Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787.Pallast Barberini. In einem der Zimmer dieses Geschosses -- ich Zimmer, in dessen Mitte ein Spring- brunnen. Rund um diesen Springbrunnen stehen einige Die Priester der Cybele zeichnen sich aus, durchWiederer- Auch 15) Ich gestehe mit meiner gewöhnlichen Aufrichtig- keit, daß ich diesen Plafond übersehen habe. Ich bin auch von meinen Führern nie darauf aufmerk- sam gemacht worden, ob ich gleich diesen Pallast zu mehreren Malen besucht habe. Er soll meh- rere auf der Erdkugel triumphirende Tugenden vor- stellen, die den Inbegriff der göttlichen Weisheit des Pabstes ausgemacht haben. Richardson De- script. des tabl. etc. T. III. S. 264. spricht mit vielen Lobeserhebungen davon, und sagt: es sey eines der anziehendsten Werke, die er jemals gesehen habe; das Colorit zart und lieblich. Hingegen Volkmann Historisch kritische Nachrichten, Th. 2. S. 285. be- hauptet: die Zusammensetzung sey sehr mittelmäs- sig, das Colorit schwach, das Ganze thue keine Würkung, jedoch treffe man in einigen Köpfen ei- nen guten Ausdruck an. Zweiter Theil. T
Pallaſt Barberini. In einem der Zimmer dieſes Geſchoſſes — ich Zimmer, in deſſen Mitte ein Spring- brunnen. Rund um dieſen Springbrunnen ſtehen einige Die Prieſter der Cybele zeichnen ſich aus, durchWiederer- Auch 15) Ich geſtehe mit meiner gewoͤhnlichen Aufrichtig- keit, daß ich dieſen Plafond uͤberſehen habe. Ich bin auch von meinen Fuͤhrern nie darauf aufmerk- ſam gemacht worden, ob ich gleich dieſen Pallaſt zu mehreren Malen beſucht habe. Er ſoll meh- rere auf der Erdkugel triumphirende Tugenden vor- ſtellen, die den Inbegriff der goͤttlichen Weisheit des Pabſtes ausgemacht haben. Richardſon De- ſcript. des tabl. etc. T. III. S. 264. ſpricht mit vielen Lobeserhebungen davon, und ſagt: es ſey eines der anziehendſten Werke, die er jemals geſehen habe; das Colorit zart und lieblich. Hingegen Volkmann Hiſtoriſch kritiſche Nachrichten, Th. 2. S. 285. be- hauptet: die Zuſammenſetzung ſey ſehr mittelmaͤſ- ſig, das Colorit ſchwach, das Ganze thue keine Wuͤrkung, jedoch treffe man in einigen Koͤpfen ei- nen guten Ausdruck an. Zweiter Theil. T
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Pallaſt Barberini.
In einem der Zimmer dieſes Geſchoſſes — ich
will aber die Wahl haben, ob es nicht in einem der
vorhergehenden auf der andern Seite ſey — iſt auch
ein Plafond von Andreas Sacchi. 15)
Zimmer, in deſſen Mitte ein Spring-
brunnen.
Rund um dieſen Springbrunnen ſtehen einige
Statuen, unter denen ich einen kleinen Prieſter
der Cybele und ein Kind bemerke.
Die Prieſter der Cybele zeichnen ſich aus, durch
weibliche Formen, die ihre verſchnittene Natur an-
deuten, durch die phrygiſche Kleidung, und den un-
bedeckten Unterleib.
Wiederer-
kennungszei-
chen eines
Prieſters der
Cybele.
Auch
15) Ich geſtehe mit meiner gewoͤhnlichen Aufrichtig-
keit, daß ich dieſen Plafond uͤberſehen habe. Ich
bin auch von meinen Fuͤhrern nie darauf aufmerk-
ſam gemacht worden, ob ich gleich dieſen Pallaſt
zu mehreren Malen beſucht habe. Er ſoll meh-
rere auf der Erdkugel triumphirende Tugenden vor-
ſtellen, die den Inbegriff der goͤttlichen Weisheit
des Pabſtes ausgemacht haben. Richardſon De-
ſcript. des tabl. etc. T. III. S. 264. ſpricht mit
vielen Lobeserhebungen davon, und ſagt: es ſey eines
der anziehendſten Werke, die er jemals geſehen habe;
das Colorit zart und lieblich. Hingegen Volkmann
Hiſtoriſch kritiſche Nachrichten, Th. 2. S. 285. be-
hauptet: die Zuſammenſetzung ſey ſehr mittelmaͤſ-
ſig, das Colorit ſchwach, das Ganze thue keine
Wuͤrkung, jedoch treffe man in einigen Koͤpfen ei-
nen guten Ausdruck an.
Zweiter Theil. T
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