[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 1. Leipzig, 1751.Klage wider die weitläuftige etc. Demnach aber und dieweil einiger Undeutlichkeit Als zweifle nicht, Ew. Hochedlen werden sich Ew. Hochedlen Datum vt in litteris. ergebenster C. IAVOLENVS. Klage wider die weitlaͤuftige ꝛc. Demnach aber und dieweil einiger Undeutlichkeit Als zweifle nicht, Ew. Hochedlen werden ſich Ew. Hochedlen Datum vt in litteris. ergebenſter C. IAVOLENVS. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <pb facs="#f0118" n="44"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Klage wider die weitlaͤuftige ꝛc.</hi> </fw><lb/> <p>Demnach aber und dieweil einiger Undeutlichkeit<lb/> ich mit Grunde nicht beſchuldiget werden mag, da<lb/> ich dasjenige, ſo ich geſchrieben, ganz wohl verſtehe,<lb/> einfolglich vor unzaͤhlig neuern Schriftſtellern einen<lb/> großen Vorzug verdiene, anbey wider die arithme-<lb/> tiſche Verhaͤltniß laͤuft, daß dasjenige, ſo in einem<lb/> einzigen Satze geſaget wird, eben ſo weitlaͤuftig ſeyn<lb/> ſollte, als das, wozu ich die muͤhſame Umſchreibung<lb/> vieler Perioden noͤthig habe, hiernaͤchſt die Beybe-<lb/> haltung geſchickter Kunſtwoͤrter vielmehr eine Lo-<lb/> beserhebung, als Beſtrafung, verdienet, uͤber dieſes<lb/> die Anziehung alter Rechtsgelehrten und ihrer Zeug-<lb/> niſſe allerdings nach dem neueſten Geſchmacke zu<lb/> ſeyn ſcheinet, da die eingebildetſten meiner Lands-<lb/> leute zum oͤftern den Homer, Virgil, Boileau,<lb/> Milton, und andere Auslaͤnder dasjenige griechiſch,<lb/> lateiniſch, franzoͤſiſch, und engliſch ſagen laſſen, wor-<lb/> auf vielmals ein auch nur halbgelehrter Deutſcher<lb/> von ſelbſt gefallen ſeyn wuͤrde;</p><lb/> <p>Als zweifle nicht, <hi rendition="#fr">Ew. Hochedlen</hi> werden ſich<lb/> meinen Vorſchlag gefallen, und mir dasjenige Recht<lb/> wiederfahren laſſen, welches Sie einem Patrioten,<lb/> und Befoͤrderer der deutſchen Sprache ſchuldig ſind.<lb/> Jch bin</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Ew. Hochedlen</hi><lb/><hi rendition="#aq">Datum vt in litteris.</hi><lb/> ergebenſter<lb/><hi rendition="#aq">C. <hi rendition="#g">IAVOLENVS.</hi></hi></hi> </salute> </closer> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [44/0118]
Klage wider die weitlaͤuftige ꝛc.
Demnach aber und dieweil einiger Undeutlichkeit
ich mit Grunde nicht beſchuldiget werden mag, da
ich dasjenige, ſo ich geſchrieben, ganz wohl verſtehe,
einfolglich vor unzaͤhlig neuern Schriftſtellern einen
großen Vorzug verdiene, anbey wider die arithme-
tiſche Verhaͤltniß laͤuft, daß dasjenige, ſo in einem
einzigen Satze geſaget wird, eben ſo weitlaͤuftig ſeyn
ſollte, als das, wozu ich die muͤhſame Umſchreibung
vieler Perioden noͤthig habe, hiernaͤchſt die Beybe-
haltung geſchickter Kunſtwoͤrter vielmehr eine Lo-
beserhebung, als Beſtrafung, verdienet, uͤber dieſes
die Anziehung alter Rechtsgelehrten und ihrer Zeug-
niſſe allerdings nach dem neueſten Geſchmacke zu
ſeyn ſcheinet, da die eingebildetſten meiner Lands-
leute zum oͤftern den Homer, Virgil, Boileau,
Milton, und andere Auslaͤnder dasjenige griechiſch,
lateiniſch, franzoͤſiſch, und engliſch ſagen laſſen, wor-
auf vielmals ein auch nur halbgelehrter Deutſcher
von ſelbſt gefallen ſeyn wuͤrde;
Als zweifle nicht, Ew. Hochedlen werden ſich
meinen Vorſchlag gefallen, und mir dasjenige Recht
wiederfahren laſſen, welches Sie einem Patrioten,
und Befoͤrderer der deutſchen Sprache ſchuldig ſind.
Jch bin
Ew. Hochedlen
Datum vt in litteris.
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C. IAVOLENVS.
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