Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.Bildung chemischer Formeln. = 1,4 Si; = 0,36 Al; = 0,36 K.Oder 0,36 = 1 gesetzt, und da 4 · 0,36 = 1, 4: 1 K + 1 Al + 4 Si = K Al Si4 = K Si + Al Si3. Man liebt es nämlich, nicht die Atome blos neben einander zu setzen, sondern sie auch als muthmaßliche Salze zu gruppiren. Der Kupferkies enthält nach H. Rose: Da die Symbole bloße Zahlen bedeuten, so kann man aus ihnen Zur Ermittlung der Formel benützt man auch den Sauerstoff, und x : y : z = 11,7 : 3 : 1. Wenn also K 1 Sauerstoff hat, so kom- Sind in dem Minerale vicarirende Bestandtheile, so darf man die- Die Deutung der Symbole ist einfach: K3 Si2 = 3 K + 2 Si; Bildung chemiſcher Formeln. = 1,4 S⃛i; = 0,36 A̶⃛l; = 0,36 K̇.Oder 0,36 = 1 geſetzt, und da 4 · 0,36 = 1, 4: 1 K̇ + 1 A̶⃛l + 4 S⃛i = K̇ A̶⃛l S⃛i4 = K̇ S⃛i + A̶⃛l S⃛i3. Man liebt es nämlich, nicht die Atome blos neben einander zu ſetzen, ſondern ſie auch als muthmaßliche Salze zu gruppiren. Der Kupferkies enthält nach H. Roſe: Da die Symbole bloße Zahlen bedeuten, ſo kann man aus ihnen Zur Ermittlung der Formel benützt man auch den Sauerſtoff, und x : y : z = 11,7 : 3 : 1. Wenn alſo K̇ 1 Sauerſtoff hat, ſo kom- Sind in dem Minerale vicarirende Beſtandtheile, ſo darf man die- Die Deutung der Symbole iſt einfach: K̇3 S⃛i2 = 3 K̇ + 2 S⃛i; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0144" n="132"/><fw place="top" type="header">Bildung chemiſcher Formeln.</fw><lb/><hi rendition="#et"><formula notation="TeX">\frac{64,2}{46}</formula> = 1,4 <hi rendition="#aq">S⃛i</hi>; <formula notation="TeX">\frac{18,4}{51}</formula> = 0,36 <hi rendition="#aq">A̶⃛l</hi>; <formula notation="TeX">\frac{16,95}{47}</formula> = 0,36 <hi rendition="#aq">K̇.</hi></hi><lb/> Oder 0,36 = 1 geſetzt, und da 4 · 0,36 = 1, 4:<lb/><hi rendition="#et">1 <hi rendition="#aq">K̇ + 1 A̶⃛l + 4 S⃛i = K̇ A̶⃛l S⃛i<hi rendition="#sup">4</hi> = K̇ S⃛i + A̶⃛l S⃛i<hi rendition="#sup">3</hi>.</hi></hi><lb/> Man liebt es nämlich, nicht die Atome blos neben einander zu ſetzen,<lb/> ſondern ſie auch als muthmaßliche Salze zu gruppiren.</p><lb/> <p>Der Kupferkies enthält nach H. Roſe:<lb/><hi rendition="#et">35,87 <hi rendition="#aq">S</hi>, 34,4 <hi rendition="#aq">Cu</hi>, 30,47 <hi rendition="#aq">Fe</hi>; folglich<lb/><formula notation="TeX">\frac{35,87}{16}</formula> = 2,24 <hi rendition="#aq">S</hi> + <formula notation="TeX">\frac{34,4}{32}</formula> = 1,07 <hi rendition="#aq">Cu</hi> + <formula notation="TeX">\frac{30,47}{28}</formula> = 1,08 <hi rendition="#aq">Fe</hi>,</hi><lb/> oder 1 <hi rendition="#aq">Fe + 1 Cu + 2 S = F̍e + C̍u = 2 Fe + 2 Cu + 4 S = C̶̍u F̶<hi rendition="#above-cap">ˈˈˈ</hi>e.</hi></p><lb/> <p>Da die Symbole bloße Zahlen bedeuten, ſo kann man aus ihnen<lb/> leicht auf die procentiſche Zuſammenſetzung zurück ſchließen. 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Bildung chemiſcher Formeln.
[FORMEL] = 1,4 S⃛i; [FORMEL] = 0,36 A̶⃛l; [FORMEL] = 0,36 K̇.
Oder 0,36 = 1 geſetzt, und da 4 · 0,36 = 1, 4:
1 K̇ + 1 A̶⃛l + 4 S⃛i = K̇ A̶⃛l S⃛i4 = K̇ S⃛i + A̶⃛l S⃛i3.
Man liebt es nämlich, nicht die Atome blos neben einander zu ſetzen,
ſondern ſie auch als muthmaßliche Salze zu gruppiren.
Der Kupferkies enthält nach H. Roſe:
35,87 S, 34,4 Cu, 30,47 Fe; folglich
[FORMEL] = 2,24 S + [FORMEL] = 1,07 Cu + [FORMEL] = 1,08 Fe,
oder 1 Fe + 1 Cu + 2 S = F̍e + C̍u = 2 Fe + 2 Cu + 4 S = C̶̍u F̶ˈˈˈe.
Da die Symbole bloße Zahlen bedeuten, ſo kann man aus ihnen
leicht auf die procentiſche Zuſammenſetzung zurück ſchließen. Denn der
Kupferkies = Fe Cu S2 = 28 + 32 + 32 = 92, alſo
92 Kupferkies enthalten 28 Fe, folgl. 100 Kupf. 30,4 Fe ꝛc.
Zu allen dieſen einfachen Rechnungen ſind die ganzen Zahlen H̶ = 1 ge-
ſetzt bequemer, als die Decimalbrüche O = 100, und dabei wenigſtens
zur ſchnellen Controle vollkommen ausreichend. Denn es liegt in der
Natur der Sache, daß ſelbſt die genaueſten Wägungen nur Näherungs-
werthe bieten.
Zur Ermittlung der Formel benützt man auch den Sauerſtoff, und
wenn man ſich ein für allemal die Sauerſtoffprocente der wichtigſten Baſen
und Säuren ausrechnet, ſo iſt die Ausführung nur wenig unbequemer.
Im obigen Feldſpath K̇a A̶⃛l S⃛i4 hat die S⃛i 51,96 p. C., die A̶⃛l 46,7 p. C.
und das K̇ 16,98 p. C. Sauerſtoff, das gibt die Proportionen:
100 : 51,96 = 64,2 : x, x = 33,35;
100 : 46,7 = 18,4 : y, y = 8,59;
100 : 16,9 = 16,9 : z, z = 2,85;
x : y : z = 11,7 : 3 : 1. Wenn alſo K̇ 1 Sauerſtoff hat, ſo kom-
men auf Thonerde 3, gibt 1 Atom A̶⃛l, und Kieſelerde 11,7 = 12 oder
4 Atome S⃛i.
Sind in dem Minerale vicarirende Beſtandtheile, ſo darf man die-
ſelben bei der Rechnung nur alle zuſammen addiren. Enthält z. B. ein
Bitterſpath
45,4 C̈, 34,8 Ċa, 12,4 Ṁg, 7,4 Ḟe,
ſo beträgt ſeine atomiſtiſche Zuſammenſetzung:
[FORMEL] = 2,06 C̈; [FORMEL] = 1,24 Ċa; [FORMEL] = 0,62 Ṁg; [FORMEL] = 0,2 Ḟe.
Es kommen alſo auf 2,06 Säure 1,24 + 0,62 + 0,2 = 2,06 Baſis,
das Salz beſteht daher aus Ṙ C̈, worin Ṙ bedeutet Ċa, Ṁg oder Ḟe. Wollte
ſtatt des Ḟe mehr Ṁg auftreten, ſo müßten es [FORMEL] · 7,4 = 4 p. C. Ṁg ſein,
weil [FORMEL] = 0,2 iſt, oder in Ċa 5,6 p. C. Je kleiner die Atomzahl,
deſto weniger vicarirender Maſſe bedarf es. Es iſt leicht
einzuſehen, daß die Rechnung auch mit dem Sauerſtoff ausgeführt werden
kann, wir dürfen ihn blos von ſämmtlichen K̇ addiren.
Die Deutung der Symbole iſt einfach: K̇3 S⃛i2 = 3 K̇ + 2 S⃛i;
3 A̶⃛l S⃛i2 = 3 A̶⃛l + 3 S⃛i2, der Leucit mit K̇3 A̶⃛l3 S⃛i8 iſt alſo = K̇3 S⃛i2
+ 3 A̶⃛l S⃛i2, und enthält 3 + 9 + 24 = 36 Atome Sauerſtoff.
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