[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 2. Leipzig, 1751.eines deutschen Wörterbuchs. Gott straf mich! oder: Der Teufel zer- Jch will nicht zu Gott kommen! Jch bin Seinen Eid brechen, will nicht viel sagen, Diese Zweyter Theil. M
eines deutſchen Woͤrterbuchs. Gott ſtraf mich! oder: Der Teufel zer- Jch will nicht zu Gott kommen! Jch bin Seinen Eid brechen, will nicht viel ſagen, Dieſe Zweyter Theil. M
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eines deutſchen Woͤrterbuchs.
Gott ſtraf mich! oder: Der Teufel zer-
reiße mich! iſt bey Matroſen, und Musketieren
eine Art eines galanten Scherzes, und in Pommern
lernte ich einen jungen Officier kennen, der ſchwur
auch ſo; doch ſchwur er niemals geringer, als we-
nigſtens bey tauſend Teufeln, weil er von altem
Adel war.
Jch will nicht zu Gott kommen! Jch bin
des Teufels mit Leib und Seele! iſt das gewoͤhn-
liche Spruͤchwort eines gewiſſen Narrens, welcher
gar zu gern ausſehen moͤchte, wie ein Freygeiſt. Er
wuͤrde es in der That ſehr uͤbel nehmen, wenn man
ihn mit andern kleinen Geiſtern vermengen, und von
ihm ſagen wollte, daß er einen Himmel oder eine
Hoͤlle glaubte; und dennoch ſchwoͤrt er alle Augen-
blicke mit der witzigſten Miene von der Welt bey
Gott und allen Teufeln. Mir koͤmmt dieſes eben
ſo kraͤftig vor, als wenn unſer Muͤnzjude Jeſus
Maria! rufen wollte.
Seinen Eid brechen, will nicht viel ſagen,
und wird dieſe Redensart nicht ſehr gebraucht. Auf
der Kanzel hoͤrt man ſie noch manchmal; aber eben
daher koͤmmt es, daß ſie ſo geſchwind vergeſſen
wird, als die Predigt ſelbſt. Jn der That bedeu-
tet es auch mehr nicht, als die Ehe brechen. Und
um deswillen iſt ein Ehebrecher, und ein Meyneidi-
ger an verſchiednen Orten, beſonders in großen
Staͤdten, ſo viel als ein Mann, der zu leben weis.
Dieſe
Zweyter Theil. M
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