Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889.Es giebt gar keinen andern Solchen! O solch' ein Gelb¬ "Und letzter wirklicher Primaner der großen Wald- "Er ist verrückt! er ist toll! und er hat mich auch "Auf dem Campus Odini, auf dem Odfelde sind Mademoiselle Selinde war noch viel zu sehr in Es giebt gar keinen andern Solchen! O ſolch' ein Gelb¬ „Und letzter wirklicher Primaner der großen Wald- „Er iſt verrückt! er iſt toll! und er hat mich auch „Auf dem Campus Odini, auf dem Odfelde ſind Mademoiſelle Selinde war noch viel zu ſehr in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0172" n="164"/> Es giebt gar keinen andern Solchen! O ſolch' ein Gelb¬<lb/> ſchnabel —“</p><lb/> <p>„Und letzter wirklicher Primaner der großen Wald-<lb/> und Wild-Schule Amelungsborn,“ lachte der tolle Thedel,<lb/> ſeinem alten letzten wirklichen Lehrer die Hand ſchüt¬<lb/> telnd. „Dießmal müſſen mich der Herr Magiſter doch<lb/> auch darin loben, daß man Haus-, Hof- und Stall¬<lb/> gelegenheit zu Kloſter Amelungsborn gekannt hat. Ja,<lb/> wer eben nicht Beſcheid gewußt hätte mit Thüren und<lb/> Treppen, mit Schlöſſern und Riegeln, mit jedwedem<lb/> Katerſtieg des heiligen Herrn Bernhard's von Clair¬<lb/> vaux. Nicht wahr, meine Königin, es ging um Alles,<lb/> was wir bei uns trugen?“</p><lb/> <p>„Er iſt verrückt! er iſt toll! und er hat mich auch<lb/> toll und verrückt gemacht, Magiſter Buchius. Und wo<lb/> ſind wir jetzo in Sicherheit mit Leib und Leben? Man<lb/> ſieht keine Hand vor Augen, und die Bataille iſt über<lb/> uns und um uns toller als zu Hauſe im Kloſter. O<lb/> Jeſus, das Gepolter!“</p><lb/> <p>„Auf dem Campus Odini, auf dem Odfelde ſind<lb/> wir, Mademoiſelle, und freilich, wie es ſcheinet, mitten<lb/> in der Schlacht des Herrn Herzogs Ferdinand und des<lb/> Herrn Herzogs von Broglio; und da iſt das Wieſchen<lb/> aus Amelungsborn, das ſeinen Schatz auf dem Rücken<lb/> bis hierher in die jetzige Sicherheit getragen hat.“</p><lb/> <p>Mademoiſelle Selinde war noch viel zu ſehr in<lb/> ihre eigene Noth verſunken, als daß ſie auf die Anderer<lb/> hätte merken können; aber Thedel von Münchhauſen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [164/0172]
Es giebt gar keinen andern Solchen! O ſolch' ein Gelb¬
ſchnabel —“
„Und letzter wirklicher Primaner der großen Wald-
und Wild-Schule Amelungsborn,“ lachte der tolle Thedel,
ſeinem alten letzten wirklichen Lehrer die Hand ſchüt¬
telnd. „Dießmal müſſen mich der Herr Magiſter doch
auch darin loben, daß man Haus-, Hof- und Stall¬
gelegenheit zu Kloſter Amelungsborn gekannt hat. Ja,
wer eben nicht Beſcheid gewußt hätte mit Thüren und
Treppen, mit Schlöſſern und Riegeln, mit jedwedem
Katerſtieg des heiligen Herrn Bernhard's von Clair¬
vaux. Nicht wahr, meine Königin, es ging um Alles,
was wir bei uns trugen?“
„Er iſt verrückt! er iſt toll! und er hat mich auch
toll und verrückt gemacht, Magiſter Buchius. Und wo
ſind wir jetzo in Sicherheit mit Leib und Leben? Man
ſieht keine Hand vor Augen, und die Bataille iſt über
uns und um uns toller als zu Hauſe im Kloſter. O
Jeſus, das Gepolter!“
„Auf dem Campus Odini, auf dem Odfelde ſind
wir, Mademoiſelle, und freilich, wie es ſcheinet, mitten
in der Schlacht des Herrn Herzogs Ferdinand und des
Herrn Herzogs von Broglio; und da iſt das Wieſchen
aus Amelungsborn, das ſeinen Schatz auf dem Rücken
bis hierher in die jetzige Sicherheit getragen hat.“
Mademoiſelle Selinde war noch viel zu ſehr in
ihre eigene Noth verſunken, als daß ſie auf die Anderer
hätte merken können; aber Thedel von Münchhauſen
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