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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 3. Leipzig, 1752.

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Satyrische Briefe.
"sind: so wage ichs, ein Bekenntniß abzulegen,
"welches für mich das wichtigste ist, daß ich je-
"mals thun kann. Jch bin ein solcher Verehrer
"Jhrer Schönheit und Tugenden, daß ich nichts
"weiter als Jhre Erlaubniß erwarte, Sie von der
"Hand Jhres Herrn Vaters zu meiner beständi-
"gen Freundinn mir zu erbitten. Soll meine Lie-
"be glücklich seyn? Jch erwarte Jhren Ausspruch.
"Sehn Sie nicht so wohl auf mein Vermögen
"und meine Einnahme, die zureichend sind, Jh-
"nen und mir alle Bequemlichkeit zu verschaffen.
"Sehn Sie auf meine redliche und heftige Nei-
"gung, und machen Sie denjenigen nicht unglück-
"lich, welcher nichts so sehr wünscht, als die Er-
"laubniß zu haben, Jhnen zeitlebens zu sagen,
"daß er mit der zärtlichsten Hochachtung sey,

Mademoiselle,
am 3ten Februar
1738.
der Jhrige
D. Z. - - -

Was meynen Sie, mein Herr? Das war
doch ein andrer Brief, als der von dem trocknen
Hofrathe. Glauben Sie, daß mir ein Liebha-
ber gleichgültig seyn konnte, dessen Person ganz

erträg-

Satyriſche Briefe.
„ſind: ſo wage ichs, ein Bekenntniß abzulegen,
„welches fuͤr mich das wichtigſte iſt, daß ich je-
„mals thun kann. Jch bin ein ſolcher Verehrer
„Jhrer Schoͤnheit und Tugenden, daß ich nichts
„weiter als Jhre Erlaubniß erwarte, Sie von der
„Hand Jhres Herrn Vaters zu meiner beſtaͤndi-
„gen Freundinn mir zu erbitten. Soll meine Lie-
„be gluͤcklich ſeyn? Jch erwarte Jhren Ausſpruch.
„Sehn Sie nicht ſo wohl auf mein Vermoͤgen
„und meine Einnahme, die zureichend ſind, Jh-
„nen und mir alle Bequemlichkeit zu verſchaffen.
„Sehn Sie auf meine redliche und heftige Nei-
„gung, und machen Sie denjenigen nicht ungluͤck-
„lich, welcher nichts ſo ſehr wuͤnſcht, als die Er-
„laubniß zu haben, Jhnen zeitlebens zu ſagen,
„daß er mit der zaͤrtlichſten Hochachtung ſey,

Mademoiſelle,
am 3ten Februar
1738.
der Jhrige
D. Z. ‒ ‒ ‒

Was meynen Sie, mein Herr? Das war
doch ein andrer Brief, als der von dem trocknen
Hofrathe. Glauben Sie, daß mir ein Liebha-
ber gleichguͤltig ſeyn konnte, deſſen Perſon ganz

ertraͤg-
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[190/0218] Satyriſche Briefe. „ſind: ſo wage ichs, ein Bekenntniß abzulegen, „welches fuͤr mich das wichtigſte iſt, daß ich je- „mals thun kann. Jch bin ein ſolcher Verehrer „Jhrer Schoͤnheit und Tugenden, daß ich nichts „weiter als Jhre Erlaubniß erwarte, Sie von der „Hand Jhres Herrn Vaters zu meiner beſtaͤndi- „gen Freundinn mir zu erbitten. Soll meine Lie- „be gluͤcklich ſeyn? Jch erwarte Jhren Ausſpruch. „Sehn Sie nicht ſo wohl auf mein Vermoͤgen „und meine Einnahme, die zureichend ſind, Jh- „nen und mir alle Bequemlichkeit zu verſchaffen. „Sehn Sie auf meine redliche und heftige Nei- „gung, und machen Sie denjenigen nicht ungluͤck- „lich, welcher nichts ſo ſehr wuͤnſcht, als die Er- „laubniß zu haben, Jhnen zeitlebens zu ſagen, „daß er mit der zaͤrtlichſten Hochachtung ſey, Mademoiſelle, am 3ten Februar 1738. der Jhrige D. Z. ‒ ‒ ‒ Was meynen Sie, mein Herr? Das war doch ein andrer Brief, als der von dem trocknen Hofrathe. Glauben Sie, daß mir ein Liebha- ber gleichguͤltig ſeyn konnte, deſſen Perſon ganz ertraͤg-

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Zitationshilfe: [Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 3. Leipzig, 1752, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung03_1752/218>, abgerufen am 23.11.2024.