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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.

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Pallast Giustiniani.

Der heil. Johannes von Guercino, wie
man sagt: Ich zweifle.

Auferweckung der Tochter des Jairus,
wahrscheinlich von Vouet.


Fünftes Zimmer.

Eine nackte Frau vor dem Spiegel den ein
Amor hält,
von Paolo Veronese. Das Bild
hat gute Halbtinten.

Eine Landschaft des Domenichino mit der
Taufe Christi.

+ St. Matthäus mit dem Engel, der
ihm die Hand beim Schreiben führt
von Car-
ravaggio.
Die Zusammensetzung dieses Bildes
ist schlecht. Der Engel hat eine sehr affektirte Stel-
lung; der Ausdruck ist gemein, und beide Figuren
sind mitten aus dem schlechtesten Pöbel hervorgesucht.
Aller dieser Fehler ungeachtet ist dies Bild eines der
pikantesten die man sehen kann: So viel vermag
Ründung und ein wohl gewähltes und behandeltes
Detail zum Gefühl der Wahrheit beim ersten Blick;
denn untersuchen darf man nicht. Man sollte die
Gemählde des Carravaggio nur im Vorbeigehen in
einer gewissen Entfernung betrachten, in der man
wieder erkennen, aber nicht prüfen kann.

Ganymed vom Adler weggeführt, aus der
Schule des M. A. Buonarotti.

Vertreibung der Verkäufer aus dem Tem-
pel.
Schule des Carravaggio.

Sech-
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Pallaſt Giuſtiniani.

Der heil. Johannes von Guercino, wie
man ſagt: Ich zweifle.

Auferweckung der Tochter des Jairus,
wahrſcheinlich von Vouet.


Fuͤnftes Zimmer.

Eine nackte Frau vor dem Spiegel den ein
Amor haͤlt,
von Paolo Veroneſe. Das Bild
hat gute Halbtinten.

Eine Landſchaft des Domenichino mit der
Taufe Chriſti.

St. Matthaͤus mit dem Engel, der
ihm die Hand beim Schreiben fuͤhrt
von Car-
ravaggio.
Die Zuſammenſetzung dieſes Bildes
iſt ſchlecht. Der Engel hat eine ſehr affektirte Stel-
lung; der Ausdruck iſt gemein, und beide Figuren
ſind mitten aus dem ſchlechteſten Poͤbel hervorgeſucht.
Aller dieſer Fehler ungeachtet iſt dies Bild eines der
pikanteſten die man ſehen kann: So viel vermag
Ruͤndung und ein wohl gewaͤhltes und behandeltes
Detail zum Gefuͤhl der Wahrheit beim erſten Blick;
denn unterſuchen darf man nicht. Man ſollte die
Gemaͤhlde des Carravaggio nur im Vorbeigehen in
einer gewiſſen Entfernung betrachten, in der man
wieder erkennen, aber nicht pruͤfen kann.

Ganymed vom Adler weggefuͤhrt, aus der
Schule des M. A. Buonarotti.

Vertreibung der Verkaͤufer aus dem Tem-
pel.
Schule des Carravaggio.

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[39/0063] Pallaſt Giuſtiniani. Der heil. Johannes von Guercino, wie man ſagt: Ich zweifle. Auferweckung der Tochter des Jairus, wahrſcheinlich von Vouet. Fuͤnftes Zimmer. Eine nackte Frau vor dem Spiegel den ein Amor haͤlt, von Paolo Veroneſe. Das Bild hat gute Halbtinten. Eine Landſchaft des Domenichino mit der Taufe Chriſti. † St. Matthaͤus mit dem Engel, der ihm die Hand beim Schreiben fuͤhrt von Car- ravaggio. Die Zuſammenſetzung dieſes Bildes iſt ſchlecht. Der Engel hat eine ſehr affektirte Stel- lung; der Ausdruck iſt gemein, und beide Figuren ſind mitten aus dem ſchlechteſten Poͤbel hervorgeſucht. Aller dieſer Fehler ungeachtet iſt dies Bild eines der pikanteſten die man ſehen kann: So viel vermag Ruͤndung und ein wohl gewaͤhltes und behandeltes Detail zum Gefuͤhl der Wahrheit beim erſten Blick; denn unterſuchen darf man nicht. Man ſollte die Gemaͤhlde des Carravaggio nur im Vorbeigehen in einer gewiſſen Entfernung betrachten, in der man wieder erkennen, aber nicht pruͤfen kann. Ganymed vom Adler weggefuͤhrt, aus der Schule des M. A. Buonarotti. Vertreibung der Verkaͤufer aus dem Tem- pel. Schule des Carravaggio. Sech- C 4

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Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/63>, abgerufen am 21.11.2024.