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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834.

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Pius V.
meo, das uns hinreichende Aufklärung giebt. "Ich be-
schloß," sagt er darin, -- und es ist gewiß, daß er den
größten Einfluß auf die Wahl gehabt hat -- "auf nichts
so sehr zu sehen, wie auf die Religion und den Glauben.
Da mir die Frömmigkeit, Unbescholtenheit und heilige Ge-
sinnung des Cardinal von Alessandria -- nachher Pius V.
-- bekannt waren, so glaubte ich, daß die christliche Re-
publik von ihm am besten verwaltet werden könne, und
widmete ihm meine ganze Bemühung" 1). Von einem
Mann einer so vollkommen geistlichen Richtung, wie Carl
Borromeo war, läßt sich ohnehin keine andere Rücksicht
erwarten. Philipp II. von seinem Gesandten für den nem-
lichen Cardinal gewonnen, hat dem Borromeo ausdrücklich
für seinen Antheil an dieser Wahl gedankt 2). Grade eines
solchen Mannes glaubte man zu bedürfen. Die Anhänger
Pauls IV., die sich bisher doch immer still gehalten, prie-
sen sich glücklich. Wir haben Briefe von ihnen übrig.
"Nach Rom, nach Rom," schrieb einer dem andern,
"kommt zuversichtlich, ohne Verzug, aber mit aller Be-
scheidenheit; Gott hat uns Paul IV. wieder auferweckt."


1) Clis Borromeus Henrico Cli. Infanti Portugalliae Romae
d. 26 Febr. 1566. Glussiani Vita Cli. Borromei p.
62. Vgl.
Ripamonti Historia urbis Mediolani lib. XII, p. 814.
2) Ich finde dieß in einem Dispaccio di Soranzo Ambre. in
Spagna: non essendo conosciute le qualita di S. Sa. di questo
Sermo. re, mentre era in Cardinalato, il detto Commendator
(Luigi Requesens Comm. maggior) sempre lo laudo molto, pre-
dicando questo soggetto esser degno del pontificato, con il che
S. M. si mosse a dargli ordine che con ogni suo potere li desse
favore.
Hiermit fällt das Geschichtchen, das Oltrocchi in den An-
merkungen zu dem Giussano p. 219 erzählt, von selbst. Die Wahl
8. Jan. 1566.

Pius V.
meo, das uns hinreichende Aufklaͤrung giebt. „Ich be-
ſchloß,“ ſagt er darin, — und es iſt gewiß, daß er den
groͤßten Einfluß auf die Wahl gehabt hat — „auf nichts
ſo ſehr zu ſehen, wie auf die Religion und den Glauben.
Da mir die Froͤmmigkeit, Unbeſcholtenheit und heilige Ge-
ſinnung des Cardinal von Aleſſandria — nachher Pius V.
— bekannt waren, ſo glaubte ich, daß die chriſtliche Re-
publik von ihm am beſten verwaltet werden koͤnne, und
widmete ihm meine ganze Bemuͤhung“ 1). Von einem
Mann einer ſo vollkommen geiſtlichen Richtung, wie Carl
Borromeo war, laͤßt ſich ohnehin keine andere Ruͤckſicht
erwarten. Philipp II. von ſeinem Geſandten fuͤr den nem-
lichen Cardinal gewonnen, hat dem Borromeo ausdruͤcklich
fuͤr ſeinen Antheil an dieſer Wahl gedankt 2). Grade eines
ſolchen Mannes glaubte man zu beduͤrfen. Die Anhaͤnger
Pauls IV., die ſich bisher doch immer ſtill gehalten, prie-
ſen ſich gluͤcklich. Wir haben Briefe von ihnen uͤbrig.
„Nach Rom, nach Rom,“ ſchrieb einer dem andern,
„kommt zuverſichtlich, ohne Verzug, aber mit aller Be-
ſcheidenheit; Gott hat uns Paul IV. wieder auferweckt.“


1) Clis Borromeus Henrico Cli. Infanti Portugalliae Romae
d. 26 Febr. 1566. Glussiani Vita Cli. Borromei p.
62. Vgl.
Ripamonti Historia urbis Mediolani lib. XII, p. 814.
2) Ich finde dieß in einem Dispaccio di Soranzo Ambre. in
Spagna: non essendo conosciute le qualità di S. Sà. di questo
Sermo. re, mentre era in Cardinalato, il detto Commendator
(Luigi Requesens Comm. maggior) sempre lo laudò molto, pre-
dicando questo soggetto esser degno del pontificato, con il che
S. M. si mosse a dargli ordine che con ogni suo potere li desse
favore.
Hiermit faͤllt das Geſchichtchen, das Oltrocchi in den An-
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[351/0377] Pius V. meo, das uns hinreichende Aufklaͤrung giebt. „Ich be- ſchloß,“ ſagt er darin, — und es iſt gewiß, daß er den groͤßten Einfluß auf die Wahl gehabt hat — „auf nichts ſo ſehr zu ſehen, wie auf die Religion und den Glauben. Da mir die Froͤmmigkeit, Unbeſcholtenheit und heilige Ge- ſinnung des Cardinal von Aleſſandria — nachher Pius V. — bekannt waren, ſo glaubte ich, daß die chriſtliche Re- publik von ihm am beſten verwaltet werden koͤnne, und widmete ihm meine ganze Bemuͤhung“ 1). Von einem Mann einer ſo vollkommen geiſtlichen Richtung, wie Carl Borromeo war, laͤßt ſich ohnehin keine andere Ruͤckſicht erwarten. Philipp II. von ſeinem Geſandten fuͤr den nem- lichen Cardinal gewonnen, hat dem Borromeo ausdruͤcklich fuͤr ſeinen Antheil an dieſer Wahl gedankt 2). Grade eines ſolchen Mannes glaubte man zu beduͤrfen. Die Anhaͤnger Pauls IV., die ſich bisher doch immer ſtill gehalten, prie- ſen ſich gluͤcklich. Wir haben Briefe von ihnen uͤbrig. „Nach Rom, nach Rom,“ ſchrieb einer dem andern, „kommt zuverſichtlich, ohne Verzug, aber mit aller Be- ſcheidenheit; Gott hat uns Paul IV. wieder auferweckt.“ 1) Clis Borromeus Henrico Cli. Infanti Portugalliae Romae d. 26 Febr. 1566. Glussiani Vita Cli. Borromei p. 62. Vgl. Ripamonti Historia urbis Mediolani lib. XII, p. 814. 2) Ich finde dieß in einem Dispaccio di Soranzo Ambre. in Spagna: non essendo conosciute le qualità di S. Sà. di questo Sermo. re, mentre era in Cardinalato, il detto Commendator (Luigi Requesens Comm. maggior) sempre lo laudò molto, pre- dicando questo soggetto esser degno del pontificato, con il che S. M. si mosse a dargli ordine che con ogni suo potere li desse favore. Hiermit faͤllt das Geſchichtchen, das Oltrocchi in den An- merkungen zu dem Giuſſano p. 219 erzaͤhlt, von ſelbſt. Die Wahl 8. Jan. 1566.

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste01_1834/377>, abgerufen am 24.11.2024.