dieses Fürsten sogleich noch weitere große Aussichten er- öffnete.
Versuch auf Schweden.
Durch den Tod seines Vaters Johann im Jahre 1592 wurde Siegmund König von Schweden.
Zwar war er hier weder an und für sich unbeschränkt, noch auch ohne persönliche Verpflichtung. Schon 1587 hatte er eine Versicherung unterzeichnet, daß er in den Ce- remonien der Kirche nichts ändern, daß er selbst Niemand befördern wolle der nicht Protestant sey: und auch jetzt verpflichtete er sich aufs neue, die Privilegien der Geistli- chen wie der Laien erhalten, um der Religion willen Nie- mand hassen noch lieben, die Landeskirche auf keine Weise beeinträchtigen zu wollen. Nichts desto minder erwachten auf der Stelle alle Hoffnungen der Katholischen, alle Be- sorgnisse der Protestanten.
Was die Katholischen zu erreichen immer so eifrig ge- wünscht, einen König ihres Glaubens in Schweden zu haben, war ihnen jetzt gewährt. Von katholischer Beglei- tung umgeben, bei der selbst ein päpstlicher Nuntius, Ma- laspina, nicht fehlte, brach Siegmund im Juli 1593 nach seinem Erbreich auf. Schon seine Reise durch die preußischen Provinzen war mit Beförderungen des Katho- licismus bezeichnet. In Danzig ereilte ihn ein päpstli- cher Abgeordneter, Bartholomäus Powsinsky, mit einem Geschenke von 20000 Scudi, "einem kleinen Beitrag", wie
der katholiſchen Reſtauration. Schweden.
dieſes Fuͤrſten ſogleich noch weitere große Ausſichten er- oͤffnete.
Verſuch auf Schweden.
Durch den Tod ſeines Vaters Johann im Jahre 1592 wurde Siegmund Koͤnig von Schweden.
Zwar war er hier weder an und fuͤr ſich unbeſchraͤnkt, noch auch ohne perſoͤnliche Verpflichtung. Schon 1587 hatte er eine Verſicherung unterzeichnet, daß er in den Ce- remonien der Kirche nichts aͤndern, daß er ſelbſt Niemand befoͤrdern wolle der nicht Proteſtant ſey: und auch jetzt verpflichtete er ſich aufs neue, die Privilegien der Geiſtli- chen wie der Laien erhalten, um der Religion willen Nie- mand haſſen noch lieben, die Landeskirche auf keine Weiſe beeintraͤchtigen zu wollen. Nichts deſto minder erwachten auf der Stelle alle Hoffnungen der Katholiſchen, alle Be- ſorgniſſe der Proteſtanten.
Was die Katholiſchen zu erreichen immer ſo eifrig ge- wuͤnſcht, einen Koͤnig ihres Glaubens in Schweden zu haben, war ihnen jetzt gewaͤhrt. Von katholiſcher Beglei- tung umgeben, bei der ſelbſt ein paͤpſtlicher Nuntius, Ma- laſpina, nicht fehlte, brach Siegmund im Juli 1593 nach ſeinem Erbreich auf. Schon ſeine Reiſe durch die preußiſchen Provinzen war mit Befoͤrderungen des Katho- licismus bezeichnet. In Danzig ereilte ihn ein paͤpſtli- cher Abgeordneter, Bartholomaͤus Powſinsky, mit einem Geſchenke von 20000 Scudi, „einem kleinen Beitrag“, wie
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der katholiſchen Reſtauration. Schweden.
dieſes Fuͤrſten ſogleich noch weitere große Ausſichten er-
oͤffnete.
Verſuch auf Schweden.
Durch den Tod ſeines Vaters Johann im Jahre 1592
wurde Siegmund Koͤnig von Schweden.
Zwar war er hier weder an und fuͤr ſich unbeſchraͤnkt,
noch auch ohne perſoͤnliche Verpflichtung. Schon 1587
hatte er eine Verſicherung unterzeichnet, daß er in den Ce-
remonien der Kirche nichts aͤndern, daß er ſelbſt Niemand
befoͤrdern wolle der nicht Proteſtant ſey: und auch jetzt
verpflichtete er ſich aufs neue, die Privilegien der Geiſtli-
chen wie der Laien erhalten, um der Religion willen Nie-
mand haſſen noch lieben, die Landeskirche auf keine Weiſe
beeintraͤchtigen zu wollen. Nichts deſto minder erwachten
auf der Stelle alle Hoffnungen der Katholiſchen, alle Be-
ſorgniſſe der Proteſtanten.
Was die Katholiſchen zu erreichen immer ſo eifrig ge-
wuͤnſcht, einen Koͤnig ihres Glaubens in Schweden zu
haben, war ihnen jetzt gewaͤhrt. Von katholiſcher Beglei-
tung umgeben, bei der ſelbſt ein paͤpſtlicher Nuntius, Ma-
laſpina, nicht fehlte, brach Siegmund im Juli 1593
nach ſeinem Erbreich auf. Schon ſeine Reiſe durch die
preußiſchen Provinzen war mit Befoͤrderungen des Katho-
licismus bezeichnet. In Danzig ereilte ihn ein paͤpſtli-
cher Abgeordneter, Bartholomaͤus Powſinsky, mit einem
Geſchenke von 20000 Scudi, „einem kleinen Beitrag“, wie
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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste02_1836/385>, abgerufen am 22.11.2024.
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