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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787.

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Villa Medicis.
beste Statue unter denen seyn, die noch in dieser
Villa befindlich sind. Der Kopf ist schön. Die
Haare fliegen zerstreuet um ihren Nacken, und so-
wohl in Mine als Stellung herrscht Schwermuth.
Die Stellung ist simpel und edel.

Das Gewand ist gut gedacht, aber vielleicht
nicht eben so gut ausgeführt. Der untere Theil des
Arms, auf den sie sich stützt, ist restaurirt. Ueber
die Bedeutung getraue ich mich nicht zu entschei-
den. 2)

+ Zwei Löwen, deren einer antik, der
andere modern ist
, und zwar von der Hand des
Flaminius Vacca
. Der moderne hat den
Vorzug einer getreueren Nachahmung der Natur.
Aber der antike hat mehr Charakter von Kraft und
Stärke. 3)


In dem Innern des Pallastes.

Eine schöne Vase von Alabaster.

Eine andere von Marmor.

Junger
2) Könnte es Elektra seyn? Nicht des Agamemnons,
sondern eine der Töchter des Atlas und der Ple-
jone; eine der Plejaden, die traurend über das
Schicksal von Troja stets mit hängenden Haaren
und einsam gebildet wurde? Richardson nennt
unsere Figur eine Matrona Sabina.
3) Richardson behauptet, der antike sey von einem
Basrelief genommen, und von Giov. Scerano
gerundet. Ich zweifle sehr an der Wahrheit dieser
Nachricht.

Villa Medicis.
beſte Statue unter denen ſeyn, die noch in dieſer
Villa befindlich ſind. Der Kopf iſt ſchoͤn. Die
Haare fliegen zerſtreuet um ihren Nacken, und ſo-
wohl in Mine als Stellung herrſcht Schwermuth.
Die Stellung iſt ſimpel und edel.

Das Gewand iſt gut gedacht, aber vielleicht
nicht eben ſo gut ausgefuͤhrt. Der untere Theil des
Arms, auf den ſie ſich ſtuͤtzt, iſt reſtaurirt. Ueber
die Bedeutung getraue ich mich nicht zu entſchei-
den. 2)

Zwei Loͤwen, deren einer antik, der
andere modern iſt
, und zwar von der Hand des
Flaminius Vacca
. Der moderne hat den
Vorzug einer getreueren Nachahmung der Natur.
Aber der antike hat mehr Charakter von Kraft und
Staͤrke. 3)


In dem Innern des Pallaſtes.

Eine ſchoͤne Vaſe von Alabaſter.

Eine andere von Marmor.

Junger
2) Koͤnnte es Elektra ſeyn? Nicht des Agamemnons,
ſondern eine der Toͤchter des Atlas und der Ple-
jone; eine der Plejaden, die traurend uͤber das
Schickſal von Troja ſtets mit haͤngenden Haaren
und einſam gebildet wurde? Richardſon nennt
unſere Figur eine Matrona Sabina.
3) Richardſon behauptet, der antike ſey von einem
Basrelief genommen, und von Giov. Scerano
gerundet. Ich zweifle ſehr an der Wahrheit dieſer
Nachricht.
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[148/0162] Villa Medicis. beſte Statue unter denen ſeyn, die noch in dieſer Villa befindlich ſind. Der Kopf iſt ſchoͤn. Die Haare fliegen zerſtreuet um ihren Nacken, und ſo- wohl in Mine als Stellung herrſcht Schwermuth. Die Stellung iſt ſimpel und edel. Das Gewand iſt gut gedacht, aber vielleicht nicht eben ſo gut ausgefuͤhrt. Der untere Theil des Arms, auf den ſie ſich ſtuͤtzt, iſt reſtaurirt. Ueber die Bedeutung getraue ich mich nicht zu entſchei- den. 2) † Zwei Loͤwen, deren einer antik, der andere modern iſt, und zwar von der Hand des Flaminius Vacca. Der moderne hat den Vorzug einer getreueren Nachahmung der Natur. Aber der antike hat mehr Charakter von Kraft und Staͤrke. 3) In dem Innern des Pallaſtes. Eine ſchoͤne Vaſe von Alabaſter. Eine andere von Marmor. Junger 2) Koͤnnte es Elektra ſeyn? Nicht des Agamemnons, ſondern eine der Toͤchter des Atlas und der Ple- jone; eine der Plejaden, die traurend uͤber das Schickſal von Troja ſtets mit haͤngenden Haaren und einſam gebildet wurde? Richardſon nennt unſere Figur eine Matrona Sabina. 3) Richardſon behauptet, der antike ſey von einem Basrelief genommen, und von Giov. Scerano gerundet. Ich zweifle ſehr an der Wahrheit dieſer Nachricht.

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Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/162>, abgerufen am 28.11.2024.