Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889.genug. Für sein verdächtiges Französisch schlug man Aber schon lag Einer dieser fremdländischen Schlingel "Uiih!" pfiff er gellend, der Kelte oder Gäle Er sog auch wie ein Kind an seiner schmerzenden "Flegel!" keuchte Mamsell Selinde Fegebanck, ihrer¬ genug. Für ſein verdächtiges Franzöſiſch ſchlug man Aber ſchon lag Einer dieſer fremdländiſchen Schlingel „Uiih!“ pfiff er gellend, der Kelte oder Gäle Er ſog auch wie ein Kind an ſeiner ſchmerzenden „Flegel!“ keuchte Mamſell Selinde Fegebanck, ihrer¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0239" n="231"/> genug. Für ſein verdächtiges Franzöſiſch ſchlug man<lb/> ihm nur den Hut auf die Naſe hinab und verſetzte<lb/> ihm einige Püffe und Rippenſtöße mehr.</p><lb/> <p>Aber ſchon lag Einer dieſer fremdländiſchen Schlingel<lb/> lang vor dem Loche und griff mit langem Arme<lb/> hinunter in die Felſenſpalte des Idiſtaviſus, während<lb/> zwei Kameraden ihre Flintenmündungen ebenfalls auf<lb/> den Ausgang von des Magiſters Buchius letztem, ſicherſtem<lb/> Zufluchtsort im Wirbel der Zeiten richteten.</p><lb/> <p>„Uiih!“ pfiff er gellend, der Kelte oder Gäle<lb/> nämlich! Mit einen wahrſcheinlich ſcheußlichem Fluch<lb/> in ſeiner Mutterſprache fuhr er mit der Hand an den<lb/> Mund wie ein von der Katze gekratztes Kind. Die<lb/> vier blutigen Striemen, die ſie dem Junker Thedel von<lb/> Münchhauſen über die Wange gezogen hatte, hatte<lb/> Mademoiſelle dem unvorſichtigen Macmahon, Mac¬<lb/> pherſon, Macaulay oder Macintoſh über die beutegierige<lb/> rechte Fauſt geriſſen.</p><lb/> <p>Er ſog auch wie ein Kind an ſeiner ſchmerzenden<lb/> Pfote, der wilde Kaledonier; aber nur einen Augen¬<lb/> blick. Im nächſten Moment griff er von Neuem zu<lb/> und in die Tiefe und hielt feſt, was er gefaßt, ohne<lb/> ſich an das Gekreiſch unter ihm, im Erdinnern zu<lb/> kümmern.</p><lb/> <p>„Flegel!“ keuchte Mamſell Selinde Fegebanck, ihrer¬<lb/> ſeits im Tageslicht wieder feſten Fuß faſſend und unter<lb/> den ſchottiſchen Wilden, trotz Adlerfedern, Meſſern und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [231/0239]
genug. Für ſein verdächtiges Franzöſiſch ſchlug man
ihm nur den Hut auf die Naſe hinab und verſetzte
ihm einige Püffe und Rippenſtöße mehr.
Aber ſchon lag Einer dieſer fremdländiſchen Schlingel
lang vor dem Loche und griff mit langem Arme
hinunter in die Felſenſpalte des Idiſtaviſus, während
zwei Kameraden ihre Flintenmündungen ebenfalls auf
den Ausgang von des Magiſters Buchius letztem, ſicherſtem
Zufluchtsort im Wirbel der Zeiten richteten.
„Uiih!“ pfiff er gellend, der Kelte oder Gäle
nämlich! Mit einen wahrſcheinlich ſcheußlichem Fluch
in ſeiner Mutterſprache fuhr er mit der Hand an den
Mund wie ein von der Katze gekratztes Kind. Die
vier blutigen Striemen, die ſie dem Junker Thedel von
Münchhauſen über die Wange gezogen hatte, hatte
Mademoiſelle dem unvorſichtigen Macmahon, Mac¬
pherſon, Macaulay oder Macintoſh über die beutegierige
rechte Fauſt geriſſen.
Er ſog auch wie ein Kind an ſeiner ſchmerzenden
Pfote, der wilde Kaledonier; aber nur einen Augen¬
blick. Im nächſten Moment griff er von Neuem zu
und in die Tiefe und hielt feſt, was er gefaßt, ohne
ſich an das Gekreiſch unter ihm, im Erdinnern zu
kümmern.
„Flegel!“ keuchte Mamſell Selinde Fegebanck, ihrer¬
ſeits im Tageslicht wieder feſten Fuß faſſend und unter
den ſchottiſchen Wilden, trotz Adlerfedern, Meſſern und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |