Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.über die einzelnen Kirchen. besorgt als in vielen andern dieses Meisters. Inzwi-schen fehlt der Schmelz der Farben. Man sieht hier noch ein Basrelief, welches Capelle der heiligen Silvia. Guido Reni Die Statue der heiligen Silvia von Cor- Capelle des heil. Andreas. Sie ist sehrCapelle des + Das Gemählde des Guido stellet den + Domenichino hat die Geisselung des Man sagt, daß, wie Annibale Carraccio die Mah- beitet;
uͤber die einzelnen Kirchen. beſorgt als in vielen andern dieſes Meiſters. Inzwi-ſchen fehlt der Schmelz der Farben. Man ſieht hier noch ein Basrelief, welches Capelle der heiligen Silvia. Guido Reni Die Statue der heiligen Silvia von Cor- Capelle des heil. Andreas. Sie iſt ſehrCapelle des † Das Gemaͤhlde des Guido ſtellet den † Domenichino hat die Geiſſelung des Man ſagt, daß, wie Annibale Carraccio die Mah- beitet;
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0311" n="287"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">uͤber die einzelnen Kirchen.</hi></fw><lb/> beſorgt als in vielen andern dieſes Meiſters. Inzwi-<lb/> ſchen fehlt der Schmelz der Farben.</p><lb/> <p>Man ſieht hier noch <hi rendition="#fr">ein Basrelief, welches<lb/> den Einzug unſers Heilandes in Jeruſalem</hi> vor-<lb/> ſtellet und einen gewiſſen Coſti, einen Florentiniſchen<lb/> Kuͤnſtler, zum Meiſter hat.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Capelle der heiligen Silvia. Guido Reni</hi><lb/> hat hier ein <hi rendition="#fr">Concert von Engeln</hi> gemahlt, wel-<lb/> ches in Anſehung der Zuſammenſetzung nicht gluͤcklich<lb/> gerathen iſt. Die Figuren ſtehen gerade und ohne<lb/> Verbindung. Das Gemaͤhlde iſt uͤbrigens ſo ſehr ver-<lb/> blichen, und hin und wieder retouchirt, daß man nicht<lb/> weiter daruͤber urtheilen kann.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Die Statue der heiligen Silvia</hi> von <hi rendition="#fr">Cor-<lb/> dieri</hi> iſt mittelmaͤßig.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Capelle des heil. Andreas.</hi> Sie iſt ſehr<note place="right">Capelle des<lb/> heiligen An-<lb/> dreas mit<lb/> Mahlereien<lb/> von Guido<lb/> Reni und<lb/> Domenichi-<lb/> no.</note><lb/> merkwuͤrdig, weil <hi rendition="#fr">Guido Reni</hi> und <hi rendition="#fr">Domeni-<lb/> chino</hi> hier in die Wette gemahlt haben.</p><lb/> <p>† <hi rendition="#fr">Das Gemaͤhlde des Guido</hi> ſtellet <hi rendition="#fr">den<lb/> heil. Andreas vor, der zum Tode gefuͤhrt wird.</hi><lb/> Der heil. Andreas wirft ſich, als er das Kreuz von<lb/> weitem erblickt, auf die Knie nieder, es anzubeten;<lb/> aber die Henker noͤthigen ihn wieder aufzuſtehen.<lb/> Die Anordnung iſt gut, das Colorit faͤllt zu ſehr<lb/> ins Rothe. Die Figur des Heiligen iſt vor-<lb/> trefflich.</p><lb/> <p>† <hi rendition="#fr">Domenichino</hi> hat <hi rendition="#fr">die Geiſſelung des<lb/> naͤmlichen Heiligen</hi> vorgeſtellt.</p><lb/> <p>Man ſagt, daß, wie Annibale Carraccio die Mah-<lb/> lereien dieſer ſeiner beiden Schuͤler verglichen, er den<lb/> Ausſpruch gefaͤllet habe, Domenichino habe als ein<lb/> Lehrling, Guido als ein ausgelernter Kuͤnſtler gear-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">beitet;</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [287/0311]
uͤber die einzelnen Kirchen.
beſorgt als in vielen andern dieſes Meiſters. Inzwi-
ſchen fehlt der Schmelz der Farben.
Man ſieht hier noch ein Basrelief, welches
den Einzug unſers Heilandes in Jeruſalem vor-
ſtellet und einen gewiſſen Coſti, einen Florentiniſchen
Kuͤnſtler, zum Meiſter hat.
Capelle der heiligen Silvia. Guido Reni
hat hier ein Concert von Engeln gemahlt, wel-
ches in Anſehung der Zuſammenſetzung nicht gluͤcklich
gerathen iſt. Die Figuren ſtehen gerade und ohne
Verbindung. Das Gemaͤhlde iſt uͤbrigens ſo ſehr ver-
blichen, und hin und wieder retouchirt, daß man nicht
weiter daruͤber urtheilen kann.
Die Statue der heiligen Silvia von Cor-
dieri iſt mittelmaͤßig.
Capelle des heil. Andreas. Sie iſt ſehr
merkwuͤrdig, weil Guido Reni und Domeni-
chino hier in die Wette gemahlt haben.
Capelle des
heiligen An-
dreas mit
Mahlereien
von Guido
Reni und
Domenichi-
no.
† Das Gemaͤhlde des Guido ſtellet den
heil. Andreas vor, der zum Tode gefuͤhrt wird.
Der heil. Andreas wirft ſich, als er das Kreuz von
weitem erblickt, auf die Knie nieder, es anzubeten;
aber die Henker noͤthigen ihn wieder aufzuſtehen.
Die Anordnung iſt gut, das Colorit faͤllt zu ſehr
ins Rothe. Die Figur des Heiligen iſt vor-
trefflich.
† Domenichino hat die Geiſſelung des
naͤmlichen Heiligen vorgeſtellt.
Man ſagt, daß, wie Annibale Carraccio die Mah-
lereien dieſer ſeiner beiden Schuͤler verglichen, er den
Ausſpruch gefaͤllet habe, Domenichino habe als ein
Lehrling, Guido als ein ausgelernter Kuͤnſtler gear-
beitet;
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |