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Raabe, Wilhelm: Die Akten des Vogelsangs. Berlin, 1896.

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einem kleinen Mädchen aus Amerika wieder hierher
nach dem Vogelsang. Meine Mutter kennt seine
Mutter und Deine Mutter kennt sie auch."

"Das weiß ich auch schon. Mein Vater und
meine Mutter haben aber auch seinen Vater gekannt
und sagen, er sei ein Taugenichts."

"Davon hat meine Mutter nichts gesagt, aber
kennen thut sie ihn auch. Das ist mir übrigens ganz
Wurst; aber das Wurm! Hol mal Deinen Atlas.
So eine dumme Schürze und Zimperliese auf dem
Atlantischen Ocean, wenn wir ihn nur in der Geo¬
graphiestunde haben und bloß Dummheiten vom
Doktor Klebmaier zu hören kriegen, wenn wir nicht
wissen, wie weit er reicht! Na, laß sie mir nur
kommen. Drüben bei Hartlebens haben sie sich ein¬
gemiethet; meine Mutter hat ihnen dabei geholfen."

"Mein Vater und meine Mutter auch. Es geht
ihnen recht schlecht, und man muß sich ihrer annehmen,
sagen sie! Weißt Du, sie sind eben Alle gute Freunde
miteinander gewesen, die Alten. Ja, wir sollen uns
ihrer annehmen!"

"Meinetwegen. Was ich dazu thun kann, wird
gemacht. Von einem Mädchen mehr soll mir diesmal
noch nicht übel werden, obgleich wir des Zeugs schon
eigentlich borstig hier zu viel im Vogelsang haben.
Überall stehen sie Einem im Wege und über keine

einem kleinen Mädchen aus Amerika wieder hierher
nach dem Vogelſang. Meine Mutter kennt ſeine
Mutter und Deine Mutter kennt ſie auch.“

„Das weiß ich auch ſchon. Mein Vater und
meine Mutter haben aber auch ſeinen Vater gekannt
und ſagen, er ſei ein Taugenichts.“

„Davon hat meine Mutter nichts geſagt, aber
kennen thut ſie ihn auch. Das iſt mir übrigens ganz
Wurſt; aber das Wurm! Hol mal Deinen Atlas.
So eine dumme Schürze und Zimperlieſe auf dem
Atlantiſchen Ocean, wenn wir ihn nur in der Geo¬
graphieſtunde haben und bloß Dummheiten vom
Doktor Klebmaier zu hören kriegen, wenn wir nicht
wiſſen, wie weit er reicht! Na, laß ſie mir nur
kommen. Drüben bei Hartlebens haben ſie ſich ein¬
gemiethet; meine Mutter hat ihnen dabei geholfen.“

„Mein Vater und meine Mutter auch. Es geht
ihnen recht ſchlecht, und man muß ſich ihrer annehmen,
ſagen ſie! Weißt Du, ſie ſind eben Alle gute Freunde
miteinander geweſen, die Alten. Ja, wir ſollen uns
ihrer annehmen!“

„Meinetwegen. Was ich dazu thun kann, wird
gemacht. Von einem Mädchen mehr ſoll mir diesmal
noch nicht übel werden, obgleich wir des Zeugs ſchon
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[25/0035] einem kleinen Mädchen aus Amerika wieder hierher nach dem Vogelſang. Meine Mutter kennt ſeine Mutter und Deine Mutter kennt ſie auch.“ „Das weiß ich auch ſchon. Mein Vater und meine Mutter haben aber auch ſeinen Vater gekannt und ſagen, er ſei ein Taugenichts.“ „Davon hat meine Mutter nichts geſagt, aber kennen thut ſie ihn auch. Das iſt mir übrigens ganz Wurſt; aber das Wurm! Hol mal Deinen Atlas. So eine dumme Schürze und Zimperlieſe auf dem Atlantiſchen Ocean, wenn wir ihn nur in der Geo¬ graphieſtunde haben und bloß Dummheiten vom Doktor Klebmaier zu hören kriegen, wenn wir nicht wiſſen, wie weit er reicht! Na, laß ſie mir nur kommen. Drüben bei Hartlebens haben ſie ſich ein¬ gemiethet; meine Mutter hat ihnen dabei geholfen.“ „Mein Vater und meine Mutter auch. Es geht ihnen recht ſchlecht, und man muß ſich ihrer annehmen, ſagen ſie! Weißt Du, ſie ſind eben Alle gute Freunde miteinander geweſen, die Alten. Ja, wir ſollen uns ihrer annehmen!“ „Meinetwegen. Was ich dazu thun kann, wird gemacht. Von einem Mädchen mehr ſoll mir diesmal noch nicht übel werden, obgleich wir des Zeugs ſchon eigentlich borſtig hier zu viel im Vogelſang haben. Überall ſtehen ſie Einem im Wege und über keine

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Zitationshilfe: Raabe, Wilhelm: Die Akten des Vogelsangs. Berlin, 1896, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_akten_1896/35>, abgerufen am 21.11.2024.