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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 3. Leipzig, 1752.

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Satyrische Briefe.
den entbunden, und uns beiderseits mit einem
wohlgestalten jungen Söhnlein verehret.

Wenn denn solches unser Kindlein gleich an-
dern Menschen in Sünden empfangen und geboh-
ren, und dahero uns Aeltern obliegen will, solches
zur heiligen Taufe befördern zu lassen, dazu aber
christliche Mittelspersonen, und Taufzeugen erfo-
dert werden, und zu unserm hochzuehrenden Herrn
Gevatter das Vertrauen haben, daß Dieselben ne-
benst andern dieses christliche Werk auf sich nehmen
werden;

Als ergehet an Dieselben mein und meiner
Eheliebsten dienst- und ehrenfreundliches Bitten,
Sie wollen von Jhren vornehmen Geschäfften sich
so viel abmüssigen, sonder Beschwerde morgen des
Tages, gönnets Gott, gegen drey Uhr in der Kir-
che allhier zu erscheinen, obgedachtes unser Kind-
lein in der Taufe vortragen zu helfen, darauf mit
Jhrer Frau Eheliebste in meiner Behausung einzu-
sprechen, und mit den Tractementen, so der liebe
Gott an Speise und Trank bescheeren wird, vor-
lieb und willen zu nehmen.

Solches, wie es Denenselben zu Ehren, mir
und meiner Eheliebsten aber zu sonderbarem Gefal-
len, und unserm Kindlein zur zeitlichen und ewigen
Wohlfarth gereicht; also sind wir es andere Wege

zu

Satyriſche Briefe.
den entbunden, und uns beiderſeits mit einem
wohlgeſtalten jungen Soͤhnlein verehret.

Wenn denn ſolches unſer Kindlein gleich an-
dern Menſchen in Suͤnden empfangen und geboh-
ren, und dahero uns Aeltern obliegen will, ſolches
zur heiligen Taufe befoͤrdern zu laſſen, dazu aber
chriſtliche Mittelsperſonen, und Taufzeugen erfo-
dert werden, und zu unſerm hochzuehrenden Herrn
Gevatter das Vertrauen haben, daß Dieſelben ne-
benſt andern dieſes chriſtliche Werk auf ſich nehmen
werden;

Als ergehet an Dieſelben mein und meiner
Eheliebſten dienſt- und ehrenfreundliches Bitten,
Sie wollen von Jhren vornehmen Geſchaͤfften ſich
ſo viel abmuͤſſigen, ſonder Beſchwerde morgen des
Tages, goͤnnets Gott, gegen drey Uhr in der Kir-
che allhier zu erſcheinen, obgedachtes unſer Kind-
lein in der Taufe vortragen zu helfen, darauf mit
Jhrer Frau Eheliebſte in meiner Behauſung einzu-
ſprechen, und mit den Tractementen, ſo der liebe
Gott an Speiſe und Trank beſcheeren wird, vor-
lieb und willen zu nehmen.

Solches, wie es Denenſelben zu Ehren, mir
und meiner Eheliebſten aber zu ſonderbarem Gefal-
len, und unſerm Kindlein zur zeitlichen und ewigen
Wohlfarth gereicht; alſo ſind wir es andere Wege

zu
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[48/0076] Satyriſche Briefe. den entbunden, und uns beiderſeits mit einem wohlgeſtalten jungen Soͤhnlein verehret. Wenn denn ſolches unſer Kindlein gleich an- dern Menſchen in Suͤnden empfangen und geboh- ren, und dahero uns Aeltern obliegen will, ſolches zur heiligen Taufe befoͤrdern zu laſſen, dazu aber chriſtliche Mittelsperſonen, und Taufzeugen erfo- dert werden, und zu unſerm hochzuehrenden Herrn Gevatter das Vertrauen haben, daß Dieſelben ne- benſt andern dieſes chriſtliche Werk auf ſich nehmen werden; Als ergehet an Dieſelben mein und meiner Eheliebſten dienſt- und ehrenfreundliches Bitten, Sie wollen von Jhren vornehmen Geſchaͤfften ſich ſo viel abmuͤſſigen, ſonder Beſchwerde morgen des Tages, goͤnnets Gott, gegen drey Uhr in der Kir- che allhier zu erſcheinen, obgedachtes unſer Kind- lein in der Taufe vortragen zu helfen, darauf mit Jhrer Frau Eheliebſte in meiner Behauſung einzu- ſprechen, und mit den Tractementen, ſo der liebe Gott an Speiſe und Trank beſcheeren wird, vor- lieb und willen zu nehmen. Solches, wie es Denenſelben zu Ehren, mir und meiner Eheliebſten aber zu ſonderbarem Gefal- len, und unſerm Kindlein zur zeitlichen und ewigen Wohlfarth gereicht; alſo ſind wir es andere Wege zu

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Zitationshilfe: [Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 3. Leipzig, 1752, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung03_1752/76>, abgerufen am 23.11.2024.