Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889.angehörte, wohl verlohnt, einen Artikel darüber an die Wohl eine Stunde währte der Kampf des Ge¬ "Nehme Er meinen Arm und achte Er nicht auf Sie kamen in den Wald, östlich von Hohlenberg Raabe, Das Odfeld. 3
angehörte, wohl verlohnt, einen Artikel darüber an die Wohl eine Stunde währte der Kampf des Ge¬ „Nehme Er meinen Arm und achte Er nicht auf Sie kamen in den Wald, öſtlich von Hohlenberg Raabe, Das Odfeld. 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0041" n="33"/> angehörte, wohl verlohnt, einen Artikel darüber an die<lb/> nächſte Zeitung einzuſenden und ornithologiſche Auf¬<lb/> klärung in der Sache zu erbitten. Wir aber halten<lb/> uns mit dem letzten gelehrten Erben der Ciſtercienſer<lb/> von Amelungsborn einzig an das Prodigium, das<lb/> Wunderzeichen, und danken für alle fachwiſſenſchaftliche<lb/> Belehrung: wir laſſen uns heute noch gern da an den<lb/> Zeichen in der Welt genügen, wo beſſer Unterrichtete<lb/> ganz genau das — Genauere wiſſen.</p><lb/> <p>Wohl eine Stunde währte der Kampf des Ge¬<lb/> vögels, dem die zwei mit ſo mancherlei Daſeinsbedin¬<lb/> gungen an einander geketteten Männer an dieſem Abend<lb/> auf ihrem Wege nach Hauſe zuſchauen durften. Sie<lb/> hatten aber unwillkürlich ihre Schritte, der Wahlſtatt<lb/> zu, beeilt, Kloſter Amelungsborn zu ihrer Rechten liegen<lb/> laſſen, ohne an die Heimkehr zu denken. Krächzende<lb/> Nachzügler vom Süden her, in Haufen oder vereinzelt,<lb/> begleiteten ſie in den Lüften fort und fort.</p><lb/> <p>„Nehme Er meinen Arm und achte Er nicht auf<lb/> Seine Strümpfe und Schuhe, Magiſter,“ rief der Amt¬<lb/> mann. „Wir müſſen das Ende obſerviren, gehe es wie<lb/> es will.“</p><lb/> <p>Sie kamen in den Wald, öſtlich von Hohlenberg<lb/> und nördlich vom Kloſter, und kamen aus dem Gehölz<lb/> beim letzten Tagesſchimmer auf das Odfeld hinaus, und<lb/> hatten nun wirklich vor ſich — will ſagen, über ſich<lb/> die Schlacht ſo weit das Auge reichte in der Dämme¬<lb/> rung, zwiſchen dem Vogler und dem Großen Wolf bis<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Raabe</hi>, Das Odfeld. 3<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [33/0041]
angehörte, wohl verlohnt, einen Artikel darüber an die
nächſte Zeitung einzuſenden und ornithologiſche Auf¬
klärung in der Sache zu erbitten. Wir aber halten
uns mit dem letzten gelehrten Erben der Ciſtercienſer
von Amelungsborn einzig an das Prodigium, das
Wunderzeichen, und danken für alle fachwiſſenſchaftliche
Belehrung: wir laſſen uns heute noch gern da an den
Zeichen in der Welt genügen, wo beſſer Unterrichtete
ganz genau das — Genauere wiſſen.
Wohl eine Stunde währte der Kampf des Ge¬
vögels, dem die zwei mit ſo mancherlei Daſeinsbedin¬
gungen an einander geketteten Männer an dieſem Abend
auf ihrem Wege nach Hauſe zuſchauen durften. Sie
hatten aber unwillkürlich ihre Schritte, der Wahlſtatt
zu, beeilt, Kloſter Amelungsborn zu ihrer Rechten liegen
laſſen, ohne an die Heimkehr zu denken. Krächzende
Nachzügler vom Süden her, in Haufen oder vereinzelt,
begleiteten ſie in den Lüften fort und fort.
„Nehme Er meinen Arm und achte Er nicht auf
Seine Strümpfe und Schuhe, Magiſter,“ rief der Amt¬
mann. „Wir müſſen das Ende obſerviren, gehe es wie
es will.“
Sie kamen in den Wald, öſtlich von Hohlenberg
und nördlich vom Kloſter, und kamen aus dem Gehölz
beim letzten Tagesſchimmer auf das Odfeld hinaus, und
hatten nun wirklich vor ſich — will ſagen, über ſich
die Schlacht ſo weit das Auge reichte in der Dämme¬
rung, zwiſchen dem Vogler und dem Großen Wolf bis
Raabe, Das Odfeld. 3
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