Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889.Hunde; wenn Sie mich zu Pferde und nach der Front Der Lieutenant unter den hannöverschen Jägern, "Kerl, reitet Ihn der Teufel? Vor Blut und Koth "Zu Ihnen, mon cousin, Herr Vetter, wollte ich," Der gute Herzog Ferdinand schüttelte nur den Kopf "Parole de Münchhausen, Monseigneur!" "Man helfe beiden Herren von Münchhausen zu Hunde; wenn Sie mich zu Pferde und nach der Front Der Lieutenant unter den hannöverſchen Jägern, „Kerl, reitet Ihn der Teufel? Vor Blut und Koth „Zu Ihnen, mon cousin, Herr Vetter, wollte ich,“ Der gute Herzog Ferdinand ſchüttelte nur den Kopf „Parole de Münchhausen, Monseigneur!“ „Man helfe beiden Herren von Münchhauſen zu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0257" n="249"/> Hunde; wenn Sie mich zu Pferde und nach der Front<lb/> nehmen! Monſeigneur, der Herr Magiſter Buchius<lb/> weiß, daß ich die Gegend kenne und mir darin zu<lb/> trauen iſt!“</p><lb/> <p>Der Lieutenant unter den hannöverſchen Jägern,<lb/> der Herr von Münchhauſen von der Bodenwerder'ſchen<lb/> Linie, ſtand und faßte den Verwandten erſt am Zopfe,<lb/> nachdem er ſich mühſam in ſeiner Verwunderung gefaßt<lb/> hatte:</p><lb/> <p>„Kerl, reitet Ihn der Teufel? Vor Blut und Koth<lb/> erkennt man ſein eigen Blut nicht. Wie kommt Er<lb/> hierher, Thedel? Hat man Ihn denn nicht an ſieben<lb/> Ketten zu Holzminden gelegt?“</p><lb/> <p>„Zu Ihnen, <hi rendition="#aq">mon cousin</hi>, Herr Vetter, wollte ich,“<lb/> rief der Wildſchützenſchüler außer ſich. „Jetzt einen<lb/> Gaul auf der Franzoſenfährte, nachher eine Büchſe unter<lb/> dem Herrn Vetter. Ein Sponton, ein Portepee unter<lb/> dem Herrn Herzog Ferdinand! Vivat Fridericus! vivat<lb/> Ferdinandus! Den letzten Blutstropfen für den König<lb/> Fritzen und den Herrn Herzog Ferdinand!“</p><lb/> <p>Der gute Herzog Ferdinand ſchüttelte nur den Kopf<lb/> und ſeufzte, aber voll Unruhe und Ungeduld nach den<lb/> Bergen im Süden ausſchauend; dann rief er doch: „Er<lb/> iſt auch ein Münchhauſen und will uns helfen, noch ein¬<lb/> mal die Reiterei an den Feind zu bringen? Junger<lb/> Menſch, kann man Ihm trauen?“</p><lb/> <p> <hi rendition="#aq">„Parole de Münchhausen, Monseigneur!“</hi> </p><lb/> <p>„Man helfe beiden Herren von Münchhauſen zu<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [249/0257]
Hunde; wenn Sie mich zu Pferde und nach der Front
nehmen! Monſeigneur, der Herr Magiſter Buchius
weiß, daß ich die Gegend kenne und mir darin zu
trauen iſt!“
Der Lieutenant unter den hannöverſchen Jägern,
der Herr von Münchhauſen von der Bodenwerder'ſchen
Linie, ſtand und faßte den Verwandten erſt am Zopfe,
nachdem er ſich mühſam in ſeiner Verwunderung gefaßt
hatte:
„Kerl, reitet Ihn der Teufel? Vor Blut und Koth
erkennt man ſein eigen Blut nicht. Wie kommt Er
hierher, Thedel? Hat man Ihn denn nicht an ſieben
Ketten zu Holzminden gelegt?“
„Zu Ihnen, mon cousin, Herr Vetter, wollte ich,“
rief der Wildſchützenſchüler außer ſich. „Jetzt einen
Gaul auf der Franzoſenfährte, nachher eine Büchſe unter
dem Herrn Vetter. Ein Sponton, ein Portepee unter
dem Herrn Herzog Ferdinand! Vivat Fridericus! vivat
Ferdinandus! Den letzten Blutstropfen für den König
Fritzen und den Herrn Herzog Ferdinand!“
Der gute Herzog Ferdinand ſchüttelte nur den Kopf
und ſeufzte, aber voll Unruhe und Ungeduld nach den
Bergen im Süden ausſchauend; dann rief er doch: „Er
iſt auch ein Münchhauſen und will uns helfen, noch ein¬
mal die Reiterei an den Feind zu bringen? Junger
Menſch, kann man Ihm trauen?“
„Parole de Münchhausen, Monseigneur!“
„Man helfe beiden Herren von Münchhauſen zu
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