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Ramdohr, Basilius von: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredlung und Verschönerung. Erster Theil: Naturkunde der Liebe. Leipzig, 1798.

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liefern Beyspiele einer solchen Verbindung durch Anschließung. (Adjunctio.) Dagegen giebt es auch eine Vereinigung lebloser Körper, (conjunctio,) entweder durch Vermengung; wenn ein Körper durch Zuwachs anderer Körper seiner Art vermehrt wird, an Menge seiner Bestandtheile zunimmt, ohne seine ursprüngliche Natur zu verlieren; oder durch Vermischung, wodurch zwey Körper bey ihrer Vereinigung einen neuen Körper von ganz anderer Art, jedoch von der nehmlichen Gattung, hervorbringen. Beyspiele von der Vereinigung durch Vermengung liefert der Anwachs von Land, der sich ans Ufer setzt, das zusammenwachsende Holz, u. s. w. Beyspiele von der Vereinigung durch Vermischung liefern die sauern und alcalischen Salzarten, welche durch ihre Verbindung einen neuen Körper hervorbringen, der ganz andere Eigenschaften erhält, als die vermischten Salze einzeln an sich tragen.

So auffallend es im Anfange klingen mag, so gewiß ist es doch, daß unter den Verbindungen, welche Menschen mit einander eingehen können, sich eine ähnliche Verschiedenheit antreffen lasse, und daß jeder von uns, der eine mehr, der andere weniger, Anlagen zu dieser oder jener Verbindungsart an sich trägt.

Als da giebt es unstreitig bloße Adjunctionen, Anschließungen des Persönlichen an die Person, wie bey den wechselseitigen engeren Verhältnissen zwischen Obern und Untergebenen; es giebt aber auch Conjunctionen, Vereinigungen der Naturen. Unter diesen letzten trifft man wieder Vermengungen gleichartiger Naturen an zur Vervollständigung eines Wesens, einer Art, die schon in jedem der vereinigten

liefern Beyspiele einer solchen Verbindung durch Anschließung. (Adjunctio.) Dagegen giebt es auch eine Vereinigung lebloser Körper, (conjunctio,) entweder durch Vermengung; wenn ein Körper durch Zuwachs anderer Körper seiner Art vermehrt wird, an Menge seiner Bestandtheile zunimmt, ohne seine ursprüngliche Natur zu verlieren; oder durch Vermischung, wodurch zwey Körper bey ihrer Vereinigung einen neuen Körper von ganz anderer Art, jedoch von der nehmlichen Gattung, hervorbringen. Beyspiele von der Vereinigung durch Vermengung liefert der Anwachs von Land, der sich ans Ufer setzt, das zusammenwachsende Holz, u. s. w. Beyspiele von der Vereinigung durch Vermischung liefern die sauern und alcalischen Salzarten, welche durch ihre Verbindung einen neuen Körper hervorbringen, der ganz andere Eigenschaften erhält, als die vermischten Salze einzeln an sich tragen.

So auffallend es im Anfange klingen mag, so gewiß ist es doch, daß unter den Verbindungen, welche Menschen mit einander eingehen können, sich eine ähnliche Verschiedenheit antreffen lasse, und daß jeder von uns, der eine mehr, der andere weniger, Anlagen zu dieser oder jener Verbindungsart an sich trägt.

Als da giebt es unstreitig bloße Adjunctionen, Anschließungen des Persönlichen an die Person, wie bey den wechselseitigen engeren Verhältnissen zwischen Obern und Untergebenen; es giebt aber auch Conjunctionen, Vereinigungen der Naturen. Unter diesen letzten trifft man wieder Vermengungen gleichartiger Naturen an zur Vervollständigung eines Wesens, einer Art, die schon in jedem der vereinigten

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[96/0096] liefern Beyspiele einer solchen Verbindung durch Anschließung. (Adjunctio.) Dagegen giebt es auch eine Vereinigung lebloser Körper, (conjunctio,) entweder durch Vermengung; wenn ein Körper durch Zuwachs anderer Körper seiner Art vermehrt wird, an Menge seiner Bestandtheile zunimmt, ohne seine ursprüngliche Natur zu verlieren; oder durch Vermischung, wodurch zwey Körper bey ihrer Vereinigung einen neuen Körper von ganz anderer Art, jedoch von der nehmlichen Gattung, hervorbringen. Beyspiele von der Vereinigung durch Vermengung liefert der Anwachs von Land, der sich ans Ufer setzt, das zusammenwachsende Holz, u. s. w. Beyspiele von der Vereinigung durch Vermischung liefern die sauern und alcalischen Salzarten, welche durch ihre Verbindung einen neuen Körper hervorbringen, der ganz andere Eigenschaften erhält, als die vermischten Salze einzeln an sich tragen. So auffallend es im Anfange klingen mag, so gewiß ist es doch, daß unter den Verbindungen, welche Menschen mit einander eingehen können, sich eine ähnliche Verschiedenheit antreffen lasse, und daß jeder von uns, der eine mehr, der andere weniger, Anlagen zu dieser oder jener Verbindungsart an sich trägt. Als da giebt es unstreitig bloße Adjunctionen, Anschließungen des Persönlichen an die Person, wie bey den wechselseitigen engeren Verhältnissen zwischen Obern und Untergebenen; es giebt aber auch Conjunctionen, Vereinigungen der Naturen. Unter diesen letzten trifft man wieder Vermengungen gleichartiger Naturen an zur Vervollständigung eines Wesens, einer Art, die schon in jedem der vereinigten

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Zitationshilfe: Ramdohr, Basilius von: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredlung und Verschönerung. Erster Theil: Naturkunde der Liebe. Leipzig, 1798, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_venus01_1798/96>, abgerufen am 24.11.2024.