[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 2. Leipzig, 1751.Versuch Ueber diesen Sieg ward er und seine ganze Familie Johann Ulrich Matz, ist mein sehr naher der
Verſuch Ueber dieſen Sieg ward er und ſeine ganze Familie Johann Ulrich Matz, iſt mein ſehr naher der
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Verſuch
Ueber dieſen Sieg ward er und ſeine ganze Familie
ſo muthig, daß ſo gar ſeine Koͤchinn allen Leuten
erzaͤhlt, was ihr Herr Knut fuͤr ein gelehrter Mann
iſt! Aber mir iſt doch nicht wohl dabey zu Muthe.
Jch fuͤrchte immer, er werde einer von den erſten
ſeyn, welchen man die Gelehrſamkeit abſpricht, und
ich kann es meinen Leſern beynahe nicht zumuthen,
daß ſie ihn kuͤnftig ernaͤhren ſollen; denn er iſt uͤber
ſeine Antiquitaͤten ganz verwirrt geworden, und ſieht
ſo zerſtreut im Geſichte aus, daß es recht gefaͤhrlich
iſt, in der Naͤhe mit ihm zu reden.
Johann Ulrich Matz, iſt mein ſehr naher
Vetter, aber er ſchaͤmt ſich meiner, und einer ganzen
Freundſchaft, denn er behauptet, Trotz allen Genea-
logiſten, daß ſein Vater ein Hurkind von dem Cardi-
nal Mazarin geweſen ſey. Wer ſo liebreich ſeyn,
und ihn uͤberfuͤhren will, daß er ehrlicher Geburt,
und ſein Großvater ein guter ehrbarer Schneider
geweſen, der wird ſein Todfeind. Der Kuͤſter kam
ſehr ſchlimm an, als er ihn dieſes aus dem Kirchen-
buche beweiſen wollte. Das hat ein Schelm ge-
ſchrieben! rufte er, und hohlte den Mabillon her,
damit er ſehen ſollte, daß ſein Kirchenbuch nicht die
geringſte Beſchaffenheit haͤtte, welche zu einem oͤf-
fentlichen Documente oder Diploma erfodert wuͤr-
de. Gegenwaͤrtig iſt er mit den politiſchen Affai-
ren außerordentlich beſchaͤfftiget. Er iſt ſehr fran-
zoͤſiſch geſinnt; aber in Jtalien wird ihm doch das
Haus Bourbon beynahe zu maͤchtig, denn jenſeits
der
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