mäßige Auftreten der Rhomben- und Trapezflächen durch allgemeine Zwillingsbildung erklären zu können.
Die Rhombenflächens = a : 1/2a : a : c liegen in zwei abwech-
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selnden Endkantenzonen des Dihexaeders, stumpfen also die Kanten zwischen der Säule und dem Dihexaeder ab. Häufig zeigen dieselben eine Streifung, und diese soll nach G. Rose nur der Kante P/r, und niemals der z/r parallel gehen, was freilich sicher zu beweisen bis jetzt nicht möglich ist. In der Dauphine finden sich öfter Exemplare, wovon die s abwechselnde Ecken von rr Pz abstumpfen, also wirkliche Rhomboeder bilden, darnach müßte man sie für rhomboedrische Ordnung halten. Allein unter den klaren ringsum ausgebildeten aus dem Marmaroscher Komitat in Oberungarn, besonders aber unter den noch schönern aus dem Uebergangskalk von
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New-York trifft man einzelne Exemplare, wo die Rhom- benfläche an den beiden Enden der abwechselnden Säulenkanten sich wiederholt, wie in beistehenden Fi- guren. Dieses nimmt nun Rose als Normalfall. Wenn die Streifen der Rhombenflächen beobachtbar sind, so kann man sogar rechte und linke unterscheiden: die s der rechten sind von oben rechts nach links unten (wie beistehende Figur) und die der linken von oben links nach rechts unten gestreift (wie die vorhergehende Fi- gur). Alle Exemplare, wo die Rhombenflächen nicht in dieser Ordnung folgen, hält Rose für Zwillinge, worüber dann freilich in den meisten Fällen der Be- weis nicht geführt werden kann, und zwar verwachsen immer nur zwei rechte, oder zwei linke mit einander, wie aus der Streifung der Rhomben- fläche folgt. Denn wenn das eine Zwillingsindividuum seine abgestumpfte Ecke hinlegt, wo das andere die nicht abgestumpfte hat, so können bei Verschiedenheit der Ausdehnung möglicher Weise alle Ecken, einige oder auch keine abgestumpft erscheinen. Auffallend ist bei dieser Annahme, daß die Rhomboederhälften s oben und unten um 60° gegen einander verdreht sind (ein Trigonoeder bilden), und daß beim Zwilling zwei Indivi- duen gleicher Drehung sich durchdringen sollen. Das hat von vornherein wenig innere Wahrscheinlichkeit. Uebrigens könnte man die s auch in rhomboedrischer Ordnung nehmen, da es gleichfalls hierfür nicht an Bei- spielen fehlt, und der Zwilling die Erscheinung eben so gut erklären würde.
Die Trapezflächenx = a : 1/6 a : 1/5 a : c neigen sich stark zum Matten und stumpfen eine der untern Kanten zwischen s/r ab, liegen also nur in einer Kantenzone des Dihexaeder, in welcher sie die Kante x/r = 168° machen. Mit wunderbarer Gesetzmäßigkeit stumpfen diese Flächen entweder nur die linke oder die rechte Rhombenflächenkante ab, und dar-
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nach zerfallen die Krystalle in rechts- (r) und links- gewundene (l) (Weiß): rechtsgewundene, wenn man von der Rhombenfläche oben rechts quer über die Kantenzone der Trapezfläche zur Säule gelangt, oder wenn der Beobachter sich in den Mittelpunkt des Krystalls
I. Cl. 1ſte Fam.: Quarz, Kryſtalle.
mäßige Auftreten der Rhomben- und Trapezflächen durch allgemeine Zwillingsbildung erklären zu können.
Die Rhombenflächens = a : ½a : a : c liegen in zwei abwech-
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ſelnden Endkantenzonen des Dihexaeders, ſtumpfen alſo die Kanten zwiſchen der Säule und dem Dihexaeder ab. Häufig zeigen dieſelben eine Streifung, und dieſe ſoll nach G. Roſe nur der Kante P/r, und niemals der z/r parallel gehen, was freilich ſicher zu beweiſen bis jetzt nicht möglich iſt. In der Dauphiné finden ſich öfter Exemplare, wovon die s abwechſelnde Ecken von rr Pz abſtumpfen, alſo wirkliche Rhomboeder bilden, darnach müßte man ſie für rhomboedriſche Ordnung halten. Allein unter den klaren ringsum ausgebildeten aus dem Marmaroſcher Komitat in Oberungarn, beſonders aber unter den noch ſchönern aus dem Uebergangskalk von
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New-York trifft man einzelne Exemplare, wo die Rhom- benfläche an den beiden Enden der abwechſelnden Säulenkanten ſich wiederholt, wie in beiſtehenden Fi- guren. Dieſes nimmt nun Roſe als Normalfall. Wenn die Streifen der Rhombenflächen beobachtbar ſind, ſo kann man ſogar rechte und linke unterſcheiden: die s der rechten ſind von oben rechts nach links unten (wie beiſtehende Figur) und die der linken von oben links nach rechts unten geſtreift (wie die vorhergehende Fi- gur). Alle Exemplare, wo die Rhombenflächen nicht in dieſer Ordnung folgen, hält Roſe für Zwillinge, worüber dann freilich in den meiſten Fällen der Be- weis nicht geführt werden kann, und zwar verwachſen immer nur zwei rechte, oder zwei linke mit einander, wie aus der Streifung der Rhomben- fläche folgt. Denn wenn das eine Zwillingsindividuum ſeine abgeſtumpfte Ecke hinlegt, wo das andere die nicht abgeſtumpfte hat, ſo können bei Verſchiedenheit der Ausdehnung möglicher Weiſe alle Ecken, einige oder auch keine abgeſtumpft erſcheinen. Auffallend iſt bei dieſer Annahme, daß die Rhomboederhälften s oben und unten um 60° gegen einander verdreht ſind (ein Trigonoeder bilden), und daß beim Zwilling zwei Indivi- duen gleicher Drehung ſich durchdringen ſollen. Das hat von vornherein wenig innere Wahrſcheinlichkeit. Uebrigens könnte man die s auch in rhomboedriſcher Ordnung nehmen, da es gleichfalls hierfür nicht an Bei- ſpielen fehlt, und der Zwilling die Erſcheinung eben ſo gut erklären würde.
Die Trapezflächenx = a : ⅙a : ⅕a : c neigen ſich ſtark zum Matten und ſtumpfen eine der untern Kanten zwiſchen s/r ab, liegen alſo nur in einer Kantenzone des Dihexaeder, in welcher ſie die Kante x/r = 168° machen. Mit wunderbarer Geſetzmäßigkeit ſtumpfen dieſe Flächen entweder nur die linke oder die rechte Rhombenflächenkante ab, und dar-
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nach zerfallen die Kryſtalle in rechts- (r) und links- gewundene (l) (Weiß): rechtsgewundene, wenn man von der Rhombenfläche oben rechts quer über die Kantenzone der Trapezfläche zur Säule gelangt, oder wenn der Beobachter ſich in den Mittelpunkt des Kryſtalls
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I. Cl. 1ſte Fam.: Quarz, Kryſtalle.
mäßige Auftreten der Rhomben- und Trapezflächen durch allgemeine
Zwillingsbildung erklären zu können.
Die Rhombenflächen s = a : ½a : a : c liegen in zwei abwech-
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ſelnden Endkantenzonen des Dihexaeders, ſtumpfen alſo
die Kanten zwiſchen der Säule und dem Dihexaeder ab.
Häufig zeigen dieſelben eine Streifung, und dieſe ſoll
nach G. Roſe nur der Kante P/r, und niemals der z/r
parallel gehen, was freilich ſicher zu beweiſen bis jetzt
nicht möglich iſt. In der Dauphiné finden ſich öfter
Exemplare, wovon die s abwechſelnde Ecken von rr Pz
abſtumpfen, alſo wirkliche Rhomboeder bilden, darnach
müßte man ſie für rhomboedriſche Ordnung halten.
Allein unter den klaren ringsum ausgebildeten aus dem
Marmaroſcher Komitat in Oberungarn, beſonders aber
unter den noch ſchönern aus dem Uebergangskalk von
[Abbildung]
New-York trifft man einzelne Exemplare, wo die Rhom-
benfläche an den beiden Enden der abwechſelnden
Säulenkanten ſich wiederholt, wie in beiſtehenden Fi-
guren. Dieſes nimmt nun Roſe als Normalfall. Wenn
die Streifen der Rhombenflächen beobachtbar ſind, ſo
kann man ſogar rechte und linke unterſcheiden: die s
der rechten ſind von oben rechts nach links unten (wie
beiſtehende Figur) und die der linken von oben links
nach rechts unten geſtreift (wie die vorhergehende Fi-
gur). Alle Exemplare, wo die Rhombenflächen nicht
in dieſer Ordnung folgen, hält Roſe für Zwillinge,
worüber dann freilich in den meiſten Fällen der Be-
weis nicht geführt werden kann, und zwar verwachſen immer nur zwei
rechte, oder zwei linke mit einander, wie aus der Streifung der Rhomben-
fläche folgt. Denn wenn das eine Zwillingsindividuum ſeine abgeſtumpfte
Ecke hinlegt, wo das andere die nicht abgeſtumpfte hat, ſo können bei
Verſchiedenheit der Ausdehnung möglicher Weiſe alle Ecken, einige oder
auch keine abgeſtumpft erſcheinen. Auffallend iſt bei dieſer Annahme, daß
die Rhomboederhälften s oben und unten um 60° gegen einander verdreht
ſind (ein Trigonoeder bilden), und daß beim Zwilling zwei Indivi-
duen gleicher Drehung ſich durchdringen ſollen. Das hat von vornherein
wenig innere Wahrſcheinlichkeit. Uebrigens könnte man die s auch in
rhomboedriſcher Ordnung nehmen, da es gleichfalls hierfür nicht an Bei-
ſpielen fehlt, und der Zwilling die Erſcheinung eben ſo gut erklären würde.
Die Trapezflächen x = a : ⅙a : ⅕a : c neigen ſich ſtark zum
Matten und ſtumpfen eine der untern Kanten zwiſchen s/r ab, liegen alſo
nur in einer Kantenzone des Dihexaeder, in welcher ſie die Kante x/r =
168° machen. Mit wunderbarer Geſetzmäßigkeit ſtumpfen dieſe Flächen
entweder nur die linke oder die rechte Rhombenflächenkante ab, und dar-
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nach zerfallen die Kryſtalle in rechts- (r) und links-
gewundene (l) (Weiß): rechtsgewundene, wenn
man von der Rhombenfläche oben rechts quer über die
Kantenzone der Trapezfläche zur Säule gelangt, oder
wenn der Beobachter ſich in den Mittelpunkt des Kryſtalls
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/174>, abgerufen am 04.12.2024.
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