Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.Anmerkungen die Natur. Ihre Werke stehen auf der seligen Stufeder Mittelmäßigkeit, die durch keine ausgezeichnete Vorzüge und Fehler das Auge besonders anzieht oder beleidigt. In der Sacristei findet sich eine Verkündi- Grabmal des Pabstes Cle- mens des 12ten aus dem Hause Corsini. Die Capelle des Hauses Corsini, worin Das Altargemählde ist ein berühmtes Mosaik Man trifft in dieser Kirche auch das Monu- Ich bemerke zuletzt, daß die sogenannten Sellae daß
Anmerkungen die Natur. Ihre Werke ſtehen auf der ſeligen Stufeder Mittelmaͤßigkeit, die durch keine ausgezeichnete Vorzuͤge und Fehler das Auge beſonders anzieht oder beleidigt. In der Sacriſtei findet ſich eine Verkuͤndi- Grabmal des Pabſtes Cle- mens des 12ten aus dem Hauſe Corſini. Die Capelle des Hauſes Corſini, worin Das Altargemaͤhlde iſt ein beruͤhmtes Moſaik Man trifft in dieſer Kirche auch das Monu- Ich bemerke zuletzt, daß die ſogenannten Sellae daß
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0306" n="282"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anmerkungen</hi></fw><lb/> die Natur. Ihre Werke ſtehen auf der ſeligen Stufe<lb/> der Mittelmaͤßigkeit, die durch keine ausgezeichnete<lb/> Vorzuͤge und Fehler das Auge beſonders anzieht oder<lb/> beleidigt.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">In der Sacriſtei</hi> findet ſich <hi rendition="#fr">eine Verkuͤndi-<lb/> gung Mariaͤ</hi> von <hi rendition="#fr">Venuſti nach der Zeichnung<lb/> des Michael Angelo Buonarotti.</hi></p><lb/> <note place="left">Schoͤnes<lb/> Grabmal des<lb/> Pabſtes Cle-<lb/> mens des<lb/> 12ten aus<lb/> dem Hauſe<lb/> Corſini.</note> <p><hi rendition="#fr">Die Capelle des Hauſes Corſini, worin<lb/> † das Grabmal des Pabſtes Clemens des</hi><hi rendition="#aq">XII.</hi><lb/><hi rendition="#fr">aus dieſem Hauſe befindlich iſt,</hi> iſt die ſchoͤnſte<lb/> Partie in dieſer Kirche. Dies Grabmal iſt unſtreitig<lb/> eines der ſchoͤnſten Monumente, die in neuerer Zeit<lb/> errichtet ſind. Die Urne in der die Gebeine des<lb/> Pabſtes ruhen, und die ehemals das Behaͤltniß der<lb/> Gebeine des Agrippa geweſen ſeyn ſoll, weil ſie unter<lb/> der Halle des Pantheons ſtand, iſt von ſchoͤnſter<lb/> Form, und ſehr fleißig bis auf die geringſten Zier-<lb/> rathen ausgefuͤhrt. Die Statue des Pabſtes aus<lb/> Bronze nach Maini hat viel Gutes. Rund umher<lb/> ſtehen mehrere Statuen im Stil des Bernini. Die<lb/> beſte iſt die Maͤßigkeit von Filippo Valle.</p><lb/> <p>Das Altargemaͤhlde iſt ein beruͤhmtes Moſaik<lb/> von Chriſtofani nach dem ſchoͤnen Originale des<lb/> Guido Reni im Pallaſt Barberini. Es ſtellet den<lb/> heil. Corſini vor, und iſt ſo gut, als ein Moſaik<lb/> ſeyn kann.</p><lb/> <p>Man trifft in dieſer Kirche auch <hi rendition="#fr">das Monu-<lb/> ment des Cardinals Caſanata</hi> von <hi rendition="#fr">le Gros</hi> an.<lb/> Es iſt von guter Erfindung, aber von kleinlichem<lb/> Geſchmacke in der Ausfuͤhrung, und manierirt.</p><lb/> <p>Ich bemerke zuletzt, daß die ſogenannten <hi rendition="#aq">Sellae<lb/> Stercorariae</hi> hier nicht mehr befindlich ſind, und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">daß</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [282/0306]
Anmerkungen
die Natur. Ihre Werke ſtehen auf der ſeligen Stufe
der Mittelmaͤßigkeit, die durch keine ausgezeichnete
Vorzuͤge und Fehler das Auge beſonders anzieht oder
beleidigt.
In der Sacriſtei findet ſich eine Verkuͤndi-
gung Mariaͤ von Venuſti nach der Zeichnung
des Michael Angelo Buonarotti.
Die Capelle des Hauſes Corſini, worin
† das Grabmal des Pabſtes Clemens des XII.
aus dieſem Hauſe befindlich iſt, iſt die ſchoͤnſte
Partie in dieſer Kirche. Dies Grabmal iſt unſtreitig
eines der ſchoͤnſten Monumente, die in neuerer Zeit
errichtet ſind. Die Urne in der die Gebeine des
Pabſtes ruhen, und die ehemals das Behaͤltniß der
Gebeine des Agrippa geweſen ſeyn ſoll, weil ſie unter
der Halle des Pantheons ſtand, iſt von ſchoͤnſter
Form, und ſehr fleißig bis auf die geringſten Zier-
rathen ausgefuͤhrt. Die Statue des Pabſtes aus
Bronze nach Maini hat viel Gutes. Rund umher
ſtehen mehrere Statuen im Stil des Bernini. Die
beſte iſt die Maͤßigkeit von Filippo Valle.
Das Altargemaͤhlde iſt ein beruͤhmtes Moſaik
von Chriſtofani nach dem ſchoͤnen Originale des
Guido Reni im Pallaſt Barberini. Es ſtellet den
heil. Corſini vor, und iſt ſo gut, als ein Moſaik
ſeyn kann.
Man trifft in dieſer Kirche auch das Monu-
ment des Cardinals Caſanata von le Gros an.
Es iſt von guter Erfindung, aber von kleinlichem
Geſchmacke in der Ausfuͤhrung, und manierirt.
Ich bemerke zuletzt, daß die ſogenannten Sellae
Stercorariae hier nicht mehr befindlich ſind, und
daß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |