Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.Nachtrag. Sein Colorit nähert sich, so wie bei allen Schü- Die Lichter theilte er gemeiniglich sehr gut aus, Seine Behandlung ist sehr fleißig: so fleißig, Dieser Meister mahlte allerliebst gedachte Land- Er lebte von 1581 -- 1641. Schluß
Nachtrag. Sein Colorit naͤhert ſich, ſo wie bei allen Schuͤ- Die Lichter theilte er gemeiniglich ſehr gut aus, Seine Behandlung iſt ſehr fleißig: ſo fleißig, Dieſer Meiſter mahlte allerliebſt gedachte Land- Er lebte von 1581 — 1641. Schluß
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0400" n="376"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Nachtrag.</hi> </fw><lb/> <p>Sein Colorit naͤhert ſich, ſo wie bei allen Schuͤ-<lb/> lern der Carracciſchen Schule, in den beſten Wer-<lb/> ken und in einzelnen Partien dem Correggio. In<lb/> andern faͤllt er zu ſehr ins Kreideweiße und gruͤn-<lb/> lich Schwarze. Ueberhaupt fehlt es wohl an Waͤrme,<lb/> Harmonie und Haltung.</p><lb/> <p>Die Lichter theilte er gemeiniglich ſehr gut aus,<lb/> aber den ſanften Uebergang der hellen zu den dunkeln<lb/> Partien, die Luftperſpektiv finden wir gleichfalls oft<lb/> vernachlaͤßigt.</p><lb/> <p>Seine Behandlung iſt ſehr fleißig: ſo fleißig,<lb/> daß ſie zuweilen ins Aengſtliche und Trockene faͤllt.<lb/> Man zieht ſeine Freſcogemaͤhlde den Oelgemaͤhl-<lb/> den vor.</p><lb/> <p>Dieſer Meiſter mahlte allerliebſt <hi rendition="#fr">gedachte</hi> Land-<lb/> ſchaften, deren Ausfuͤhrung nur nicht immer wahr<lb/> und treu iſt.</p><lb/> <p>Er lebte von 1581 — 1641.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Schluß</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [376/0400]
Nachtrag.
Sein Colorit naͤhert ſich, ſo wie bei allen Schuͤ-
lern der Carracciſchen Schule, in den beſten Wer-
ken und in einzelnen Partien dem Correggio. In
andern faͤllt er zu ſehr ins Kreideweiße und gruͤn-
lich Schwarze. Ueberhaupt fehlt es wohl an Waͤrme,
Harmonie und Haltung.
Die Lichter theilte er gemeiniglich ſehr gut aus,
aber den ſanften Uebergang der hellen zu den dunkeln
Partien, die Luftperſpektiv finden wir gleichfalls oft
vernachlaͤßigt.
Seine Behandlung iſt ſehr fleißig: ſo fleißig,
daß ſie zuweilen ins Aengſtliche und Trockene faͤllt.
Man zieht ſeine Freſcogemaͤhlde den Oelgemaͤhl-
den vor.
Dieſer Meiſter mahlte allerliebſt gedachte Land-
ſchaften, deren Ausfuͤhrung nur nicht immer wahr
und treu iſt.
Er lebte von 1581 — 1641.
Schluß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/400 |
Zitationshilfe: | Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/400>, abgerufen am 16.07.2024. |