererz iſt ſchon ſo gelbgrau, daß man es tombakbraun nennen kann. Das ſchönſte
Tombakbraun kommt halbmetalliſch bei verwitterten Glimmern (Katzengold) vor, es iſt die Farbe der Meſſinglegirung mit viel Kupfer und wenig Zink, wobei alſo neben Graugelb immer noch ein Stich ins Roth bleibt. Der Sternbergit ſoll nach Zippe ausgezeichnet tombakbraun ſein. Der Magnetkies hat zwar ſchon viel Gelb, aber doch immer noch einen ſolchen Stich ins Roth, daß man ihn noch zum Tombakbraun ſtellen darf. Blende, Hauerit ꝛc. haben zwar auch viel Roth, ſind aber kaum halbmetalliſch.
2. Gelb. Speisgelb, Gelb mit Grau, ausgezeichnet beim Schwe- felkies; der Binarkies ſcheint ſchon etwas lichter. Meſſinggelb, die ausgezeichnete Farbe des Kupferkieſes, hat gegen Schwefelkies gehalten einen entſchiedenen Stich ins Grün. Goldgelb iſt das reinſte metalliſche Gelb, in ſeiner intenſivſten Farbe erinnert es mehr an Ocher- als Zitro- nengelb. Da dünne Goldblättchen grün durchſcheinen, ſo mag daraus zum Theil die meſſinggelbe Farbe der Siebenbürgiſchen Goldblättchen ſich erklären. Durch Legirung mit Silber folgen dann alle Stufen der Ver- blaſſung.
3. Weiß. Silberweiß, die Farbe des Silbers auf friſchem Strich, hat einen entſchiedenen Stich ins Gelb. Der Arſenikkies ſteht ihm zwar nahe, hat aber mehr Grau ſtatt Gelb. Wismuth und Glanz- kobald von Tunaberg ſind dagegen röthlichſilberweiß; Zinnweiß hat einen Stich ins Blau, Queckſilber, Antimon, Speiskobalt.
4. Grau hält die Mitte zwiſchen Weiß und Schwarz, und die Grän- zen ſind unſicher, ſo nennen Einige das Platin noch Weiß, Andere ſchon Grau. Das normale Grau iſt
Bleigrau, die Farbe des friſchen Bleies, ſie iſt bei den Erzen ſo verbreitet und ſelbſt in ihren feinern Abſtufungen ſo wichtig, daß man es nicht unterlaſſen muß, die Hauptabänderung zur Vergleichung ſich zu- ſammen zu ſtellen:
Weißlichbleigrau iſt das gediegene Arſenik auf friſcher Bruchfläche.
Gemeinbleigrau iſt das Grauſpießglanz, es hat einen Stich ins Blau, und unterſcheidet ſich dadurch von Stahlgrau.
Friſchbleigrau, die brennende Farbe des Bleiglanzes, zeigt einen entſchiedenen Stich ins Roth, noch rother iſt Molybdän.
Schwärzlichbleigrau iſt das gemeine Bleigrau mit viel Schwarz, Glaserz, Kupferglas.
Stahlgrau ein fahles Grau ohne Blau: Zinckenit, Schrifterz, Wismuthglanz, die lichten Fahlerze.
5. Schwarz. Eiſenſchwarz mit viel Grau, Magneteiſen, Ei- ſenglanz.
Das entſchiedene Blau und Grün fehlt alſo, beide treten aber häufig beim Anlaufen der Metallfarben auf.
Farbenzeichnung. Die Farben ſind nicht immer im Minerale gleichmäßig vertheilt. Ausdrücke wie punktirt, gefleckt, gewolkt, geflammt,
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Optiſche Eigenſchaften: Metallfarben.
ſind die glimmerartigen Blätter des Antimonnickel von Andreasberg,
bleicher mit mehr Gelb und Grau der Kupfernickel. Das Roth im
Buntkupfererz iſt ſchon ſo gelbgrau, daß man es tombakbraun
nennen kann. Das ſchönſte
Tombakbraun kommt halbmetalliſch bei verwitterten Glimmern
(Katzengold) vor, es iſt die Farbe der Meſſinglegirung mit viel Kupfer und
wenig Zink, wobei alſo neben Graugelb immer noch ein Stich ins Roth
bleibt. Der Sternbergit ſoll nach Zippe ausgezeichnet tombakbraun
ſein. Der Magnetkies hat zwar ſchon viel Gelb, aber doch immer
noch einen ſolchen Stich ins Roth, daß man ihn noch zum Tombakbraun
ſtellen darf. Blende, Hauerit ꝛc. haben zwar auch viel Roth, ſind aber
kaum halbmetalliſch.
2. Gelb. Speisgelb, Gelb mit Grau, ausgezeichnet beim Schwe-
felkies; der Binarkies ſcheint ſchon etwas lichter. Meſſinggelb, die
ausgezeichnete Farbe des Kupferkieſes, hat gegen Schwefelkies gehalten einen
entſchiedenen Stich ins Grün. Goldgelb iſt das reinſte metalliſche
Gelb, in ſeiner intenſivſten Farbe erinnert es mehr an Ocher- als Zitro-
nengelb. Da dünne Goldblättchen grün durchſcheinen, ſo mag daraus
zum Theil die meſſinggelbe Farbe der Siebenbürgiſchen Goldblättchen ſich
erklären. Durch Legirung mit Silber folgen dann alle Stufen der Ver-
blaſſung.
3. Weiß. Silberweiß, die Farbe des Silbers auf friſchem
Strich, hat einen entſchiedenen Stich ins Gelb. Der Arſenikkies ſteht
ihm zwar nahe, hat aber mehr Grau ſtatt Gelb. Wismuth und Glanz-
kobald von Tunaberg ſind dagegen röthlichſilberweiß; Zinnweiß
hat einen Stich ins Blau, Queckſilber, Antimon, Speiskobalt.
4. Grau hält die Mitte zwiſchen Weiß und Schwarz, und die Grän-
zen ſind unſicher, ſo nennen Einige das Platin noch Weiß, Andere ſchon
Grau. Das normale Grau iſt
Bleigrau, die Farbe des friſchen Bleies, ſie iſt bei den Erzen ſo
verbreitet und ſelbſt in ihren feinern Abſtufungen ſo wichtig, daß man
es nicht unterlaſſen muß, die Hauptabänderung zur Vergleichung ſich zu-
ſammen zu ſtellen:
Weißlichbleigrau iſt das gediegene Arſenik auf friſcher Bruchfläche.
Gemeinbleigrau iſt das Grauſpießglanz, es hat einen Stich ins
Blau, und unterſcheidet ſich dadurch von Stahlgrau.
Friſchbleigrau, die brennende Farbe des Bleiglanzes, zeigt einen
entſchiedenen Stich ins Roth, noch rother iſt Molybdän.
Schwärzlichbleigrau iſt das gemeine Bleigrau mit viel Schwarz,
Glaserz, Kupferglas.
Stahlgrau ein fahles Grau ohne Blau: Zinckenit, Schrifterz,
Wismuthglanz, die lichten Fahlerze.
5. Schwarz. Eiſenſchwarz mit viel Grau, Magneteiſen, Ei-
ſenglanz.
Das entſchiedene Blau und Grün fehlt alſo, beide treten aber häufig
beim Anlaufen der Metallfarben auf.
Farbenzeichnung. Die Farben ſind nicht immer im Minerale
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/129>, abgerufen am 27.11.2024.
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