Linien unserer Figur auf einander senkrecht stehen müssen. Die allgemeine Linie in unserem Fall ist also durch das Zeichen
[Formel 1]
gegeben. Wollen wir mit diesem Zeichen rechnen, so ist in der zweigliedrigen Formel b =
[Formel 2]
zu setzen, woraus obige allgemeine Formel hervorgeht. Die Hauptsache bei allen diesen Betrachtungen bleibt immer die, daß man sich eine gute Projektionssigur macht. Für unsere gewählten recht- winkligen Axen bilden alsdann die zwischenliegenden a die Kantenzonen, will ich aber ihren Schnitt nach dem Kantenzonengesetz finden, so muß ich den gefundenen Ausdruck mit 2 multipliciren, um ihn auf die Axe beziehen zu können: z. B. die Axe zwischen
[Formel 3]
und
[Formel 4]
hätte nach dem Kantenzonengesetz
[Formel 5]
, auf die Axe a bezogen aber
[Formel 6]
.
Rhomboeder
[Formel 7]
: infinity a
Endkante tg =
[Formel 8]
Neigung gegen die Axe tg =
[Formel 9]
.
Bei der Rechnung wählen wir am geschicktesten immer diejenige
[Abbildung]
Rhomboederkante, welche in der Axe b liegt, für diese ist aber m = infinity, n = m. Da nun ferner eine Rhomboederfläche
[Formel 10]
: infinity a die Axe b ebenfalls in
[Formel 11]
schneiden muß, ihr Zeichen auf recht- winklige Axen bezogen also
[Formel 12]
sein muß, so ist n = m zu setzen, woraus die Endkantenformel folgt. Für die Neigung gegen die Axe c, ist der sin =
[Formel 13]
und cos = 1.
Beispiel. Der Bitterspath von Snarum (MgC) mißt 107° 28 in der Endkante, folglich (bei m = 1)
[Formel 14]
1,235 = lg 0,09155. Für die Neigung gegen die Axe
[Formel 15]
, lg 0,75 = 9,87506, tg = 46° 55'.
Dihexaeder
[Formel 16]
: infinity a
Endkante
[Formel 17]
.
Seitenkante
[Formel 18]
.
Da eine Endkante in dem Axenpunkte
[Formel 19]
liegen muß, so ist für diese m = m, n = infinity und m = n. Für die Seitenkante wird m = n = mo, m = m, n = -- m, woraus obige Formeln folgen.
Beispiel. Das Quarzdihexaeder hat nach Kupfer in der Seiten- kante 103° 35' in der Endkante 133° 44', folglich (für m = 1)
Winkelberechnung der 3+1axigen Syſteme.
Linien unſerer Figur auf einander ſenkrecht ſtehen müſſen. Die allgemeine Linie in unſerem Fall iſt alſo durch das Zeichen
[Formel 1]
gegeben. Wollen wir mit dieſem Zeichen rechnen, ſo iſt in der zweigliedrigen Formel b =
[Formel 2]
zu ſetzen, woraus obige allgemeine Formel hervorgeht. Die Hauptſache bei allen dieſen Betrachtungen bleibt immer die, daß man ſich eine gute Projektionsſigur macht. Für unſere gewählten recht- winkligen Axen bilden alsdann die zwiſchenliegenden a die Kantenzonen, will ich aber ihren Schnitt nach dem Kantenzonengeſetz finden, ſo muß ich den gefundenen Ausdruck mit 2 multipliciren, um ihn auf die Axe beziehen zu können: z. B. die Axe zwiſchen
[Formel 3]
und
[Formel 4]
hätte nach dem Kantenzonengeſetz
[Formel 5]
, auf die Axe a bezogen aber
[Formel 6]
.
Rhomboeder
[Formel 7]
: ∞ a
Endkante tg =
[Formel 8]
Neigung gegen die Axe tg =
[Formel 9]
.
Bei der Rechnung wählen wir am geſchickteſten immer diejenige
[Abbildung]
Rhomboederkante, welche in der Axe b liegt, für dieſe iſt aber m = ∞, n = μ. Da nun ferner eine Rhomboederfläche
[Formel 10]
: ∞ a die Axe b ebenfalls in
[Formel 11]
ſchneiden muß, ihr Zeichen auf recht- winklige Axen bezogen alſo
[Formel 12]
ſein muß, ſo iſt ν = μ zu ſetzen, woraus die Endkantenformel folgt. Für die Neigung gegen die Axe c, iſt der sin =
[Formel 13]
und cos = 1.
Beiſpiel. Der Bitterſpath von Snarum (ṀgC̈) mißt 107° 28 in der Endkante, folglich (bei μ = 1)
[Formel 14]
1,235 = lg 0,09155. Für die Neigung gegen die Axe
[Formel 15]
, lg 0,75 = 9,87506, tg = 46° 55′.
Dihexaeder
[Formel 16]
: ∞ a
Endkante
[Formel 17]
.
Seitenkante
[Formel 18]
.
Da eine Endkante in dem Axenpunkte
[Formel 19]
liegen muß, ſo iſt für dieſe m = μ, n = ∞ und μ = ν. Für die Seitenkante wird m = n = μo, μ = μ, ν = — μ, woraus obige Formeln folgen.
Beiſpiel. Das Quarzdihexaeder hat nach Kupfer in der Seiten- kante 103° 35′ in der Endkante 133° 44′, folglich (für μ = 1)
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[56/0068]
Winkelberechnung der 3+1axigen Syſteme.
Linien unſerer Figur auf einander ſenkrecht ſtehen müſſen. Die allgemeine
Linie in unſerem Fall iſt alſo durch das Zeichen [FORMEL] gegeben.
Wollen wir mit dieſem Zeichen rechnen, ſo iſt in der zweigliedrigen
Formel b = [FORMEL] zu ſetzen, woraus obige allgemeine Formel hervorgeht.
Die Hauptſache bei allen dieſen Betrachtungen bleibt immer die, daß
man ſich eine gute Projektionsſigur macht. Für unſere gewählten recht-
winkligen Axen bilden alsdann die zwiſchenliegenden a die Kantenzonen,
will ich aber ihren Schnitt nach dem Kantenzonengeſetz finden, ſo muß
ich den gefundenen Ausdruck mit 2 multipliciren, um ihn auf die
Axe beziehen zu können: z. B. die Axe zwiſchen [FORMEL] und [FORMEL] hätte
nach dem Kantenzonengeſetz [FORMEL], auf die Axe a bezogen aber [FORMEL].
Rhomboeder
[FORMEL] : ∞ aEndkante tg = [FORMEL]
Neigung gegen die Axe tg = [FORMEL].
Bei der Rechnung wählen wir am geſchickteſten immer diejenige
[Abbildung]
Rhomboederkante, welche in der Axe b
liegt, für dieſe iſt aber m = ∞, n = μ.
Da nun ferner eine Rhomboederfläche
[FORMEL] : ∞ a die Axe b ebenfalls in [FORMEL]
ſchneiden muß, ihr Zeichen auf recht-
winklige Axen bezogen alſo [FORMEL] ſein
muß, ſo iſt ν = μ zu ſetzen, woraus die
Endkantenformel folgt. Für die Neigung
gegen die Axe c, iſt der sin = [FORMEL] und cos = 1.
Beiſpiel. Der Bitterſpath von Snarum (ṀgC̈) mißt 107° 28
in der Endkante, folglich (bei μ = 1) [FORMEL]
1,235 = lg 0,09155. Für die Neigung gegen die Axe [FORMEL],
lg 0,75 = 9,87506, tg = 46° 55′.
Dihexaeder
[FORMEL] : ∞ aEndkante [FORMEL].
Seitenkante [FORMEL].
Da eine Endkante in dem Axenpunkte [FORMEL] liegen muß, ſo iſt für dieſe
m = μ, n = ∞ und μ = ν. Für die Seitenkante wird m = n = μo,
μ = μ, ν = — μ, woraus obige Formeln folgen.
Beiſpiel. Das Quarzdihexaeder hat nach Kupfer in der Seiten-
kante 103° 35′ in der Endkante 133° 44′, folglich (für μ = 1)
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/68>, abgerufen am 24.11.2024.
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