Zwillingsindividuen die Axe c und schiefe Diagonale a ein- ander parallel gehen. Derselbe Zweck wird erreicht, wenn man ein Individuum in der Mitte parallel M durchsägt, und die Hälften um 180° gegen einander verdreht. Durch den Zwilling ist jetzt eine höhere 2 + 1gliedrige Ordnung hingestellt. Beim Oligoklas setzen sich ganze Reihen von In- dividuen (8) aneinander, woran je die P aller geraden und
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und aller ungeraden mit einander einspiegeln. Es wird das durch Streifungen auf P angedeutet, die der schiefen Diagonale a parallel gehen, aber oft so fein sind, daß sie nur der höchsten Aufmerksam- keit nicht entgehen.
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2. Albit analog dem Karlsbader Zwillingsgesetz: Die Individuen haben die Säule MTl gemein, und liegen umgekehrt, d. h. der eine hat seinen Blätterbruch P hinten, der andere vorn. Liegen die In- dividuen wie gewöhnlich mit M aneinander, so kreuzen sich entweder die stumpfen Winkel P/M (rechte, weil der Blätterbruch P rechts liegt), oder die scharfen, linke. Also ganz die Abtheilungen wie beim Feldspath. Man kommt zu der Stellung, wenn man den einen um die Axec (Säulenkante) 180° dreht.
Kayser macht noch auf einen zweiten Fall aufmerksam: sie drehen sich 180° um eine Linie, die im M senkrecht auf Axe c steht, dann hätten die Individuen nur M aus der Säule gemein (c parallel und a gekreuzt), die andern Säulenflächen T und l würden widersinnig liegen und nicht einspiegeln, auch würden sich die ungleichnamigen Kanten P/M in M kreuzen. Die Streifung P/T scheint zu beweisen, daß dieß beim einfachen Zwilling nicht vorkommt.
Vierling. Oft sind solche Zwillingsindividuen schon Zwillinge nach dem ersten Gesetz. Man kann die Sache einfach so ansehen, daß sich an dem Karlsbader Albitzwilling (2 und 3) jederseits noch ein Individuum (1 und 4) nach dem gewöhn- lichen Albitgesetz angelagert habe. Statt P haben wir dann an einem Ende einspringende, am andern ausspringende Winkel. Wie die Individuen 2 und 3, so haben auch 1 und 4 die Säule MTl gemein, und nur die Enden liegen umgekehrt. Folge davon ist, daß Individuum 1 * 3 und
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2 * 4 ihre Säulen widersinnig legen, wenn dann aber z. B. zwischen 1 und 3 das zwischenliegende 2 verschwindend klein werden würde, welche Art Drillinge allerdings vorkommen, so würde das obigen 2ten Fall Kaysers vom Karlsbader Albit-Zwillingsgesetz geben.
Es kommt z. B. bei Schmirner Vierlingen sehr schön vor, daß die Individuen 1 * 3 und 2 * 4 ihre Säulen gemein haben, dann liegen in den Säulen vorn alle T und hinten alle l, und die beiden Individuen 1 und 2 haben oben vorn ihren ausspringenden Winkel P/P, 3 und 4 aber hinten ihren einspringenden. Auf diese Weise ist die zweigliedrige Ord- nung am vollkommensten erreicht, indem auch beide Enden des Vierlings gleich sind, und sich nicht ein Mal durch Aus- springen und Einspringen mehr unterscheiden.
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I. Cl. 2te Fam.: Albit-, Periklinzwilling.
Zwillingsindividuen die Axe c und ſchiefe Diagonale α ein- ander parallel gehen. Derſelbe Zweck wird erreicht, wenn man ein Individuum in der Mitte parallel M durchſägt, und die Hälften um 180° gegen einander verdreht. Durch den Zwilling iſt jetzt eine höhere 2 + 1gliedrige Ordnung hingeſtellt. Beim Oligoklas ſetzen ſich ganze Reihen von In- dividuen (8) aneinander, woran je die P aller geraden und
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und aller ungeraden mit einander einſpiegeln. Es wird das durch Streifungen auf P angedeutet, die der ſchiefen Diagonale α parallel gehen, aber oft ſo fein ſind, daß ſie nur der höchſten Aufmerkſam- keit nicht entgehen.
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2. Albit analog dem Karlsbader Zwillingsgeſetz: Die Individuen haben die Säule MTl gemein, und liegen umgekehrt, d. h. der eine hat ſeinen Blätterbruch P hinten, der andere vorn. Liegen die In- dividuen wie gewöhnlich mit M aneinander, ſo kreuzen ſich entweder die ſtumpfen Winkel P/M (rechte, weil der Blätterbruch P rechts liegt), oder die ſcharfen, linke. Alſo ganz die Abtheilungen wie beim Feldſpath. Man kommt zu der Stellung, wenn man den einen um die Axec (Säulenkante) 180° dreht.
Kayſer macht noch auf einen zweiten Fall aufmerkſam: ſie drehen ſich 180° um eine Linie, die im M ſenkrecht auf Axe c ſteht, dann hätten die Individuen nur M aus der Säule gemein (c parallel und α gekreuzt), die andern Säulenflächen T und l würden widerſinnig liegen und nicht einſpiegeln, auch würden ſich die ungleichnamigen Kanten P/M in M kreuzen. Die Streifung P/T ſcheint zu beweiſen, daß dieß beim einfachen Zwilling nicht vorkommt.
Vierling. Oft ſind ſolche Zwillingsindividuen ſchon Zwillinge nach dem erſten Geſetz. Man kann die Sache einfach ſo anſehen, daß ſich an dem Karlsbader Albitzwilling (2 und 3) jederſeits noch ein Individuum (1 und 4) nach dem gewöhn- lichen Albitgeſetz angelagert habe. Statt P haben wir dann an einem Ende einſpringende, am andern ausſpringende Winkel. Wie die Individuen 2 und 3, ſo haben auch 1 und 4 die Säule MTl gemein, und nur die Enden liegen umgekehrt. Folge davon iſt, daß Individuum 1 • 3 und
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2 • 4 ihre Säulen widerſinnig legen, wenn dann aber z. B. zwiſchen 1 und 3 das zwiſchenliegende 2 verſchwindend klein werden würde, welche Art Drillinge allerdings vorkommen, ſo würde das obigen 2ten Fall Kayſers vom Karlsbader Albit-Zwillingsgeſetz geben.
Es kommt z. B. bei Schmirner Vierlingen ſehr ſchön vor, daß die Individuen 1 • 3 und 2 • 4 ihre Säulen gemein haben, dann liegen in den Säulen vorn alle T und hinten alle l, und die beiden Individuen 1 und 2 haben oben vorn ihren ausſpringenden Winkel P/P, 3 und 4 aber hinten ihren einſpringenden. Auf dieſe Weiſe iſt die zweigliedrige Ord- nung am vollkommenſten erreicht, indem auch beide Enden des Vierlings gleich ſind, und ſich nicht ein Mal durch Aus- ſpringen und Einſpringen mehr unterſcheiden.
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I. Cl. 2te Fam.: Albit-, Periklinzwilling.
Zwillingsindividuen die Axe c und ſchiefe Diagonale α ein-
ander parallel gehen. Derſelbe Zweck wird erreicht, wenn
man ein Individuum in der Mitte parallel M durchſägt,
und die Hälften um 180° gegen einander verdreht. Durch
den Zwilling iſt jetzt eine höhere 2 + 1gliedrige Ordnung
hingeſtellt. Beim Oligoklas ſetzen ſich ganze Reihen von In-
dividuen (8) aneinander, woran je die P aller geraden und
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und aller ungeraden mit einander einſpiegeln. Es
wird das durch Streifungen auf P angedeutet, die
der ſchiefen Diagonale α parallel gehen, aber oft
ſo fein ſind, daß ſie nur der höchſten Aufmerkſam-
keit nicht entgehen.
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2. Albit analog dem Karlsbader Zwillingsgeſetz: Die
Individuen haben die Säule MTl gemein, und liegen umgekehrt, d. h.
der eine hat ſeinen Blätterbruch P hinten, der andere vorn. Liegen die In-
dividuen wie gewöhnlich mit M aneinander, ſo kreuzen ſich entweder die
ſtumpfen Winkel P/M (rechte, weil der Blätterbruch P rechts liegt), oder die
ſcharfen, linke. Alſo ganz die Abtheilungen wie beim Feldſpath. Man kommt
zu der Stellung, wenn man den einen um die Axe c (Säulenkante) 180° dreht.
Kayſer macht noch auf einen zweiten Fall aufmerkſam: ſie drehen
ſich 180° um eine Linie, die im M ſenkrecht auf Axe c ſteht, dann hätten
die Individuen nur M aus der Säule gemein (c parallel und α gekreuzt),
die andern Säulenflächen T und l würden widerſinnig liegen und nicht
einſpiegeln, auch würden ſich die ungleichnamigen Kanten P/M in M kreuzen.
Die Streifung P/T ſcheint zu beweiſen, daß dieß beim einfachen Zwilling
nicht vorkommt.
Vierling. Oft ſind ſolche Zwillingsindividuen ſchon Zwillinge
nach dem erſten Geſetz. Man kann die Sache einfach ſo
anſehen, daß ſich an dem Karlsbader Albitzwilling (2 und 3)
jederſeits noch ein Individuum (1 und 4) nach dem gewöhn-
lichen Albitgeſetz angelagert habe. Statt P haben wir dann
an einem Ende einſpringende, am andern ausſpringende
Winkel. Wie die Individuen 2 und 3, ſo haben auch 1
und 4 die Säule MTl gemein, und nur die Enden liegen
umgekehrt. Folge davon iſt, daß Individuum 1 • 3 und
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2 • 4 ihre Säulen widerſinnig legen, wenn dann aber z. B. zwiſchen 1
und 3 das zwiſchenliegende 2 verſchwindend klein werden würde, welche
Art Drillinge allerdings vorkommen, ſo würde das obigen 2ten Fall
Kayſers vom Karlsbader Albit-Zwillingsgeſetz geben.
Es kommt z. B. bei Schmirner Vierlingen ſehr ſchön vor, daß die
Individuen 1 • 3 und 2 • 4 ihre Säulen gemein haben,
dann liegen in den Säulen vorn alle T und hinten alle l,
und die beiden Individuen 1 und 2 haben oben vorn ihren
ausſpringenden Winkel P/P, 3 und 4 aber hinten ihren
einſpringenden. Auf dieſe Weiſe iſt die zweigliedrige Ord-
nung am vollkommenſten erreicht, indem auch beide Enden
des Vierlings gleich ſind, und ſich nicht ein Mal durch Aus-
ſpringen und Einſpringen mehr unterſcheiden.
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/203>, abgerufen am 21.11.2024.
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