Ramler, Karl Wilhelm: Oden. Berlin, 1767.(Doch Drat und Beil trägt dir mit schnellem Schritte, Die Blicke drohend, taub das Ohr, Der Brüder Blut, der Ehen Schmach, den Raub der Hütte Zu rächen, Ate vor:) Zu dir erheben aus zerstörten Städ- ten, Zu dir auf Trümmern um den Strand, Zu dir auf Saaten, die des Rosses Huf zertreten, Die Völker Mund und Hand; Zu dir die Pflanzstadt ungeborner Söhne, Die deiner milden Künst' entbehrt: -- Dass doch dein Geist den Zorn der Könige versöhne, Der itzt die Welt verheert. (Doch Drat und Beil trägt dir mit ſchnellem Schritte, Die Blicke drohend, taub das Ohr, Der Brüder Blut, der Ehen Schmach, den Raub der Hütte Zu rächen, Ate vor:) Zu dir erheben aus zerſtörten Städ- ten, Zu dir auf Trümmern um den Strand, Zu dir auf Saaten, die des Roſſes Huf zertreten, Die Völker Mund und Hand; Zu dir die Pflanzſtadt ungeborner Söhne, Die deiner milden Künſt’ entbehrt: — Daſs doch dein Geiſt den Zorn der Könige verſöhne, Der itzt die Welt verheert. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0056" n="50"/> <lg n="2"> <l>(Doch Drat und Beil trägt dir mit<lb/><hi rendition="#et">ſchnellem Schritte,</hi></l><lb/> <l>Die Blicke drohend, taub das Ohr,</l><lb/> <l>Der Brüder Blut, der Ehen Schmach, den<lb/><hi rendition="#et">Raub der Hütte</hi></l><lb/> <l>Zu rächen, Ate vor:)</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Zu dir erheben aus zerſtörten Städ-<lb/><hi rendition="#et">ten,</hi></l><lb/> <l>Zu dir auf Trümmern um den Strand,</l><lb/> <l>Zu dir auf Saaten, die des Roſſes Huf<lb/><hi rendition="#et">zertreten,</hi></l><lb/> <l>Die Völker Mund und Hand;</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Zu dir die Pflanzſtadt ungeborner<lb/><hi rendition="#et">Söhne,</hi></l><lb/> <l>Die deiner milden Künſt’ entbehrt: —</l><lb/> <l>Daſs doch dein Geiſt den Zorn der Könige<lb/><hi rendition="#et">verſöhne,</hi></l><lb/> <l>Der itzt die Welt verheert.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [50/0056]
(Doch Drat und Beil trägt dir mit
ſchnellem Schritte,
Die Blicke drohend, taub das Ohr,
Der Brüder Blut, der Ehen Schmach, den
Raub der Hütte
Zu rächen, Ate vor:)
Zu dir erheben aus zerſtörten Städ-
ten,
Zu dir auf Trümmern um den Strand,
Zu dir auf Saaten, die des Roſſes Huf
zertreten,
Die Völker Mund und Hand;
Zu dir die Pflanzſtadt ungeborner
Söhne,
Die deiner milden Künſt’ entbehrt: —
Daſs doch dein Geiſt den Zorn der Könige
verſöhne,
Der itzt die Welt verheert.
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