Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787.Villa Albani. ist, führte Winkelmann auf die Vermuthung, daßdieses Bruchstück ehemals einen Theil einer ganzen Gruppe ausgemacht, und den Antinous auf einem Wagen, ein Zeichen der Vergötterung, vorgestellt habe. 15) Ein neuerer Künstler hat den Versuch gemacht, Jetzt trägt unsere Figur einen Blumenkranz, Ein weiblicher Kopf, den man Agrippina Der große Saal.Gallerie oder großer Saal. Muster eines prächtigen u. geschmack- vollen Am- meuble- ments. Ein Muster eines prächtigen und zugleich, wel- Die Marmorarten, womit die Wände bekleidet Vier Säulen von Porphyr mit Basen und Thüren, 15) G. d. K. S. 842. B 3
Villa Albani. iſt, fuͤhrte Winkelmann auf die Vermuthung, daßdieſes Bruchſtuͤck ehemals einen Theil einer ganzen Gruppe ausgemacht, und den Antinous auf einem Wagen, ein Zeichen der Vergoͤtterung, vorgeſtellt habe. 15) Ein neuerer Kuͤnſtler hat den Verſuch gemacht, Jetzt traͤgt unſere Figur einen Blumenkranz, Ein weiblicher Kopf, den man Agrippina Der große Saal.Gallerie oder großer Saal. Muſter eines praͤchtigen u. geſchmack- vollen Am- meuble- ments. Ein Muſter eines praͤchtigen und zugleich, wel- Die Marmorarten, womit die Waͤnde bekleidet Vier Saͤulen von Porphyr mit Baſen und Thuͤren, 15) G. d. K. S. 842. B 3
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Villa Albani.
iſt, fuͤhrte Winkelmann auf die Vermuthung, daß
dieſes Bruchſtuͤck ehemals einen Theil einer ganzen
Gruppe ausgemacht, und den Antinous auf einem
Wagen, ein Zeichen der Vergoͤtterung, vorgeſtellt
habe. 15)
Ein neuerer Kuͤnſtler hat den Verſuch gemacht,
dieſe Idee wieder herzuſtellen, und iſt dabei auf eine
merkwuͤrdige Erfahrung gekommen. Denn als er
die Pferde, die den Wagen zogen, in ihrer natuͤr-
lichen Groͤße darſtellte, ſo wurde die Hauptfigur ſo
unanſehnlich, daß dieſer Uebelſtand die alten Kuͤnſt-
ler hinreichend rechtfertigt, welche die Pferde allemal
den menſchlichen Figuren aufopferten.
Jetzt traͤgt unſere Figur einen Blumenkranz,
und iſt in der Villa Hadrians gefunden. Sie giebt
einen zuverlaͤſſigen Beweis von dem Flor der Kunſt
unter dieſem Kaiſer ab.
Ein weiblicher Kopf, den man Agrippina
nennt.
Der große Saal.
Ein Muſter eines praͤchtigen und zugleich, wel-
ches ſo ſelten zuſammentrifft, eines geſchmackvollen
Ammeublements.
Die Marmorarten, womit die Waͤnde bekleidet
ſind, bieten ihrer Abwechſelung ungeachtet dem Auge
lauter ſanfte und angenehm einſtimmende Farben dar.
Vier Saͤulen von Porphyr mit Baſen und
Capitaͤlern von Bronze ſtuͤtzen die Architraven der
Thuͤren,
15) G. d. K. S. 842.
B 3
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