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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.

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über die einzelnen Kirchen.
worfen. Die Farbe ist von ausserordentlicher
Stärke für al Fresco; sie kömmt der Färbung in
den guten Oelgemählden des Annibale Carraccio bei.

Im Chor sieht man folgende Mahlereien vom
Domenichino:

Johannes der Täufer zeigt den Christ und
ist von zweien Aposteln umgeben.

Die Assumption des heil. Andreas.

Die Vocation des heil. Andreas.

Die Geißelung des heil. Andreas und seine
Hinführung zum Richtplatze.

Außerdem sieht man oben sechs Tugenden in
colossalischer Größe, von eben diesem Meister.

Calabrese hat die Kreuzigung des Apo-
stels, denselben wie er am Kreuze hängt, und
seine Grablegung
gemahlt.

Diese letzten Gemählde sind schwerfällig, ohne
Präcision und Wahrheit.

+ Die Kuppel von Lanfranco zeigt das Ta-Kuppel von
Lanfranco.

lent dieses Mahlers, ein so weitläuftiges Feld, wie
ein Plafond, mit sehr abwechselnden Stellungen zu
besäen.

Dies war würklich das vorzüglichste Talent die-Hauptvor-
zug und
Hauptfehler
dieses Mei-
sters.

ses Meisters, der 1581. gebohren wurde, und
1647. starb. Erlernte bei dem Carracci, und bil-
dete sich besonders nach dem Correggio, von dem er
aber doch hauptsächlich nur die Verkürzungen ent-
lehnte, in denen er ein großer Meister wurde. Er
war zu manierirt. Seine Farbe ist sehr unange-
nehm.

In der ersten Capelle rechter Hand sieht
man ein Basrelief
von Raggi. Es stellt den

Befehl

uͤber die einzelnen Kirchen.
worfen. Die Farbe iſt von auſſerordentlicher
Staͤrke fuͤr al Freſco; ſie koͤmmt der Faͤrbung in
den guten Oelgemaͤhlden des Annibale Carraccio bei.

Im Chor ſieht man folgende Mahlereien vom
Domenichino:

Johannes der Taͤufer zeigt den Chriſt und
iſt von zweien Apoſteln umgeben.

Die Aſſumption des heil. Andreas.

Die Vocation des heil. Andreas.

Die Geißelung des heil. Andreas und ſeine
Hinfuͤhrung zum Richtplatze.

Außerdem ſieht man oben ſechs Tugenden in
coloſſaliſcher Groͤße, von eben dieſem Meiſter.

Calabreſe hat die Kreuzigung des Apo-
ſtels, denſelben wie er am Kreuze haͤngt, und
ſeine Grablegung
gemahlt.

Dieſe letzten Gemaͤhlde ſind ſchwerfaͤllig, ohne
Praͤciſion und Wahrheit.

Die Kuppel von Lanfranco zeigt das Ta-Kuppel von
Lanfranco.

lent dieſes Mahlers, ein ſo weitlaͤuftiges Feld, wie
ein Plafond, mit ſehr abwechſelnden Stellungen zu
beſaͤen.

Dies war wuͤrklich das vorzuͤglichſte Talent die-Hauptvor-
zug und
Hauptfehler
dieſes Mei-
ſters.

ſes Meiſters, der 1581. gebohren wurde, und
1647. ſtarb. Erlernte bei dem Carracci, und bil-
dete ſich beſonders nach dem Correggio, von dem er
aber doch hauptſaͤchlich nur die Verkuͤrzungen ent-
lehnte, in denen er ein großer Meiſter wurde. Er
war zu manierirt. Seine Farbe iſt ſehr unange-
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man ein Basrelief
von Raggi. Es ſtellt den

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[253/0277] uͤber die einzelnen Kirchen. worfen. Die Farbe iſt von auſſerordentlicher Staͤrke fuͤr al Freſco; ſie koͤmmt der Faͤrbung in den guten Oelgemaͤhlden des Annibale Carraccio bei. Im Chor ſieht man folgende Mahlereien vom Domenichino: Johannes der Taͤufer zeigt den Chriſt und iſt von zweien Apoſteln umgeben. Die Aſſumption des heil. Andreas. Die Vocation des heil. Andreas. Die Geißelung des heil. Andreas und ſeine Hinfuͤhrung zum Richtplatze. Außerdem ſieht man oben ſechs Tugenden in coloſſaliſcher Groͤße, von eben dieſem Meiſter. Calabreſe hat die Kreuzigung des Apo- ſtels, denſelben wie er am Kreuze haͤngt, und ſeine Grablegung gemahlt. Dieſe letzten Gemaͤhlde ſind ſchwerfaͤllig, ohne Praͤciſion und Wahrheit. † Die Kuppel von Lanfranco zeigt das Ta- lent dieſes Mahlers, ein ſo weitlaͤuftiges Feld, wie ein Plafond, mit ſehr abwechſelnden Stellungen zu beſaͤen. Kuppel von Lanfranco. Dies war wuͤrklich das vorzuͤglichſte Talent die- ſes Meiſters, der 1581. gebohren wurde, und 1647. ſtarb. Erlernte bei dem Carracci, und bil- dete ſich beſonders nach dem Correggio, von dem er aber doch hauptſaͤchlich nur die Verkuͤrzungen ent- lehnte, in denen er ein großer Meiſter wurde. Er war zu manierirt. Seine Farbe iſt ſehr unange- nehm. Hauptvor- zug und Hauptfehler dieſes Mei- ſters. In der erſten Capelle rechter Hand ſieht man ein Basrelief von Raggi. Es ſtellt den Befehl

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Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/277>, abgerufen am 21.11.2024.