von einem Quadratfuß Fläche kann 5000 Ctr. tragen, Granit 1800, Marmor 450, Bimstein 71.
Porosität. Die Substanz enthält Zwischenräume, sogar Blasen mit Flüssigkeiten und Gas gefüllt. Manche Minerale kleben an der Zunge, entwickeln unter der Luftpumpe Gas, nehmen färbende Mittel auf (Achat). Eine Goldkugel mit Wasser angefüllt bekommt bei starkem Druck auf der Oberfläche thauähnliche Tropfen (Acad. zu Florenz 1661).
Zusammendrückbarkeit. Fundamente großer Gebäude drücken sich zusammen. Münzen erhalten durch den Stoß des Stempels ein Ge- präge, wobei das Volumen kleiner, folglich das specifische Gewicht größer wird.
Elasticität, der zusammengedrückte Körper nimmt sein ursprüng- liches Volumen wieder ein. Die Elasticitätsaxen ergeben sich besonders durch den Klang und die Klangfiguren. Höchst interessant ist in dieser Beziehung eine Abhandlung von Savart (Pogg. Ann. 16. 227) über den Bergkrystall mittelst Schallschwingungen. Er schnitt kreisförmige Platten von einer Linie Dicke und 23 bis 27 Linien Durchmesser. Wären diese homogen wie Glas, so müßten sie alle unter gleichen Bedingungen gleiche Knotenlinien und gleiche Töne geben. Das war aber nicht der Fall, son- dern die Töne auf den verschiedenen Flächen konnten um eine Quinte von einander abweichen. Alle Flächen mit gleichem krystallographischen Ausdruck verhalten sich gleich, nur mit der Ausnahme, daß am Dihexaeder die drei des einen Rhomboeder anders tönen, als die drei des andern, woraus hervorgehen würde, daß der Bergkrystall rhomboedrisch genommen werden müßte. Auch Kalkspath und Spatheisenstein wurden in die Untersuchung hineingezogen.
Magnetismus.
Die Hauptrolle spielt in der Natur das Magneteisen, von den Alten ausschließlich Magnet genannt. Wenn derselbe einige Zeit der Ver- witterung ausgesetzt war, so zieht er Eisenfeilspäne an, bekommt einen Bart, wirkt also polarisch (attraktorisch), aber immerhin nur schwach. Stark wirkt er dagegen auf die Magnetnadel und andere künstliche Magnete (retraktorisch), er kann damit z. B. aus dem Sande in großen Men- gen herausgezogen werden. Schwächer ist der Magnetkies, das ein- fache Schwefeleisen. Wenn man daher eisenhaltige Minerale in der Desoxydationsflamme des Löthrohrs zu kleinen Kugeln schmilzt, so werden diese magnetisch, weil sich Magneteisen oder Magnetkies bildet. Unter den künstlich gewonnenen gediegenen Metallen zeichnen die Physiker außer Eisen noch Nickel, Mangan, Kobalt, Chrom aus.
Schwachen Magnetismus zeigen noch eine Menge von Mineralen. Diese zu erkennen fand Hauy ein ingeniöses Mittel in der Methode des doppelten Magnetismus. Nähert man nämlich im magneti- schen Meridian einer Magnetnadelspitze den gleichnamigen Pol eines Mag- netstabes sehr vorsichtig, so stellt sich die Nadel senkrecht gegen den mag- netischen Meridian. In dieser Nadelstellung bewirkt die Nähe eines nur wenig magnetischen Körpers am Pole sogleich ein Umschlagen der Nadel. Fournet und Delesse (Ann. de Chimie et Phys. 1849. 3 ser. 25. 194) haben sehr genaue Untersuchungen angestellt, und bestätigt, daß auch Eisenglanz und rother Glaskopf polarmagnetisch werden, wenn man sie
Elaſticität, Magnetismus.
von einem Quadratfuß Fläche kann 5000 Ctr. tragen, Granit 1800, Marmor 450, Bimſtein 71.
Poroſität. Die Subſtanz enthält Zwiſchenräume, ſogar Blaſen mit Flüſſigkeiten und Gas gefüllt. Manche Minerale kleben an der Zunge, entwickeln unter der Luftpumpe Gas, nehmen färbende Mittel auf (Achat). Eine Goldkugel mit Waſſer angefüllt bekommt bei ſtarkem Druck auf der Oberfläche thauähnliche Tropfen (Acad. zu Florenz 1661).
Zuſammendrückbarkeit. Fundamente großer Gebäude drücken ſich zuſammen. Münzen erhalten durch den Stoß des Stempels ein Ge- präge, wobei das Volumen kleiner, folglich das ſpecifiſche Gewicht größer wird.
Elaſticität, der zuſammengedrückte Körper nimmt ſein urſprüng- liches Volumen wieder ein. Die Elaſticitätsaxen ergeben ſich beſonders durch den Klang und die Klangfiguren. Höchſt intereſſant iſt in dieſer Beziehung eine Abhandlung von Savart (Pogg. Ann. 16. 227) über den Bergkryſtall mittelſt Schallſchwingungen. Er ſchnitt kreisförmige Platten von einer Linie Dicke und 23 bis 27 Linien Durchmeſſer. Wären dieſe homogen wie Glas, ſo müßten ſie alle unter gleichen Bedingungen gleiche Knotenlinien und gleiche Töne geben. Das war aber nicht der Fall, ſon- dern die Töne auf den verſchiedenen Flächen konnten um eine Quinte von einander abweichen. Alle Flächen mit gleichem kryſtallographiſchen Ausdruck verhalten ſich gleich, nur mit der Ausnahme, daß am Dihexaeder die drei des einen Rhomboeder anders tönen, als die drei des andern, woraus hervorgehen würde, daß der Bergkryſtall rhomboedriſch genommen werden müßte. Auch Kalkſpath und Spatheiſenſtein wurden in die Unterſuchung hineingezogen.
Magnetismus.
Die Hauptrolle ſpielt in der Natur das Magneteiſen, von den Alten ausſchließlich Magnet genannt. Wenn derſelbe einige Zeit der Ver- witterung ausgeſetzt war, ſo zieht er Eiſenfeilſpäne an, bekommt einen Bart, wirkt alſo polariſch (attraktoriſch), aber immerhin nur ſchwach. Stark wirkt er dagegen auf die Magnetnadel und andere künſtliche Magnete (retraktoriſch), er kann damit z. B. aus dem Sande in großen Men- gen herausgezogen werden. Schwächer iſt der Magnetkies, das ein- fache Schwefeleiſen. Wenn man daher eiſenhaltige Minerale in der Deſoxydationsflamme des Löthrohrs zu kleinen Kugeln ſchmilzt, ſo werden dieſe magnetiſch, weil ſich Magneteiſen oder Magnetkies bildet. Unter den künſtlich gewonnenen gediegenen Metallen zeichnen die Phyſiker außer Eiſen noch Nickel, Mangan, Kobalt, Chrom aus.
Schwachen Magnetismus zeigen noch eine Menge von Mineralen. Dieſe zu erkennen fand Hauy ein ingeniöſes Mittel in der Methode des doppelten Magnetismus. Nähert man nämlich im magneti- ſchen Meridian einer Magnetnadelſpitze den gleichnamigen Pol eines Mag- netſtabes ſehr vorſichtig, ſo ſtellt ſich die Nadel ſenkrecht gegen den mag- netiſchen Meridian. In dieſer Nadelſtellung bewirkt die Nähe eines nur wenig magnetiſchen Körpers am Pole ſogleich ein Umſchlagen der Nadel. Fournet und Deleſſe (Ann. de Chimie et Phys. 1849. 3 sér. 25. 194) haben ſehr genaue Unterſuchungen angeſtellt, und beſtätigt, daß auch Eiſenglanz und rother Glaskopf polarmagnetiſch werden, wenn man ſie
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Elaſticität, Magnetismus.
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Marmor 450, Bimſtein 71.
Poroſität. Die Subſtanz enthält Zwiſchenräume, ſogar Blaſen
mit Flüſſigkeiten und Gas gefüllt. Manche Minerale kleben an der
Zunge, entwickeln unter der Luftpumpe Gas, nehmen färbende Mittel auf
(Achat). Eine Goldkugel mit Waſſer angefüllt bekommt bei ſtarkem Druck
auf der Oberfläche thauähnliche Tropfen (Acad. zu Florenz 1661).
Zuſammendrückbarkeit. Fundamente großer Gebäude drücken
ſich zuſammen. Münzen erhalten durch den Stoß des Stempels ein Ge-
präge, wobei das Volumen kleiner, folglich das ſpecifiſche Gewicht größer wird.
Elaſticität, der zuſammengedrückte Körper nimmt ſein urſprüng-
liches Volumen wieder ein. Die Elaſticitätsaxen ergeben ſich beſonders
durch den Klang und die Klangfiguren. Höchſt intereſſant iſt in dieſer
Beziehung eine Abhandlung von Savart (Pogg. Ann. 16. 227) über den
Bergkryſtall mittelſt Schallſchwingungen. Er ſchnitt kreisförmige Platten
von einer Linie Dicke und 23 bis 27 Linien Durchmeſſer. Wären dieſe
homogen wie Glas, ſo müßten ſie alle unter gleichen Bedingungen gleiche
Knotenlinien und gleiche Töne geben. Das war aber nicht der Fall, ſon-
dern die Töne auf den verſchiedenen Flächen konnten um eine Quinte von
einander abweichen. Alle Flächen mit gleichem kryſtallographiſchen Ausdruck
verhalten ſich gleich, nur mit der Ausnahme, daß am Dihexaeder die drei
des einen Rhomboeder anders tönen, als die drei des andern, woraus
hervorgehen würde, daß der Bergkryſtall rhomboedriſch genommen werden
müßte. Auch Kalkſpath und Spatheiſenſtein wurden in die Unterſuchung
hineingezogen.
Magnetismus.
Die Hauptrolle ſpielt in der Natur das Magneteiſen, von den Alten
ausſchließlich Magnet genannt. Wenn derſelbe einige Zeit der Ver-
witterung ausgeſetzt war, ſo zieht er Eiſenfeilſpäne an, bekommt einen
Bart, wirkt alſo polariſch (attraktoriſch), aber immerhin nur ſchwach. Stark
wirkt er dagegen auf die Magnetnadel und andere künſtliche Magnete
(retraktoriſch), er kann damit z. B. aus dem Sande in großen Men-
gen herausgezogen werden. Schwächer iſt der Magnetkies, das ein-
fache Schwefeleiſen. Wenn man daher eiſenhaltige Minerale in der
Deſoxydationsflamme des Löthrohrs zu kleinen Kugeln ſchmilzt, ſo werden
dieſe magnetiſch, weil ſich Magneteiſen oder Magnetkies bildet. Unter
den künſtlich gewonnenen gediegenen Metallen zeichnen die Phyſiker außer
Eiſen noch Nickel, Mangan, Kobalt, Chrom aus.
Schwachen Magnetismus zeigen noch eine Menge von Mineralen.
Dieſe zu erkennen fand Hauy ein ingeniöſes Mittel in der Methode
des doppelten Magnetismus. Nähert man nämlich im magneti-
ſchen Meridian einer Magnetnadelſpitze den gleichnamigen Pol eines Mag-
netſtabes ſehr vorſichtig, ſo ſtellt ſich die Nadel ſenkrecht gegen den mag-
netiſchen Meridian. In dieſer Nadelſtellung bewirkt die Nähe eines nur
wenig magnetiſchen Körpers am Pole ſogleich ein Umſchlagen der Nadel.
Fournet und Deleſſe (Ann. de Chimie et Phys. 1849. 3 sér. 25. 194)
haben ſehr genaue Unterſuchungen angeſtellt, und beſtätigt, daß auch
Eiſenglanz und rother Glaskopf polarmagnetiſch werden, wenn man ſie
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/134>, abgerufen am 28.11.2024.
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