Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836.Buch VI. Innere Streitigkeiten. Geheimniß vermuthete, es aufgab, auf die Herstellung derJesuiten zu dringen 1). Wie viel aber mußte ihm dieser Entschluß kosten. Um Dagegen bequemte sich nun auch die Republik die Nur machte sie auch hier den Anspruch eine Rechts- 1) Francesco Priuli: Venuto l'avviso dell' intiero acco- modamento, desisterono dal procurare che si trattasse di loro con la Sta V., non solo per non aver voluto parlar di loro, ma per essersi attraversati alli gagliardi ufficj di Francesi: che fece dubitare il papa di qualche recondito mistero, e non vi volse insistere con che essi non sapevano che dire. 2) Ger. Priuli: Peso molto a S. Sta questa cosa de' Ge- suiti, non per loro ma per la sua propria riputatione. 3) Joyeuse drückt das als Bedingung so aus: "che levan-
dosi le censure siano consignati li due prigioni a chi li riceve in nome di S. Santita, li quali, se bene S. Serenita (Venedig) dice di darli in gratificatione di S. M. Chrma, si dovessero con- signare senza dir altro": Buch VI. Innere Streitigkeiten. Geheimniß vermuthete, es aufgab, auf die Herſtellung derJeſuiten zu dringen 1). Wie viel aber mußte ihm dieſer Entſchluß koſten. Um Dagegen bequemte ſich nun auch die Republik die Nur machte ſie auch hier den Anſpruch eine Rechts- 1) Francesco Priuli: Venuto l’avviso dell’ intiero acco- modamento, desisterono dal procurare che si trattasse di loro con la Stà V., non solo per non aver voluto parlar di loro, ma per essersi attraversati alli gagliardi ufficj di Francesi: che fece dubitare il papa di qualche recondito mistero, e non vi volse insistere con che essi non sapevano che dire. 2) Ger. Priuli: Pesò molto a S. Stà questa cosa de’ Ge- suiti, non per loro ma per la sua propria riputatione. 3) Joyeuſe druͤckt das als Bedingung ſo aus: „che levan-
dosi le censure siano consignati li due prigioni a chi li riceve in nome di S. Santità, li quali, se bene S. Serenità (Venedig) dice di darli in gratificatione di S. M. Chrma, si dovessero con- signare senza dir altro“: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0362" n="350"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Buch</hi><hi rendition="#aq">VI.</hi><hi rendition="#g">Innere Streitigkeiten</hi>.</fw><lb/> Geheimniß vermuthete, es aufgab, auf die Herſtellung der<lb/> Jeſuiten zu dringen <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Francesco Priuli: Venuto l’avviso dell’ intiero acco-<lb/> modamento, desisterono dal procurare che si trattasse di loro<lb/> con la S<hi rendition="#sup">tà</hi> V., non solo per non aver voluto parlar di loro,<lb/> ma per essersi attraversati alli gagliardi ufficj di Francesi: che<lb/> fece dubitare il papa di qualche recondito mistero, e non vi<lb/> volse insistere con che essi non sapevano che dire.</hi></note>.</p><lb/> <p>Wie viel aber mußte ihm dieſer Entſchluß koſten. Um<lb/> ein paar unbedeutender Geſetze willen hatte er entſchloſſen<lb/> geſchienen die Welt in Feuer und Flamme gerathen zu<lb/> laſſen: jetzt gab er das immerwaͤhrende Exil ſeiner getreue-<lb/> ſten Anhaͤnger aus einer katholiſchen, einer italieniſchen<lb/> Landſchaft zu <note place="foot" n="2)"><hi rendition="#aq">Ger. Priuli: Pesò molto a S. S<hi rendition="#sup">tà</hi> questa cosa de’ Ge-<lb/> suiti, non per loro ma per la sua propria riputatione.</hi></note>.</p><lb/> <p>Dagegen bequemte ſich nun auch die Republik die<lb/> beiden Geiſtlichen auszuliefern die ſie feſtgenommen hatte.</p><lb/> <p>Nur machte ſie auch hier den Anſpruch eine Rechts-<lb/> verwahrung einzulegen, von der der Papſt ſchlechterdings<lb/> nichts wiſſen wollte. Sehr ſonderbar iſt doch die Aus-<lb/> kunft zu der man ſich endlich entſchloß <note place="foot" n="3)">Joyeuſe druͤckt das als Bedingung ſo aus: <hi rendition="#aq">„che levan-<lb/> dosi le censure siano consignati li due prigioni a chi li riceve<lb/> in nome di S. Santità, li quali, se bene S. Serenità</hi> (Venedig)<lb/><hi rendition="#aq">dice di darli in gratificatione di S. M. Chr<hi rendition="#sup">ma</hi>, si dovessero con-<lb/> signare senza dir altro“:</hi></note>. Der Secretaͤr<lb/> des venezianiſchen Senates fuͤhrte die Gefangenen in den<lb/> Pallaſt des franzoͤſiſchen Geſandten, und uͤbergab ſie ihm,<lb/> „aus Ruͤckſicht,“ ſagte er, „fuͤr den allerchriſilichſten Koͤ-<lb/> nig und mit dem Vorbehalt, daß das Recht der Republik<lb/> uͤber ihre Geiſtlichen zu richten damit nicht geſchmaͤlert<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [350/0362]
Buch VI. Innere Streitigkeiten.
Geheimniß vermuthete, es aufgab, auf die Herſtellung der
Jeſuiten zu dringen 1).
Wie viel aber mußte ihm dieſer Entſchluß koſten. Um
ein paar unbedeutender Geſetze willen hatte er entſchloſſen
geſchienen die Welt in Feuer und Flamme gerathen zu
laſſen: jetzt gab er das immerwaͤhrende Exil ſeiner getreue-
ſten Anhaͤnger aus einer katholiſchen, einer italieniſchen
Landſchaft zu 2).
Dagegen bequemte ſich nun auch die Republik die
beiden Geiſtlichen auszuliefern die ſie feſtgenommen hatte.
Nur machte ſie auch hier den Anſpruch eine Rechts-
verwahrung einzulegen, von der der Papſt ſchlechterdings
nichts wiſſen wollte. Sehr ſonderbar iſt doch die Aus-
kunft zu der man ſich endlich entſchloß 3). Der Secretaͤr
des venezianiſchen Senates fuͤhrte die Gefangenen in den
Pallaſt des franzoͤſiſchen Geſandten, und uͤbergab ſie ihm,
„aus Ruͤckſicht,“ ſagte er, „fuͤr den allerchriſilichſten Koͤ-
nig und mit dem Vorbehalt, daß das Recht der Republik
uͤber ihre Geiſtlichen zu richten damit nicht geſchmaͤlert
1) Francesco Priuli: Venuto l’avviso dell’ intiero acco-
modamento, desisterono dal procurare che si trattasse di loro
con la Stà V., non solo per non aver voluto parlar di loro,
ma per essersi attraversati alli gagliardi ufficj di Francesi: che
fece dubitare il papa di qualche recondito mistero, e non vi
volse insistere con che essi non sapevano che dire.
2) Ger. Priuli: Pesò molto a S. Stà questa cosa de’ Ge-
suiti, non per loro ma per la sua propria riputatione.
3) Joyeuſe druͤckt das als Bedingung ſo aus: „che levan-
dosi le censure siano consignati li due prigioni a chi li riceve
in nome di S. Santità, li quali, se bene S. Serenità (Venedig)
dice di darli in gratificatione di S. M. Chrma, si dovessero con-
signare senza dir altro“:
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |