Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
Pallast Doria.

Das dritte eine Flucht nach Aegypten.
Tauben fliegen voran, und zeigen der Unschuld den
Weg. Die heil. Familie ist über einen Fluß gesetzt
worden. Das alte Schloß auf dem Berge thut
Würkung.

Die drei übrigen stellen die Anbetung der
Könige, der Hirten, und eine Grablegung
vor.
Sie sind von geringerem Werthe.

+ Eine Landschaft von Claude le LorrainVortreffliche
Landschaft
von Claud
le Lorrain.

mit der Aussicht auf einen Fluß, der sich krümmend
schlängelt. Die schönste Landschaft, die ich von die-
sem Meister kenne. Die Ferne ist unvergleichlich.
Alles ist Wahrheit und Natur. Die Luft wahre
Luft, der Himmel durchsichtig, das Auge verliert
sich in die Ferne.

+ Magdalena von Tizian. Vortreffliche
Carnation. Der Arm ist wahres Fleisch. Der
Kopf leider hier und da retouchirt. Alle Kenner
halten einstimmig dies Bild für Original. Aber
man sieht allerwärts Copien und Wiederholungen
desselben.

Heimsuchung Mariä von Garofalo. Es
hat schöne Partien. Man muß vorzüglich die Lo-
calfarben dieses Meisters bewundern, die sich bis
auf diesen Tag frisch und unverändert erhalten
haben.

Zwei Köpfe, Carricaturen aus der älteren
niederländischen Schule.

Ein kleines Portrait einer Frauen im
Schleier,
von Holbein.

Ein
J 2
Pallaſt Doria.

Das dritte eine Flucht nach Aegypten.
Tauben fliegen voran, und zeigen der Unſchuld den
Weg. Die heil. Familie iſt uͤber einen Fluß geſetzt
worden. Das alte Schloß auf dem Berge thut
Wuͤrkung.

Die drei uͤbrigen ſtellen die Anbetung der
Koͤnige, der Hirten, und eine Grablegung
vor.
Sie ſind von geringerem Werthe.

† Eine Landſchaft von Claude le LorrainVortreffliche
Landſchaft
von Claud
le Lorrain.

mit der Ausſicht auf einen Fluß, der ſich kruͤmmend
ſchlaͤngelt. Die ſchoͤnſte Landſchaft, die ich von die-
ſem Meiſter kenne. Die Ferne iſt unvergleichlich.
Alles iſt Wahrheit und Natur. Die Luft wahre
Luft, der Himmel durchſichtig, das Auge verliert
ſich in die Ferne.

† Magdalena von Tizian. Vortreffliche
Carnation. Der Arm iſt wahres Fleiſch. Der
Kopf leider hier und da retouchirt. Alle Kenner
halten einſtimmig dies Bild fuͤr Original. Aber
man ſieht allerwaͤrts Copien und Wiederholungen
deſſelben.

Heimſuchung Mariaͤ von Garofalo. Es
hat ſchoͤne Partien. Man muß vorzuͤglich die Lo-
calfarben dieſes Meiſters bewundern, die ſich bis
auf dieſen Tag friſch und unveraͤndert erhalten
haben.

Zwei Koͤpfe, Carricaturen aus der aͤlteren
niederlaͤndiſchen Schule.

Ein kleines Portrait einer Frauen im
Schleier,
von Holbein.

Ein
J 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0145" n="131"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Palla&#x017F;t Doria.</hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Das dritte eine Flucht nach Aegypten.</hi><lb/>
Tauben fliegen voran, und zeigen der Un&#x017F;chuld den<lb/>
Weg. Die heil. Familie i&#x017F;t u&#x0364;ber einen Fluß ge&#x017F;etzt<lb/>
worden. Das alte Schloß auf dem Berge thut<lb/>
Wu&#x0364;rkung.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Die drei u&#x0364;brigen &#x017F;tellen die Anbetung der<lb/>
Ko&#x0364;nige, der Hirten, und eine Grablegung<lb/>
vor.</hi> Sie &#x017F;ind von geringerem Werthe.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">&#x2020; Eine Land&#x017F;chaft</hi> von <hi rendition="#fr">Claude le Lorrain</hi><note place="right">Vortreffliche<lb/>
Land&#x017F;chaft<lb/>
von Claud<lb/>
le Lorrain.</note><lb/>
mit der Aus&#x017F;icht auf einen Fluß, der &#x017F;ich kru&#x0364;mmend<lb/>
&#x017F;chla&#x0364;ngelt. Die &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;te Land&#x017F;chaft, die ich von die-<lb/>
&#x017F;em Mei&#x017F;ter kenne. Die Ferne i&#x017F;t unvergleichlich.<lb/>
Alles i&#x017F;t Wahrheit und Natur. Die Luft wahre<lb/>
Luft, der Himmel durch&#x017F;ichtig, das Auge verliert<lb/>
&#x017F;ich in die Ferne.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">&#x2020; Magdalena</hi> von <hi rendition="#fr">Tizian.</hi> Vortreffliche<lb/>
Carnation. Der Arm i&#x017F;t wahres Flei&#x017F;ch. Der<lb/>
Kopf leider hier und da retouchirt. Alle Kenner<lb/>
halten ein&#x017F;timmig dies Bild fu&#x0364;r Original. Aber<lb/>
man &#x017F;ieht allerwa&#x0364;rts Copien und Wiederholungen<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Heim&#x017F;uchung Maria&#x0364;</hi> von <hi rendition="#fr">Garofalo.</hi> Es<lb/>
hat &#x017F;cho&#x0364;ne Partien. Man muß vorzu&#x0364;glich die Lo-<lb/>
calfarben die&#x017F;es Mei&#x017F;ters bewundern, die &#x017F;ich bis<lb/>
auf die&#x017F;en Tag fri&#x017F;ch und unvera&#x0364;ndert erhalten<lb/>
haben.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Zwei Ko&#x0364;pfe,</hi> Carricaturen aus der a&#x0364;lteren<lb/>
niederla&#x0364;ndi&#x017F;chen Schule.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Ein kleines Portrait einer Frauen im<lb/>
Schleier,</hi> von <hi rendition="#fr">Holbein.</hi></p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">J 2</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">Ein</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0145] Pallaſt Doria. Das dritte eine Flucht nach Aegypten. Tauben fliegen voran, und zeigen der Unſchuld den Weg. Die heil. Familie iſt uͤber einen Fluß geſetzt worden. Das alte Schloß auf dem Berge thut Wuͤrkung. Die drei uͤbrigen ſtellen die Anbetung der Koͤnige, der Hirten, und eine Grablegung vor. Sie ſind von geringerem Werthe. † Eine Landſchaft von Claude le Lorrain mit der Ausſicht auf einen Fluß, der ſich kruͤmmend ſchlaͤngelt. Die ſchoͤnſte Landſchaft, die ich von die- ſem Meiſter kenne. Die Ferne iſt unvergleichlich. Alles iſt Wahrheit und Natur. Die Luft wahre Luft, der Himmel durchſichtig, das Auge verliert ſich in die Ferne. Vortreffliche Landſchaft von Claud le Lorrain. † Magdalena von Tizian. Vortreffliche Carnation. Der Arm iſt wahres Fleiſch. Der Kopf leider hier und da retouchirt. Alle Kenner halten einſtimmig dies Bild fuͤr Original. Aber man ſieht allerwaͤrts Copien und Wiederholungen deſſelben. Heimſuchung Mariaͤ von Garofalo. Es hat ſchoͤne Partien. Man muß vorzuͤglich die Lo- calfarben dieſes Meiſters bewundern, die ſich bis auf dieſen Tag friſch und unveraͤndert erhalten haben. Zwei Koͤpfe, Carricaturen aus der aͤlteren niederlaͤndiſchen Schule. Ein kleines Portrait einer Frauen im Schleier, von Holbein. Ein J 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/145
Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/145>, abgerufen am 27.11.2024.