Eine Vase mit drei schlafenden Kindern. Die Arbeit ist schlecht.
Dem ersten Zimmer zur Seite von dem Vorsaale an rechter Hand zu rechnen, tritt man in eine andere Folge von Zimmern, die noch mit Gemählden gezieret sind. Die besten scheinen:
+ Ein auferstandener Christ, wahrschein- lich von Carravaggio. Die Figur tritt sehr vor, und ist nicht ganz unedel. Das weiße Gewand fällt sehr auf. Ganz wahr ist es nicht vorzüglich in den Halbtinten, aber blendend weiß im Lichte.
Der Christ heilt einen Blinden, wahr- scheinlich von demselben.
Von hier aus kömmt man in die berühmteGallerie der Statuen. Statuengallerie, die durch die Kupferstiche San- drarts so sehr, und wenn ich es sagen darf, über Ver- dienst berühmt geworden ist. Die Statuen sind meistens sehr restaurirt, und zum Theil sehr schlecht.
Hier ist das genaue Verzeichniß von demjenigen, was noch vorhanden ist. Ich bin mit Fleiß so um- ständlich dabei gewesen, um diejenigen, die nach dem Sandrart eine Statue als hier befindlich anfüh- ren sollten, vor allem Irrthume zu sichern. Die Vergleichung wird zeigen, daß die Sammlung seit Sandrarts Zeiten um ein Beträchtliches vermin- dert ist.
+ Der
Pallaſt Giuſtiniani.
Eine kleine Ariadne von lieblichem Aus- drucke.
Eine Vaſe mit drei ſchlafenden Kindern. Die Arbeit iſt ſchlecht.
Dem erſten Zimmer zur Seite von dem Vorſaale an rechter Hand zu rechnen, tritt man in eine andere Folge von Zimmern, die noch mit Gemaͤhlden gezieret ſind. Die beſten ſcheinen:
† Ein auferſtandener Chriſt, wahrſchein- lich von Carravaggio. Die Figur tritt ſehr vor, und iſt nicht ganz unedel. Das weiße Gewand faͤllt ſehr auf. Ganz wahr iſt es nicht vorzuͤglich in den Halbtinten, aber blendend weiß im Lichte.
Der Chriſt heilt einen Blinden, wahr- ſcheinlich von demſelben.
Von hier aus koͤmmt man in die beruͤhmteGallerie der Statuen. Statuengallerie, die durch die Kupferſtiche San- drarts ſo ſehr, und wenn ich es ſagen darf, uͤber Ver- dienſt beruͤhmt geworden iſt. Die Statuen ſind meiſtens ſehr reſtaurirt, und zum Theil ſehr ſchlecht.
Hier iſt das genaue Verzeichniß von demjenigen, was noch vorhanden iſt. Ich bin mit Fleiß ſo um- ſtaͤndlich dabei geweſen, um diejenigen, die nach dem Sandrart eine Statue als hier befindlich anfuͤh- ren ſollten, vor allem Irrthume zu ſichern. Die Vergleichung wird zeigen, daß die Sammlung ſeit Sandrarts Zeiten um ein Betraͤchtliches vermin- dert iſt.
† Der
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Pallaſt Giuſtiniani.
Eine kleine Ariadne von lieblichem Aus-
drucke.
Eine Vaſe mit drei ſchlafenden Kindern.
Die Arbeit iſt ſchlecht.
Dem erſten Zimmer zur Seite von dem
Vorſaale an rechter Hand zu rechnen, tritt man in
eine andere Folge von Zimmern, die noch mit
Gemaͤhlden gezieret ſind. Die beſten ſcheinen:
† Ein auferſtandener Chriſt, wahrſchein-
lich von Carravaggio. Die Figur tritt ſehr vor,
und iſt nicht ganz unedel. Das weiße Gewand faͤllt
ſehr auf. Ganz wahr iſt es nicht vorzuͤglich in den
Halbtinten, aber blendend weiß im Lichte.
Der Chriſt heilt einen Blinden, wahr-
ſcheinlich von demſelben.
Von hier aus koͤmmt man in die beruͤhmte
Statuengallerie, die durch die Kupferſtiche San-
drarts ſo ſehr, und wenn ich es ſagen darf, uͤber Ver-
dienſt beruͤhmt geworden iſt. Die Statuen ſind
meiſtens ſehr reſtaurirt, und zum Theil ſehr ſchlecht.
Gallerie der
Statuen.
Hier iſt das genaue Verzeichniß von demjenigen,
was noch vorhanden iſt. Ich bin mit Fleiß ſo um-
ſtaͤndlich dabei geweſen, um diejenigen, die nach
dem Sandrart eine Statue als hier befindlich anfuͤh-
ren ſollten, vor allem Irrthume zu ſichern. Die
Vergleichung wird zeigen, daß die Sammlung ſeit
Sandrarts Zeiten um ein Betraͤchtliches vermin-
dert iſt.
† Der
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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/69>, abgerufen am 16.02.2025.
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