Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

VI. Cl. Inflammabilien: Oxalsaurer Kalk.
= a : b : infinityc macht vorn 100° 36', ihre scharfe Kante wird durch b =
010 = infinitya : b : infinityc
gerade abgestumpft; die vordere Schiefendfläche e
= 101 = a : infinityb : c
, welche die Zwillinge gemein haben, macht vorn
in Kante e/m = 128° 2'; die hintere Gegenfläche c = 001 = infinitya :
infinityb : c
macht in c/e = 109° 28'; s = 132 = a : 1/3 b : 1/2c, x = 011
= infinitya : b : c
, f = 112 = a' : b : 1/2c, u = 120 = a : 1/2b : infinityc. Flächen
c m b sind blättrig, m parallel der Axe c und f parallel der Mediankante
gestreift. Die Zwillinge haben e gemein und liegen umgekehrt, c/c' =
141° 4'. Kleine farblose stark glänzende Krystalle von 2--3 Härte und
1,8 Gew. Sie bestehen aus
Ca C + H mit 49,3 C, 38,4 Ca, 12,3 H.

Der kleesaure Kalk fehlt vielleicht in keiner Pflanze, er ist in Wasser,
selbst in Essigsäure nicht löslich, durch Glühen verwandelt er sich in
kohlensauren Kalk. Daher würde es nicht überraschen, wenn er sich der-
einst in größern Mengen wenigstens im Braunkohlengebirge vorfinden sollte.



Axen an, indem ein Symbol [Formel 1] von Weiß ist, wie wir sogleich pag.
662 beweisen werden. Wegen dieser Einfachheit verdienen sie freilich vor vielen andern
Symbolen den Vorzug, doch könnten die Axenausdrücke eben so kurz neben einander
gesetzt werden.

VI. Cl. Inflammabilien: Oxalſaurer Kalk.
= a : b : ∞c macht vorn 100° 36′, ihre ſcharfe Kante wird durch b =
010 = ∞a : b : ∞c
gerade abgeſtumpft; die vordere Schiefendfläche e
= 101 = a : ∞b : c
, welche die Zwillinge gemein haben, macht vorn
in Kante e/m = 128° 2′; die hintere Gegenfläche c = 001 = ∞a :
∞b : c
macht in c/e = 109° 28′; s = 132 = a : ⅓b : ½c, x = 011
= ∞a : b : c
, f = 1̅12 = a' : b : ½c, u = 120 = a : ½b : ∞c. Flächen
c m b ſind blättrig, m parallel der Axe c und f parallel der Mediankante
geſtreift. Die Zwillinge haben e gemein und liegen umgekehrt, c/c' =
141° 4′. Kleine farbloſe ſtark glänzende Kryſtalle von 2—3 Härte und
1,8 Gew. Sie beſtehen aus
Ċa C̶⃛ + Ḣ̶ mit 49,3 C̶⃛, 38,4 Ċa, 12,3 Ḣ̶.

Der kleeſaure Kalk fehlt vielleicht in keiner Pflanze, er iſt in Waſſer,
ſelbſt in Eſſigſäure nicht löslich, durch Glühen verwandelt er ſich in
kohlenſauren Kalk. Daher würde es nicht überraſchen, wenn er ſich der-
einſt in größern Mengen wenigſtens im Braunkohlengebirge vorfinden ſollte.



Axen an, indem ein Symbol [Formel 1] von Weiß iſt, wie wir ſogleich pag.
662 beweiſen werden. Wegen dieſer Einfachheit verdienen ſie freilich vor vielen andern
Symbolen den Vorzug, doch könnten die Axenausdrücke eben ſo kurz neben einander
geſetzt werden.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0673" n="661"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">VI.</hi> Cl. Inflammabilien: Oxal&#x017F;aurer Kalk.</fw><lb/>
= <hi rendition="#aq">a : b : &#x221E;c</hi> macht vorn 100° 36&#x2032;, ihre &#x017F;charfe Kante wird durch <hi rendition="#aq">b =<lb/>
010 = &#x221E;a : b : &#x221E;c</hi> gerade abge&#x017F;tumpft; die vordere Schiefendfläche <hi rendition="#aq">e<lb/>
= 101 = a : &#x221E;b : c</hi>, welche die Zwillinge gemein haben, macht vorn<lb/>
in Kante <hi rendition="#aq">e/m</hi> = 128° 2&#x2032;; die hintere Gegenfläche <hi rendition="#aq">c = 001 = &#x221E;a :<lb/>
&#x221E;b : c</hi> macht in <hi rendition="#aq">c/e</hi> = 109° 28&#x2032;; <hi rendition="#aq">s = 132 = a : &#x2153;b : ½c</hi>, <hi rendition="#aq">x = 011<lb/>
= &#x221E;a : b : c</hi>, <hi rendition="#aq">f = 1&#x0305;12 = a' : b : ½c</hi>, <hi rendition="#aq">u = 120 = a : ½b : &#x221E;c.</hi> Flächen<lb/><hi rendition="#aq">c m b</hi> &#x017F;ind blättrig, <hi rendition="#aq">m</hi> parallel der Axe <hi rendition="#aq">c</hi> und <hi rendition="#aq">f</hi> parallel der Mediankante<lb/>
ge&#x017F;treift. Die Zwillinge haben <hi rendition="#aq">e</hi> gemein und liegen umgekehrt, <hi rendition="#aq">c/c'</hi> =<lb/>
141° 4&#x2032;. Kleine farblo&#x017F;e &#x017F;tark glänzende Kry&#x017F;talle von 2&#x2014;3 Härte und<lb/>
1,8 Gew. Sie be&#x017F;tehen aus<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">C&#x0307;a C&#x0336;&#x20DB; + H&#x0336;&#x0307;</hi> mit 49,3 <hi rendition="#aq">C&#x0336;&#x20DB;</hi>, 38,4 <hi rendition="#aq">C&#x0307;a</hi>, 12,3 <hi rendition="#aq">H&#x0336;&#x0307;.</hi></hi></p><lb/>
            <p>Der klee&#x017F;aure Kalk fehlt vielleicht in keiner Pflanze, er i&#x017F;t in Wa&#x017F;&#x017F;er,<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t in E&#x017F;&#x017F;ig&#x017F;äure nicht löslich, durch Glühen verwandelt er &#x017F;ich in<lb/>
kohlen&#x017F;auren Kalk. Daher würde es nicht überra&#x017F;chen, wenn er &#x017F;ich der-<lb/>
ein&#x017F;t in größern Mengen wenig&#x017F;tens im Braunkohlengebirge vorfinden &#x017F;ollte.</p><lb/>
            <p>
              <note xml:id="seg2pn_1_2" prev="#seg2pn_1_1" place="foot" n="*)">Axen an, indem ein Symbol <formula/> von Weiß i&#x017F;t, wie wir &#x017F;ogleich <hi rendition="#aq">pag.</hi><lb/>
662 bewei&#x017F;en werden. Wegen die&#x017F;er Einfachheit verdienen &#x017F;ie freilich vor vielen andern<lb/>
Symbolen den Vorzug, doch könnten die Axenausdrücke eben &#x017F;o kurz neben einander<lb/>
ge&#x017F;etzt werden.</note>
            </p>
          </div>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[661/0673] VI. Cl. Inflammabilien: Oxalſaurer Kalk. = a : b : ∞c macht vorn 100° 36′, ihre ſcharfe Kante wird durch b = 010 = ∞a : b : ∞c gerade abgeſtumpft; die vordere Schiefendfläche e = 101 = a : ∞b : c, welche die Zwillinge gemein haben, macht vorn in Kante e/m = 128° 2′; die hintere Gegenfläche c = 001 = ∞a : ∞b : c macht in c/e = 109° 28′; s = 132 = a : ⅓b : ½c, x = 011 = ∞a : b : c, f = 1̅12 = a' : b : ½c, u = 120 = a : ½b : ∞c. Flächen c m b ſind blättrig, m parallel der Axe c und f parallel der Mediankante geſtreift. Die Zwillinge haben e gemein und liegen umgekehrt, c/c' = 141° 4′. Kleine farbloſe ſtark glänzende Kryſtalle von 2—3 Härte und 1,8 Gew. Sie beſtehen aus Ċa C̶⃛ + Ḣ̶ mit 49,3 C̶⃛, 38,4 Ċa, 12,3 Ḣ̶. Der kleeſaure Kalk fehlt vielleicht in keiner Pflanze, er iſt in Waſſer, ſelbſt in Eſſigſäure nicht löslich, durch Glühen verwandelt er ſich in kohlenſauren Kalk. Daher würde es nicht überraſchen, wenn er ſich der- einſt in größern Mengen wenigſtens im Braunkohlengebirge vorfinden ſollte. *) *) Axen an, indem ein Symbol [FORMEL] von Weiß iſt, wie wir ſogleich pag. 662 beweiſen werden. Wegen dieſer Einfachheit verdienen ſie freilich vor vielen andern Symbolen den Vorzug, doch könnten die Axenausdrücke eben ſo kurz neben einander geſetzt werden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/673
Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 661. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/673>, abgerufen am 21.11.2024.