Säule ab; noch seltener ein zweites 1/2a : 1/2a : infinitya (diese Krystalle Davyn genannt).
Er kommt frisch (Elaeolith) und glasig vor, Härte 5--6, Gew. 2,5--2,7. Vor dem Löthrohr schmilzt er schwer aber ruhig zu einem Glase, gelatinirt mit Salzsäure (Na, Ka)2 Si + 2 Al Si.
1. Glasiger Nephelin. Am ausgezeichnetsten in den Somma- Auswürflingen (Sommit) mit schwarzer Hornblende, Granat und glasigem Feldspath, dieser gleicht ihm außerordentlich, doch ist er blättrig und schmilzt noch schwerer. In den Drusenräumen der Laven von Copo di Bove mit Melilith läßt er sich leichter erkennen, weil darin der glasige Feldspath nicht herrscht. Nach Scheerer 44 Si, 33,3 Al, 15,4 Na, 4,9 Ka. Man hüte sich vor Verwechselung mit Apatit. Cavolinit und Beudantit die gleichen.
Nephelingestein. Auf dem Gipfel des Odenwaldes (Katzen- buckel) kommt ein basaltisches Gestein vor, in welches röthliche und grün- liche Krystalle von trüber Farbe und Fettglanz in größter Menge einge- sprengt sind. Am Rande beginnt gewöhnlich Verwitterung, in der Mitte haben sie dagegen mehr frisches als glasiges Aussehen, nähern sich daher den frischesten Eläolithen. Die Krystalle wittern schwierig heraus, ihr Durchschnitt auf der Bruchfläche des Gesteins ist ein Sechseck oder Viereck, sie müssen also reguläre sechsseitige Säulen mit Gradendfläche sein. Später haben sich verwandte Gesteine am Vogelsgebirge, im Böhmischen Mittelgebirge, in Italien etc. wieder gefunden.
2. Frischer Nephelin, nach seinem ausgezeichneten Fettglanz Eläolith (elaion Oel) genannt, von grün-blauer Farbe mit einem eigenthümlichen Lichtschein wurde er 1808 in einem sehr grobkörnigen Zirkonsienit von Laurvig in faustgroßen Klumpen eingesprengt gefunden. Der rothe von Friedrichsvärn ist seltener. G. Rose (Reise Ural II.47) fand das Mineral in ähnlicher Schönheit im Miascit in den Um- gebungen des Ilmensees bei Miask, und zwar gab es dort Eläolith- haltige und Eläolith-freie Miascite, die beide durch ihre eingesprengten Minerale so berühmt geworden sind. Die Analyse weicht nicht wesentlich von den glasigen ab. Siehe Stromeyer's Gieseckit pag. 225.
3. Leucit Wr.
Leukos weiß, Ferber's weißer Granat, denn man hielt ihn früher allgemein für durch vulkanisches Feuer gebleichten Granat, Rome de l'Isle (Cristall. II.335) glaubte sogar noch Exemplare mit rothen Flecken zu besitzen.
Er krystallisirt nur im Leucitoedera : a 1/2a, das nach ihm den Namen bekommen hat, ohne Spuren einer andern Fläche, wodurch er sich von Analcim unterscheidet, der gewöhnlich Würfelflächen hat. Hauy glaubte daran die Entdeckung zu machen, daß man diesen Körper mit seinen symmetrischen Trapezen aus dem Würfel und aus dem Granatoeder ableiten könne, und nannte das Mineral daher Amphigen (doppelten Ursprungs). So wenig durchschaute er damals noch den Zusammenhang der Körper!
I. Cl. 8te Fam.: Nephelin, Leucit.
Säule ab; noch ſeltener ein zweites ½a : ½a : ∞a (dieſe Kryſtalle Davyn genannt).
Er kommt friſch (Elaeolith) und glaſig vor, Härte 5—6, Gew. 2,5—2,7. Vor dem Löthrohr ſchmilzt er ſchwer aber ruhig zu einem Glaſe, gelatinirt mit Salzſäure (Ṅa, K̇a)2 S⃛i + 2 A̶⃛l S⃛i.
1. Glaſiger Nephelin. Am ausgezeichnetſten in den Somma- Auswürflingen (Sommit) mit ſchwarzer Hornblende, Granat und glaſigem Feldſpath, dieſer gleicht ihm außerordentlich, doch iſt er blättrig und ſchmilzt noch ſchwerer. In den Druſenräumen der Laven von Copo di Bove mit Melilith läßt er ſich leichter erkennen, weil darin der glaſige Feldſpath nicht herrſcht. Nach Scheerer 44 S⃛i, 33,3 A̶⃛l, 15,4 Ṅa, 4,9 K̇a. Man hüte ſich vor Verwechſelung mit Apatit. Cavolinit und Beudantit die gleichen.
Nephelingeſtein. Auf dem Gipfel des Odenwaldes (Katzen- buckel) kommt ein baſaltiſches Geſtein vor, in welches röthliche und grün- liche Kryſtalle von trüber Farbe und Fettglanz in größter Menge einge- ſprengt ſind. Am Rande beginnt gewöhnlich Verwitterung, in der Mitte haben ſie dagegen mehr friſches als glaſiges Ausſehen, nähern ſich daher den friſcheſten Eläolithen. Die Kryſtalle wittern ſchwierig heraus, ihr Durchſchnitt auf der Bruchfläche des Geſteins iſt ein Sechseck oder Viereck, ſie müſſen alſo reguläre ſechsſeitige Säulen mit Gradendfläche ſein. Später haben ſich verwandte Geſteine am Vogelsgebirge, im Böhmiſchen Mittelgebirge, in Italien ꝛc. wieder gefunden.
2. Friſcher Nephelin, nach ſeinem ausgezeichneten Fettglanz Eläolith (ἔλαιον Oel) genannt, von grün-blauer Farbe mit einem eigenthümlichen Lichtſchein wurde er 1808 in einem ſehr grobkörnigen Zirkonſienit von Laurvig in fauſtgroßen Klumpen eingeſprengt gefunden. Der rothe von Friedrichsvärn iſt ſeltener. G. Roſe (Reiſe Ural II.47) fand das Mineral in ähnlicher Schönheit im Miascit in den Um- gebungen des Ilmenſees bei Miask, und zwar gab es dort Eläolith- haltige und Eläolith-freie Miascite, die beide durch ihre eingeſprengten Minerale ſo berühmt geworden ſind. Die Analyſe weicht nicht weſentlich von den glaſigen ab. Siehe Stromeyer’s Gieſeckit pag. 225.
3. Leucit Wr.
Λευκός weiß, Ferber’s weißer Granat, denn man hielt ihn früher allgemein für durch vulkaniſches Feuer gebleichten Granat, Romé de l’Isle (Cristall. II.335) glaubte ſogar noch Exemplare mit rothen Flecken zu beſitzen.
Er kryſtalliſirt nur im Leucitoedera : a ½a, das nach ihm den Namen bekommen hat, ohne Spuren einer andern Fläche, wodurch er ſich von Analcim unterſcheidet, der gewöhnlich Würfelflächen hat. Hauy glaubte daran die Entdeckung zu machen, daß man dieſen Körper mit ſeinen ſymmetriſchen Trapezen aus dem Würfel und aus dem Granatoeder ableiten könne, und nannte das Mineral daher Amphigen (doppelten Urſprungs). So wenig durchſchaute er damals noch den Zuſammenhang der Körper!
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I. Cl. 8te Fam.: Nephelin, Leucit.
Säule ab; noch ſeltener ein zweites ½a : ½a : ∞a (dieſe Kryſtalle Davyn
genannt).
Er kommt friſch (Elaeolith) und glaſig vor, Härte 5—6, Gew. 2,5—2,7.
Vor dem Löthrohr ſchmilzt er ſchwer aber ruhig zu einem Glaſe, gelatinirt
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1. Glaſiger Nephelin. Am ausgezeichnetſten in den Somma-
Auswürflingen (Sommit) mit ſchwarzer Hornblende, Granat und glaſigem
Feldſpath, dieſer gleicht ihm außerordentlich, doch iſt er blättrig und ſchmilzt
noch ſchwerer. In den Druſenräumen der Laven von Copo di Bove mit
Melilith läßt er ſich leichter erkennen, weil darin der glaſige Feldſpath
nicht herrſcht. Nach Scheerer 44 S⃛i, 33,3 A̶⃛l, 15,4 Ṅa, 4,9 K̇a. Man
hüte ſich vor Verwechſelung mit Apatit. Cavolinit und Beudantit die
gleichen.
Nephelingeſtein. Auf dem Gipfel des Odenwaldes (Katzen-
buckel) kommt ein baſaltiſches Geſtein vor, in welches röthliche und grün-
liche Kryſtalle von trüber Farbe und Fettglanz in größter Menge einge-
ſprengt ſind. Am Rande beginnt gewöhnlich Verwitterung, in der Mitte
haben ſie dagegen mehr friſches als glaſiges Ausſehen, nähern ſich daher
den friſcheſten Eläolithen. Die Kryſtalle wittern ſchwierig heraus, ihr
Durchſchnitt auf der Bruchfläche des Geſteins iſt ein Sechseck oder Viereck,
ſie müſſen alſo reguläre ſechsſeitige Säulen mit Gradendfläche ſein.
Später haben ſich verwandte Geſteine am Vogelsgebirge, im Böhmiſchen
Mittelgebirge, in Italien ꝛc. wieder gefunden.
2. Friſcher Nephelin, nach ſeinem ausgezeichneten Fettglanz
Eläolith (ἔλαιον Oel) genannt, von grün-blauer Farbe mit einem
eigenthümlichen Lichtſchein wurde er 1808 in einem ſehr grobkörnigen
Zirkonſienit von Laurvig in fauſtgroßen Klumpen eingeſprengt gefunden.
Der rothe von Friedrichsvärn iſt ſeltener. G. Roſe (Reiſe Ural II. 47)
fand das Mineral in ähnlicher Schönheit im Miascit in den Um-
gebungen des Ilmenſees bei Miask, und zwar gab es dort Eläolith-
haltige und Eläolith-freie Miascite, die beide durch ihre eingeſprengten
Minerale ſo berühmt geworden ſind. Die Analyſe weicht nicht weſentlich
von den glaſigen ab. Siehe Stromeyer’s Gieſeckit pag. 225.
3. Leucit Wr.
Λευκός weiß, Ferber’s weißer Granat, denn man hielt ihn früher
allgemein für durch vulkaniſches Feuer gebleichten Granat, Romé de l’Isle
(Cristall. II. 335) glaubte ſogar noch Exemplare mit rothen Flecken zu
beſitzen.
Er kryſtalliſirt nur im Leucitoeder a : a ½a, das nach ihm den
Namen bekommen hat, ohne Spuren einer andern Fläche, wodurch er ſich
von Analcim unterſcheidet, der gewöhnlich Würfelflächen hat. Hauy
glaubte daran die Entdeckung zu machen, daß man dieſen Körper mit
ſeinen ſymmetriſchen Trapezen aus dem Würfel und aus dem Granatoeder
ableiten könne, und nannte das Mineral daher Amphigen (doppelten
Urſprungs). So wenig durchſchaute er damals noch den Zuſammenhang
der Körper!
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/308>, abgerufen am 23.11.2024.
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