stellt hat. Ein kleineres Werk schrieb Fresenius, Anleitung zur qualita- tiven chemischen Analyse. Braunschweig 1853. 8te Auflage).
Wichtigste Reaktionen.
Kali = K. Blaue Flamme auf Platindraht, aber Natron und Li- thion verdecken die Farbe. Schmilzt man Borax mit etwas Borsäure versetzt am Draht und setzt so viel Nickeloxydul hinzu, daß das Glas beim Erkalten bräunlich erscheint, so bekommt es durch Kalisalz einen blauen Schein. Platinchlorid erzeugt in neutralen und sauren Lösungen einen gelben krystallinischen schweren Niederschlag von Kaliumplatinchlorid.
Natron = Na färbt die Löthrohrflamme gelb, selbst bei Gegenwart von Kali und Lithion, allein die Flamme ist dem gewöhnlichen Lampen- licht so ähnlich, daß man sich vor Täuschung hüten muß. Auf nassem Wege suche man sich kleine Salzwürfel (NaCl) zu verschaffen.
Lithion = Li färbt die Löthrohrflamme purpurroth, nur hindert das Natron. Schwaches Feuer besser als starkes. Das gepulverte Li- thionsilicat mit 1 Theil Ca Fl und 1 Theile KS2 zu einem Teige angemacht und auf das Platinohr gestrichen zeigt bei Lithionturmalin und Skapo- lith noch rothe Flamme.
Baryterde = Ba. Schwefelsäure und alle löslichen schwefelsauren Salze (Gypssolution) erzeugen in den verdünntesten Barytlösungen so- gleich einen feinen weißen Niederschlag von Schwerspath, der in Säuren und Alkalien unlöslich. Baryterde färbt die Löthrohrflamme gelblich grün.
Strontianerde = Sr. Gibt langsamer einen Niederschlag von Cöle- stin, aber färbt die Löthrohrflamme sehr schön roth. Chlorstrontium löst sich in absolutem Alkohol, Chlorbaryum nicht.
Kalkerde = Ca. Oxalsäure bringt selbst in verdünnten neutralen Kalklösungen einen weißen Niederschlag von oxalsaurem Kalk hervor. Man muß aber Ba und Sr zuvor durch schwefelsaures Kali getrennt haben. Viele Kalkerdesalze leuchten vor dem Löthrohr stark; zersetzen die Soda und Kalkerde bleibt auf der Kohle pag. 141.
Talkerde = Mg wird weder durch Schwefelsäure noch Oxalsäure ge- fällt, wohl aber bei Gegenwart von Ammoniak durch Phosphorsaures Natron, indem sich basisch phosphorsaure Ammoniak-Talkerde (Struvit) als weißes krystallinisches Pulver ausscheidet. Kobaltsolution erzeugt öfter rothe Farbe im Feuer pag. 141.
Thonerde = Al läßt sich in ihren Verbindungen häufig daran er- kennen, daß sie mit Kobaltsolution eine sehr schöne Berlinerblaue Farbe annimmt. Kali fällt aus Auflösungen der Thonerde voluminöses Thon- erdehydrat, das im Ueberschuß des Fällungsmittels leicht löslich. Ammo- niak oder Salmiak fällen sie wieder.
Beryllerde = Be löst sich in großer Menge im Borax zu klarem Glase, das bei völliger Sättigung durch Flattern milchweis wird. Koh- lensaures Ammoniak fällt die Beryllerde, löst sie aber wieder im Ueber- schuß zugesetzt, die Thonerde dagegen nicht. Aus der verdünnten Auflö- sung von Kali fällt sie durchs Kochen, kann also so von der Thon- erde getrennt werden.
Wichtigſte Reaktionen.
ſtellt hat. Ein kleineres Werk ſchrieb Freſenius, Anleitung zur qualita- tiven chemiſchen Analyſe. Braunſchweig 1853. 8te Auflage).
Wichtigſte Reaktionen.
Kali = K̇. Blaue Flamme auf Platindraht, aber Natron und Li- thion verdecken die Farbe. Schmilzt man Borax mit etwas Borſäure verſetzt am Draht und ſetzt ſo viel Nickeloxydul hinzu, daß das Glas beim Erkalten bräunlich erſcheint, ſo bekommt es durch Kaliſalz einen blauen Schein. Platinchlorid erzeugt in neutralen und ſauren Löſungen einen gelben kryſtalliniſchen ſchweren Niederſchlag von Kaliumplatinchlorid.
Natron = Ṅa färbt die Löthrohrflamme gelb, ſelbſt bei Gegenwart von Kali und Lithion, allein die Flamme iſt dem gewöhnlichen Lampen- licht ſo ähnlich, daß man ſich vor Täuſchung hüten muß. Auf naſſem Wege ſuche man ſich kleine Salzwürfel (NaC̶l) zu verſchaffen.
Lithion = Li färbt die Löthrohrflamme purpurroth, nur hindert das Natron. Schwaches Feuer beſſer als ſtarkes. Das gepulverte Li- thionſilicat mit 1 Theil Ca F̶l und 1 Theile K̇S⃛2 zu einem Teige angemacht und auf das Platinohr geſtrichen zeigt bei Lithionturmalin und Skapo- lith noch rothe Flamme.
Baryterde = Ḃa. Schwefelſäure und alle löslichen ſchwefelſauren Salze (Gypsſolution) erzeugen in den verdünnteſten Barytlöſungen ſo- gleich einen feinen weißen Niederſchlag von Schwerſpath, der in Säuren und Alkalien unlöslich. Baryterde färbt die Löthrohrflamme gelblich grün.
Strontianerde = Ṡr. Gibt langſamer einen Niederſchlag von Cöle- ſtin, aber färbt die Löthrohrflamme ſehr ſchön roth. Chlorſtrontium löſt ſich in abſolutem Alkohol, Chlorbaryum nicht.
Kalkerde = Ċa. Oxalſäure bringt ſelbſt in verdünnten neutralen Kalklöſungen einen weißen Niederſchlag von oxalſaurem Kalk hervor. Man muß aber Ḃa und Ṡr zuvor durch ſchwefelſaures Kali getrennt haben. Viele Kalkerdeſalze leuchten vor dem Löthrohr ſtark; zerſetzen die Soda und Kalkerde bleibt auf der Kohle pag. 141.
Talkerde = Ṁg wird weder durch Schwefelſäure noch Oxalſäure ge- fällt, wohl aber bei Gegenwart von Ammoniak durch Phosphorſaures Natron, indem ſich baſiſch phosphorſaure Ammoniak-Talkerde (Struvit) als weißes kryſtalliniſches Pulver ausſcheidet. Kobaltſolution erzeugt öfter rothe Farbe im Feuer pag. 141.
Thonerde = A̶⃛l läßt ſich in ihren Verbindungen häufig daran er- kennen, daß ſie mit Kobaltſolution eine ſehr ſchöne Berlinerblaue Farbe annimmt. Kali fällt aus Auflöſungen der Thonerde voluminöſes Thon- erdehydrat, das im Ueberſchuß des Fällungsmittels leicht löslich. Ammo- niak oder Salmiak fällen ſie wieder.
Beryllerde = B̶⃛e löſt ſich in großer Menge im Borax zu klarem Glaſe, das bei völliger Sättigung durch Flattern milchweis wird. Koh- lenſaures Ammoniak fällt die Beryllerde, löſt ſie aber wieder im Ueber- ſchuß zugeſetzt, die Thonerde dagegen nicht. Aus der verdünnten Auflö- ſung von Kali fällt ſie durchs Kochen, kann alſo ſo von der Thon- erde getrennt werden.
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Wichtigſte Reaktionen.
ſtellt hat. Ein kleineres Werk ſchrieb Freſenius, Anleitung zur qualita-
tiven chemiſchen Analyſe. Braunſchweig 1853. 8te Auflage).
Wichtigſte Reaktionen.
Kali = K̇. Blaue Flamme auf Platindraht, aber Natron und Li-
thion verdecken die Farbe. Schmilzt man Borax mit etwas Borſäure
verſetzt am Draht und ſetzt ſo viel Nickeloxydul hinzu, daß das Glas
beim Erkalten bräunlich erſcheint, ſo bekommt es durch Kaliſalz einen
blauen Schein. Platinchlorid erzeugt in neutralen und ſauren Löſungen
einen gelben kryſtalliniſchen ſchweren Niederſchlag von Kaliumplatinchlorid.
Natron = Ṅa färbt die Löthrohrflamme gelb, ſelbſt bei Gegenwart
von Kali und Lithion, allein die Flamme iſt dem gewöhnlichen Lampen-
licht ſo ähnlich, daß man ſich vor Täuſchung hüten muß. Auf naſſem
Wege ſuche man ſich kleine Salzwürfel (NaC̶l) zu verſchaffen.
Lithion = Li färbt die Löthrohrflamme purpurroth, nur hindert
das Natron. Schwaches Feuer beſſer als ſtarkes. Das gepulverte Li-
thionſilicat mit 1 Theil Ca F̶l und 1[FORMEL] Theile K̇S⃛2 zu einem Teige angemacht
und auf das Platinohr geſtrichen zeigt bei Lithionturmalin und Skapo-
lith noch rothe Flamme.
Baryterde = Ḃa. Schwefelſäure und alle löslichen ſchwefelſauren
Salze (Gypsſolution) erzeugen in den verdünnteſten Barytlöſungen ſo-
gleich einen feinen weißen Niederſchlag von Schwerſpath, der in Säuren
und Alkalien unlöslich. Baryterde färbt die Löthrohrflamme gelblich grün.
Strontianerde = Ṡr. Gibt langſamer einen Niederſchlag von Cöle-
ſtin, aber färbt die Löthrohrflamme ſehr ſchön roth. Chlorſtrontium löſt
ſich in abſolutem Alkohol, Chlorbaryum nicht.
Kalkerde = Ċa. Oxalſäure bringt ſelbſt in verdünnten neutralen
Kalklöſungen einen weißen Niederſchlag von oxalſaurem Kalk hervor. Man
muß aber Ḃa und Ṡr zuvor durch ſchwefelſaures Kali getrennt haben. Viele
Kalkerdeſalze leuchten vor dem Löthrohr ſtark; zerſetzen die Soda und
Kalkerde bleibt auf der Kohle pag. 141.
Talkerde = Ṁg wird weder durch Schwefelſäure noch Oxalſäure ge-
fällt, wohl aber bei Gegenwart von Ammoniak durch Phosphorſaures Natron,
indem ſich baſiſch phosphorſaure Ammoniak-Talkerde (Struvit) als weißes
kryſtalliniſches Pulver ausſcheidet. Kobaltſolution erzeugt öfter rothe
Farbe im Feuer pag. 141.
Thonerde = A̶⃛l läßt ſich in ihren Verbindungen häufig daran er-
kennen, daß ſie mit Kobaltſolution eine ſehr ſchöne Berlinerblaue Farbe
annimmt. Kali fällt aus Auflöſungen der Thonerde voluminöſes Thon-
erdehydrat, das im Ueberſchuß des Fällungsmittels leicht löslich. Ammo-
niak oder Salmiak fällen ſie wieder.
Beryllerde = B̶⃛e löſt ſich in großer Menge im Borax zu klarem
Glaſe, das bei völliger Sättigung durch Flattern milchweis wird. Koh-
lenſaures Ammoniak fällt die Beryllerde, löſt ſie aber wieder im Ueber-
ſchuß zugeſetzt, die Thonerde dagegen nicht. Aus der verdünnten Auflö-
ſung von Kali fällt ſie durchs Kochen, kann alſo ſo von der Thon-
erde getrennt werden.
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/155>, abgerufen am 29.11.2024.
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