Du hast mir vielmals deutliche Pro- ben von deiner aufrichtigen Freundschaft gegeben, und hast mich dadurch dir sehr verbunden gemacht. Jch gestehe es anitzt öffentlich. Jch bekenne aber auch zugleich vor der ganzen Welt, daß meine Verbindlichkeit gegen Dich niemals so groß gewesen ist, als itzt, da Du diesen Ort verläs- sest. Dein Abschied würde mir zwar schmerzlich fal- len: Allein, das Vergnügen, Dich mit einem ge- druckten Bogen zu begleiten; die Zufriedenheit, mei- nen Namen auf dem Titelblatte zu sehen; das Ver- langen, der gelehrten Welt, wo nicht zu dienen, doch bekannt zu werden; kurz, ein mir und meinen Landsleuten so natürlicher, als rühmlicher, Eifer zu schreiben; dieses sind die Ursachen, warum ich dei- nen Abschied so gelassen ansehen kann.
Nur
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Mein Freund!
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Du haſt mir vielmals deutliche Pro- ben von deiner aufrichtigen Freundſchaft gegeben, und haſt mich dadurch dir ſehr verbunden gemacht. Jch geſtehe es anitzt oͤffentlich. Jch bekenne aber auch zugleich vor der ganzen Welt, daß meine Verbindlichkeit gegen Dich niemals ſo groß geweſen iſt, als itzt, da Du dieſen Ort verlaͤſ- ſeſt. Dein Abſchied wuͤrde mir zwar ſchmerzlich fal- len: Allein, das Vergnuͤgen, Dich mit einem ge- druckten Bogen zu begleiten; die Zufriedenheit, mei- nen Namen auf dem Titelblatte zu ſehen; das Ver- langen, der gelehrten Welt, wo nicht zu dienen, doch bekannt zu werden; kurz, ein mir und meinen Landsleuten ſo natuͤrlicher, als ruͤhmlicher, Eifer zu ſchreiben; dieſes ſind die Urſachen, warum ich dei- nen Abſchied ſo gelaſſen anſehen kann.
Nur
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Mein Freund!
[Abbildung]
Du haſt mir vielmals deutliche Pro-
ben von deiner aufrichtigen
Freundſchaft gegeben, und haſt
mich dadurch dir ſehr verbunden
gemacht. Jch geſtehe es anitzt oͤffentlich. Jch
bekenne aber auch zugleich vor der ganzen Welt,
daß meine Verbindlichkeit gegen Dich niemals ſo
groß geweſen iſt, als itzt, da Du dieſen Ort verlaͤſ-
ſeſt. Dein Abſchied wuͤrde mir zwar ſchmerzlich fal-
len: Allein, das Vergnuͤgen, Dich mit einem ge-
druckten Bogen zu begleiten; die Zufriedenheit, mei-
nen Namen auf dem Titelblatte zu ſehen; das Ver-
langen, der gelehrten Welt, wo nicht zu dienen,
doch bekannt zu werden; kurz, ein mir und meinen
Landsleuten ſo natuͤrlicher, als ruͤhmlicher, Eifer zu
ſchreiben; dieſes ſind die Urſachen, warum ich dei-
nen Abſchied ſo gelaſſen anſehen kann.
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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 1. Leipzig, 1751, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung01_1751/79>, abgerufen am 24.11.2024.
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